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Gast

Bedeutungswandel Euthanasie

Euthanasie und Sterbehilfe - ist Euthanasie ein wortwörtlich "guter Tod"?
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Antworten (8)
StechusKaktus
Bitte präzisiere deine Frage.
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Opal
Ein Kollege von mir ist die Tage im Hospitz an ALS verstorben.
Nun wird erzählt das seine Ärztin in den Urlaub gehen wollte, er aber zu keinem anderen Arzt so ein Verhältnis hatte und diese eine Woche ohne "seine" Ärztin nicht machen wollte und ihm deshalb mit einer Spritze das Ende bereitet wurde.
Das kann ich mir nicht vorstellen, aktive Sterbehilfe ist doch unter allen Umständen für einen Arzt untersagt.
Ende der neunziger Jahre lag meine Schwester mit einem Lungentumor im Sterben, und der behandelnde Arzt hat ihr Nachts, weil er es auch selbst nicht mehr mit ansehen konnte eine überdosis Morphium gespritzt um sie zu erlösen.
In wie weit geht der Ermessensspielraum eines Arztes um sich dann doch für die Erlösung zu entscheiden????
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Opal
Ja amos, deswegen wundert mich das ja so bei dem Kollegen mit ALS.
Bei meiner Schwester war 1997 nix mehr zu, ausm KH war sie schon entlassen und war dann Zuhause zum sterben. Was da Nachts um drei gelaufen ist weiß ich nur von meine Ma die dann um halb vier angerufen hat das es vorbei ist.
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Opal
Da wird der Kollege Hausarzt auch wohl nicht mit rumprahlen sich bei der Dosierung von Morphium einer im sterben liegenden Krebspatientin "vertan" zu haben.
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elfigy
@ Opal. Mal eine Frage. Meinst du wirklich, es ist notwendig, daß du hier Ereignisse in alle Welt ausposaunst, die -egal ob sie stattgefunden haben oder nicht- menschlich verständlich, aber nicht unbedingt gesetzeskonform sind.
Und das mit deinem Kollegen ist nur Getratsche, das du hier weitergibst. "Nun wird erzählt" "ich habe gehört" "es soll so und so sein" ---------- das sind alles Gerüchte. Sonst nichts.
Erst denken, dann schreiben !
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bh_roth
Ob sich die Bedeutung gewandelt hat, vermag ich nicht zu sagen. Ich weiß aber, dass dort, wo ein Wille ist, es auch Wege gibt. Ich würde Wege finden, für einen nächsten Angehörigen- oder für mich. Dafür müsste niemand danach vor den Kadi. Ich bin sicher, dass ich, nach einem entsprechend schweren Schlaganfall beispielsweise, nicht willens bin, noch jahrelang dahinzusiechen, mich im Bett täglich einzunässen und meinen Nächststehenden auf den Senkel zu gehen. Das walte Hugo. Insofern hat die Sterbehilfe für mich in ihrer Bedeutung einen festen Platz.
Dass man das nicht unkontrolliert freigeben kann, verstehe ich, denn dann wären alle, die unter schweren Depressionen leiden, potentiell gefährdet. Und dies will unser Gesetzgeber nicht.
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Pummelweib
Bei historischer Betrachtung des Euthanasiebegriffes stellt man fest, dass in der Antike hiermit ein "leichter Tod" ohne vorhergehende Krankheit gemeint ist. Ob im Krieg, auf dem Schlachtfeld oder auch als Suizid - man findet vor allem in antiken Schriften keine negativen Anmerkungen zu diesem Begriff, sondern Weisheit, Ehre, Tugend und Würde im Tod.
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Evita88
Im Deutschland der Neuzeit wird Euthanasie überwiegend in Verbindung mit dem NS-Regime erwähnt. Kernpunkt hierbei war das Aussondern besonders schwacher, nicht arbeitsfähiger Menschen. Ob Kind oder Erwachsener, die NS-Mediziner töteten alle, die nicht arbeiten konnten. Da diese "Rassenhygiene" komplett dem Hippokratischen Eid widerspricht, kann von "gutem Tod" keine Rede sein.
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