Satan
Euro Untergang 2016
Seit zig Jahren macht Günter Hannich Werbung für den Untergang des Euros.Auch hier auf Stern.de
Wann geht der Euro denn endlich unter?
Wann geht der Euro denn endlich unter?
Antworten (2)
Das weiß keiner. Das heißt aber nicht, dass alles gut läuft. Auch wenn hier Thilo Sarrazin nicht viele Fans hat, sind seine Gedanken lesenswert.
MONEY: In Ihrem neuen Buch geht es auch ganz wesentlich um den Euro, der sich ja in einer Dauerkrise befindet. Was ist der grundsätzliche Webfehler der Währungsunion?
Sarrazin: Paradoxerweise ist das nicht die Währung: Der Euro ist stabil, und die EZB hat das Geldmonopol und steuert die Währung. Beim Euro-Thema geht es vielmehr darum, dass unterschiedliche Volkswirtschaften mit der Währungsfrage unterschiedlich umgehen. Traditionell neigen die Länder Südeuropas stärker zu Verteilungskämpfen, sind in der Schuldenpolitik wagemutiger und lösen soziale Konflikte etwas anders. Das führte zu unterschiedlichen Tendenzen bei Inflation oder Wettbewerbsfähigkeit, was aber stets mit dem Instrument der Währungsauf- und -abwertung geregelt wurde. Dieses Instrument ist mit dem Euro entfallen. Ein Teil der Eurozone von Frankreich bis Griechenland geriet in eine dauerhafte Wachstumsschwäche, weil nun der kontinuierliche Verlust an Wettbewerbsfähigkeit nicht mehr durch Abwertung ausgeglichen werden kann. Und der harte Weg der inneren Reformen ist eben einer, der Franzosen oder Griechen nicht besonders schmeckt.
MONEY: Im Zusammenhang mit der Euro-Rettung kam es zu einer Reihe von Gesetzes- und Vertragsverstößen. Wie bewerten Sie diese Rechtsbrüche?
Sarrazin: Weil die geschilderte Problematik im Vorfeld der Währungsunion durchaus erkannt wurde, hatte man im Vertrag von Maastricht gewisse Sicherungen eingebaut. Vor allem sollte die EZB keine Staaten finanzieren, und Staaten sollten gegenseitig nicht für ihre Schulden haften. Das bedeutete, dass ein Land notfalls auch insolvent werden kann. Diese beiden tragenden Prinzipien wurden im Mai 2010 in einer längeren Wochenendsitzung außer Kraft gesetzt. Damit wurden der Währungsunion, wie sie in Maastricht konzipiert worden war, quasi die Füße weggeschlagen. Ersetzt wurde sie durch ein System, in dem die EZB praktisch alles darf, also auch Staaten finanzieren. Inzwischen ist fast ein Drittel aller europäischen Staatsschulden in der Hand der EZB. Zudem entstand mit dem ESM und anderen Schirmen ein Mechanismus, in dem eben doch ein Land dem anderen hilft, etwa im Fall Griechenlands.
MONEY: In Ihrem neuen Buch geht es auch ganz wesentlich um den Euro, der sich ja in einer Dauerkrise befindet. Was ist der grundsätzliche Webfehler der Währungsunion?
Sarrazin: Paradoxerweise ist das nicht die Währung: Der Euro ist stabil, und die EZB hat das Geldmonopol und steuert die Währung. Beim Euro-Thema geht es vielmehr darum, dass unterschiedliche Volkswirtschaften mit der Währungsfrage unterschiedlich umgehen. Traditionell neigen die Länder Südeuropas stärker zu Verteilungskämpfen, sind in der Schuldenpolitik wagemutiger und lösen soziale Konflikte etwas anders. Das führte zu unterschiedlichen Tendenzen bei Inflation oder Wettbewerbsfähigkeit, was aber stets mit dem Instrument der Währungsauf- und -abwertung geregelt wurde. Dieses Instrument ist mit dem Euro entfallen. Ein Teil der Eurozone von Frankreich bis Griechenland geriet in eine dauerhafte Wachstumsschwäche, weil nun der kontinuierliche Verlust an Wettbewerbsfähigkeit nicht mehr durch Abwertung ausgeglichen werden kann. Und der harte Weg der inneren Reformen ist eben einer, der Franzosen oder Griechen nicht besonders schmeckt.
MONEY: Im Zusammenhang mit der Euro-Rettung kam es zu einer Reihe von Gesetzes- und Vertragsverstößen. Wie bewerten Sie diese Rechtsbrüche?
Sarrazin: Weil die geschilderte Problematik im Vorfeld der Währungsunion durchaus erkannt wurde, hatte man im Vertrag von Maastricht gewisse Sicherungen eingebaut. Vor allem sollte die EZB keine Staaten finanzieren, und Staaten sollten gegenseitig nicht für ihre Schulden haften. Das bedeutete, dass ein Land notfalls auch insolvent werden kann. Diese beiden tragenden Prinzipien wurden im Mai 2010 in einer längeren Wochenendsitzung außer Kraft gesetzt. Damit wurden der Währungsunion, wie sie in Maastricht konzipiert worden war, quasi die Füße weggeschlagen. Ersetzt wurde sie durch ein System, in dem die EZB praktisch alles darf, also auch Staaten finanzieren. Inzwischen ist fast ein Drittel aller europäischen Staatsschulden in der Hand der EZB. Zudem entstand mit dem ESM und anderen Schirmen ein Mechanismus, in dem eben doch ein Land dem anderen hilft, etwa im Fall Griechenlands.
Hier das ganze Interview.