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sunnyboy_1

Gibt es einen "boesen" Kapitalismus und eine gute Marktwirtschaftsform ??

Dara hat nicht so richtig den Unterschied verstanden. Vielleicht geht es anderen Usern auch so ??
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Antworten (7)
Deho
Es gab einen "bösen" Kapitalismus. Der hieß früher "Manchester-Kapitalismus". In der Bundesrepublik entstand die soziale Marktwirtschaft, die zum Credo hatte, dass es den Leuten gut ging, wenn es der Wirtschaft gut ging. Das war "gute" Marktwirtschaft, aber die hielt sich nicht ewig. Nach dem Zusammenbruch des Sowjetkommunismus als Gegengewicht breitete sich der "Shareholder-Kapitalismus" angloamerikanischer Prägung aus. Deswegen haben wir hier inzwischen prekäre Arbeitsverhältnisse, die dazu führen, dass ein Vollzeitarbeitnehmer nicht mehr vom Ertrag seiner Arbeit leben kann und vom Steuerzahler subventioniert werden muss, damit der Shareholder noch reicher wird. Ich frage mich, wer hier was nicht kapiert hat. Große Klappe ersetzt keine Bildung.
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sunnyboy_1
Bravo Dara, du hast ja tatsaechlich verstanden, in welchem System du arbeitest ;-)) Waehrend man bei euch seit Jahrzehnten ueber Mindestloehne diskutiert, sind sie in anderen Staaten Alltag. Und da du dich und viele andere Leidensgenossen sich ausbeuten lassen, indem sie fuer fuer Sklavenloehne mittlerweile arbeiten, bist du ein Teil diese funktionierenden brutalen Kapitalismus. Dagegen wehrt sich z.B. unser oft kritisierte Praesident. Ich stimme bei weitem nicht mit allem ueberein, aber nicht alles ist schlecht, was er sich ausgedacht hat. Das sollte man fairerweise einfach zugeben.

Ich halte sehr viel von sozialen Einrichtungen und sozialer Gerechtigkeit. Die aber muessen irgendwie finanziert werden. Es sei denn, man hat unglaublich viel Petroleum wie Venezuela, das durch die Verkaeufe die Sozial-Programme bezahlt. Wenn ich lese, dass es bei euch 1-Euro-jobs gibt, dann fass ich mir an die Birne. Wieso geht ihr noch arbeiten?
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Deho
@ starmax
Die soziale Marktwirtschaft wurde von Ludwig Erhard in der 60ern eingeführt (so sagt es wenigstens die Geschichtsschreibung) und hielt bis in die 90er Jahre des letztens Jahrhunderts. Dieses Modell könnte noch heute funktionieren, wenn nicht die Gier einiger weniger überhand genommen hätte.
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Deho
@ starmax
Hatte ich bereits geschrieben. Es ist der Shareholder-Value-Kaptialismus, der die Soziale Marktwirtschaft in den 90ern kaputt gemacht hat.
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Neda
Stöckchen?
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Deho
@ starmax
Das Zinsenszinzsytem hat bisher alle Systeme überlebt. Wo wäre jetzt das Argument zu suchen?
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sunnyboy_1
Es ging mir darum, aufzuzeigen, dass durchaus Unterschiede in der Bewertung und Auswirkungen des Kapitalismus festzustellen sind. Dara ereiferte sich doch, dass ich den Kapitalismus und Korruption hier in Venezuela anprangere und selbst Andere fuer mich arbeiten lasse. Was ist daran schaendlich ?? Ich gehe davon aus, dass der groesste Teil auch bei euch zu den Arbeit-NEHMERN gehoert? Und die Macht der Banken ist schockierend. All dies hat unser Bananen-Hugo abgeschafft. Es gibt staatliche Banken, die fast zum Nullzinssatz Geld verleihen. Haetten wir keine Mindestloehne, wuerden die Firmeninhaber den Arbeitssuchenden fast gar nichts mehr bezahlen. Deshalb wurden diese Massnahmen eingefuehrt. Unter Chavez wohlgemerkt.
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