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NekoDeko

Feindbild?

Kalter Krieg? 9/11? Sowjets, Moslems? Ackermann? Hartz IV? Braucht der Mensch Feindbilder? Ja? Aber wozu?

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Antworten (7)
bh_roth
Wozu: Ein riesiger Industriezweig mit Millionen von Arbeitnehmern existiert durch das Vorhandensein von Feindbildern. Und ist tatkräftig daran beteiligt, diese Feindbilder am Leben zu erhalten. Überlege mal, was wäre, wenn es auf der Welt keine Feindschaft gäbe. Ich jedenfalls habe durch das existierende Feindbild Kommunismus mein Arbeitsleben und jetzt die Pension finanziert bekommen.
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elfigy
Ich glaube ja. Irgendwie scheinen in vielen Menschen steinzeitliche Gene die Oberhand zu haben, die den Verstand ausschalten. Meine Horde, meine Frauen, meine Höhle. Mein Mammut. Diese Errungenschaften sind ständig bedroht, wenn nicht, wähnt er sie bedroht. Wer nichts davon hat, begehrt die Besitztümer des anderen. Wer nicht in der Lage ist, die Besitztümer des anderen zu erobern, redet sie schlecht, oder beschuldigt Schuldige oder Unschuldige, das nicht vorhandene gestohlen zu haben. Heutzutage, wo die Keule unmodern ist, bewaffnet man sich anders oder weicht auf Nebenkriegsschauplätze aus. Wettkämpfe, Wettrüsten oder auch in einem Forum "Maulwetzen" . Die unterlegenen verkriechen sich, oder werden irre. Je nach Charakter.
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NekoDeko
"Der Kleinkrieg um oftmal reine Mißverständnisse ist mindestens als ärgerlich zu bezeichnen." Das war die Frage wert, Feindbilder existieren ja nicht nur in der "großen" Politik, sondern bestimmen (leider) das Leben vieler. Wer kann sich davon freisprechen? Ich nicht!
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bh_roth
Ich schätze, ein Drittel der arbeitenden Bevölkerung in den Industriestaaten verdient mittelbar oder unmittelbar an Feindbildern. Wie hoch wären denn die "Reibungsverluste", wenn sich die alle eine andere Arbeit suchen müssten? Viele technische Erungenschaften und Innovationen sind Resultate der existierenden Feindbilder.
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elfigy
Das stimmt, aber vieles kommt auch aus der Raumfahrt. Und die Frage ist, ob wir das alles unbedingt für unsere Existenz brauchen. Die Frage war, ob der Mensch ein Feindbild braucht. Ich denke, das steckt in allen Lebewesen. Die Revierkämpfe im Tierreich sind ein Beispiel dafür. Auch das Mensch und Tier eigene Bestreben, der Stärkste, Schönste, Reichste zu sein. Was im Tierreich und in der Frühzeit des Menschen der Evolution diente. Es bewirkte eine Auslese. Unsere Feindbilder resultieren (auch das des Kommunismus) inzwischen aus dem Expansionsbestreben diverser Weltanschauungen. Wenn Fanatiker meinen, sie müßten die Welt erobern und bekehren. Und da habe ich dann auch Feindbilder, und zwar immer dort, wo als Folge davon Menschen gequält und unterdrückt werden. Das gilt auch im kleinen bis runter in die Familien.
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bh_roth
Die Raumfahrt ist ein Ergebnis von Feindbildern. Selbst in einer Zeit, in der Russland keine Rolle mehr spielt, zeigen Industriestaaten ihre Macht einem Feind gegenüber mit ihrem Raumfahrtprogramm gerne, wie fortgeschritten ihre Technologie ist und wie unterlegen der Gegener.
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fophucksake
Sicher braucht der Mensch Feindbilder, denn im Grunde ist er noch recht primitiv ausgestattet. Feindbilder machen durchaus Sinn als Trockenübung, damit der Mensch im Ernstfall bereit ist ... für einen schönen Genozid und so. Und da sind wir schon beim Dilemma mit den ganzen Lämmern: der Mensch lässt sich leider irgendwelche unsinnigen Feindbilder aufschwatzen (z.B. Rentner) und verliert dabei den wahren Feind (z.B. schädliche Lobbyisten) aus den Augen.
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