KittyCat
Gibt es die Bütttenrede eigentlich überall, wo der Karnevall eine große Rolle spielt? Auch in Rio?
Antworten (5)
Ich glaube, eher nicht. Karneval (mit nur einem "l") bzw. Faschings-Büttenreden kenne ich eigentlich nur vom Rhein, Mainz, Köln, Düsseldorf.
Ich kann mir die Rio-Mädels beim besten Willen nicht "in de Bütt" vorstellen ;-))
Ich kann mir die Rio-Mädels beim besten Willen nicht "in de Bütt" vorstellen ;-))
Das ist doch mal eine lustige Frage, schmunzel. In Rio heißen die Karnevalsgesellschaften Sambaschulen (soweit das Klischee stimmt). Dann stelle ich mir vor, wie in so einer Sambaschule eine Bütt aufgebaut wird, mit tätää, tätää, tätää. Unvorstellbar! Oder Maskenkarneval in Venedig, tätää. tätää, tätää? Geht gar nicht! Basler Fassenacht mit Guggenmusik und dann in die Bütt, tätää, tätää, tätää? Nie nicht! Jede Region hat ihren eigenen Stil, und die Büttenrede gehört zum rheinischen Karneval, das ist unkopierbar.
Nein diese Rede ist ein typische Zeichen von rheinscihen Karnevalisten. Selbst in Süddeutschland und der SChweiz gibt es die höchstens als Kopie der rheinischen Version. Anderswo ist Fastnacht noch immer eine religiös-heidnische Frühjahrsfeier, währnd am Rhein eher eine politische Befreiung gefeiert wird.
Humoristische Schmähreden gehen auf das mittelalterliche "Rügerecht" zurück. Dies stellte jedem Normalbürger frei, in der Fastnacht ungestraft die Herrschenden anzuprangern. Insofern ist dies eine sehr europäische Tradition. Karneval in Rio ist zwar letztlich auch katholisch motiviert, Schmähreden sind aber nicht zu einem Kulturphänomen außerhalb Westdeutschlands geworden.
Dieses "Gebabbel" ist eine rein deutsch Tradition und geht auf das mittelalterliche "Rügerecht" zurück. Danach durfte jedermann zur Fastenzeit ungestraft öffentliche Kritik äußern. Und so wird überall in Deutschland in Hochdeutsch oder in der Mundart zu Karneval "kritisiert".