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Gast

Hamburger Olympia-Aus: Die repräsentative Demokratie steckt in der Krise?

Das Hamburger Olympia-Aus zeigt einmal mehr: Das Spektrum der Bedenkenträger bei Großveranstaltungen in Deutschland ist riesig. Mehr noch: Das Nein ist eine Niederlage für die Politik.

Steckt dadurch die repräsentative Demokratie wirklich in der Krise?
Siegte ein breites Spektrum an Bedenkenträgern und Nörglern?
Hat ein Großprojekt überhaupt noch eine Chance auf Verwirklichung
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Antworten (13)
elfigy
Ich bin schon lange ein Gegner von Plebisziten. Hier bedeuten demokratische Entscheidungen oft nur, daß sich alle Narren auf eine Seite geschlagen haben und daß sie zur Abstimmung gingen. Es stimmen meist hauptsächlich die Gegner ab, die andern sind zu phlegmatisch.
Im stern war neulich ein Kommentar zum Olympia Aus , der mir gut gefallen hat.
.....
http://www.stern.de/sport/olympia/olympia--hamburg-hat-das-tor-zur-welt-verriegelt-6580758.html
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elfigy
Bei den von Amos genannten Projekten ist nicht das Projekt selbst das Übel, sondern die Durchführung. Vielleicht sollte man in Zukunft die Chinesen bitten, die deutschen Pläne zu verwirklichen.
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elfigy
Eine Olympiade repräsentiert auch immer das Land in dem sich die austragende Stadt befindet. Deshalb sehe ich es nur als recht und billig an, wenn sich der Staat an den Kosten beteiligt.
Den Terroranschlag in München hat nicht die Olympiade verursacht, sondern die Terroristen haben sich die Olympiade ausgesucht. Die hätten sich ohne die Olympiade dann ein anderes Ziel gewählt. So weit sind wir noch nicht, daß wir aus Furcht vor Terroranschlägen nicht unser Leben so gestalten, wie wir wollen. So viel Macht haben die nicht und bekommen sie auch nie.
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elfigy
Aus diesem Grund empfinde ich es auch nicht als Verhöhnung der Opfer, daß die Spiele weiter gingen.
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Skorti
Ich kann Elfigy nicht zustimmen.
Erstens sind in Hamburg mehr Leute zur Wahl gegangen, als bei allen anderen Wahlen, Bundestagswahlen ausgenommen, in den letzten Jahren. Die Wahlbeteiligung war hoch.
Damit ist es den anderen entweder egal, oder sie sind so ein bischen dafür oder dagegen, aber nicht genug motiviert zur Wahl zu gehen.
Somit ist das Wahlergebnis wahrscheinlich repräsentatis genug für die Gesamtbevölkerung.
Zweitens sind bei S21 mehr Befürworter als Gegner zum Volksentscheid gegangen. Damit zeigt sich, dass auch Großprojekte in Plesbiziten eine Chance haben.

Aber was die Abstimmung sicher beeinflusst haben wird, ist die Erfahrung aus anderen Großprojekten.
Die Finanzierung war bis jetzt nicht mal bei zur Höhe der geschätzen Kosten geklärt.
Die Kosten waren offenkundig niedrig geschätzt worden, z.B. Sicherheitskosten (Polizei etc.) langen bei einem Drittel der Kosten für die olympischen Spiele in London.
Eine erhebliche Steigerung der Kosten ist aber kein deutsches Problem:
Olypische Spiele Sydney: geplant ? Milliarden AUD am Ende 6,6 Milliarden AUD
Olypische Spiele Athen: geplant 1,25 Milliarden Euro am Ende 7 Milliarden
Olypische Spiele Athen: geplant ? Milliarden Pfund am Ende 9,3 Milliarden Pfund

Die einzigen, von denen ich gehört habe, dass sich die Kostenüberschreitungen in Grenzen hielten waren
die Olympischen Spiele in Peking. Die haben aber gleich mit 26 Milliarden Euro geplant.
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Gast
Mir ist egal wo die Leistungsschau der Dopingindustrie stattfindet.
Bedenken habe ich keine aber zahlen möchte ich dafür auch nichts.
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Skorti
Das Athen mit dem Pfund sollte London sein.
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Gast
@elfigy,
"Ich bin schon lange ein Gegner von Plebisziten.".

Willst du oder die sogenannte Elite dann alleine entscheiden?
Wir sind dann nur noch Stimmvieh und Mutti machts dann selbst?
Du hast ja recht mit Bezug auf das unerwünschte Ergebnis.
Sollte ein Bürger nicht genügend aufklärt werden damit der Plebiszit funktioniert?

Und unser Bundestag?
Hier werden immer mehr Entscheidungen in kürzester Zeit durchgepeitscht und Abgeordnete wissen nicht mal was im Entwurf oder Text drinsteht und um was es geht.
Aber dafür gibt es dann Leute wie Ronald Pofalla (oder seine Nachfolger) die dann den rechten Weg zeigen bei der Probe- und Abstimmung.
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elfigy
Ich bin der Meinung, die gewählten Politiker sollten ihre Arbeit machen. Entscheidungen treffen. Das Volk kann dann bei der Wahl entscheiden, ob es mit den Politikern und ihrer Arbeit zufrieden war.
Aber Entscheidungen fällen leider inzwischen die Gerichte.
Die Kriterien für einzelne Entscheidungen der Wähler sind manchmal so absurd, daß ich Bedenken habe.
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Gast
Ohne jetzt einzelne User anzusprechen:
Es gibt zwei Möglichkeiten.
Entweder wir blockieren alle Grossveranstaltungen bzw Grossbauprojekte, dann haben "die" gewonnen. Darunter kann man Terroristen sehen, ständige Nörgler die gegen alles sind, vielleicht auch neidische Kleinverdiener, die lieber mehr Hartz IV hätten als einen neuen Bahnhof, den sie selbst kaum für den Fernverkehr nutzen werden, es können aber auch Leute sein, die es ärgert, wenn eine neue Entlastungsstrasse etwas zu nahe an ihren Plattenbauten vorbeiführt oder ganz andere Gründe haben.
In dem Fall, dass man denen nachgibt, begibt man sich freiwillig in die Isolationshaft. In die Stagnation.

Oder: Man trotzt denen und macht weiter.
Ob es ein Concert im Bataclan ist oder ein Rolling Stones Open-Air, ob es der Heimaturlaub im Westerwald ist oder der günstige Flug nach Mallorca / Türkei in die Sonne...

Ich für meinen Teil habe alles mögliche genossen und auch wenn ich jetzt ruhiger werde und weniger unternehme, ich möchte nichts davon missen.
Als liberaler Mensch werde ich einen Teufel tun, anderen den Spass und die Freude am Leben zu vermiesen und zu verhindern. Je mehr verboten wird, je mehr Grenzen wieder geschlossen werden, je mehr Fortschritt verhindert wird, es hat massive Konsequenzen für die Freiheit eines jeden.
Gewinnt der IS oder wer auch immer was gegen Sport hat und es werden deswegen keine Olympischen Spiele mehr stattfinden, wäre das für die Sportbegeisterten eine Katastrophe. (Betrifft mich weniger, aber trotzdem).
Konzerte würden abgesagt wegen Terrorgefahr, bräuchte niemand mehr musische Fähigkeiten üben, wozu? Man kann sie nicht mehr anderen vorführen. Usw, usf ...

Letztendlich nähert man sich dann dem Islamischen Staat an, wenn auch von der anderen Seite.
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bh_roth
Der Fehler der Hamburger Politiker war wohl, dass sie Olympia zur Sanierung der Infrastruktur nutzen wollten, und über diverse Finanzierungslöcher in Milliardenhöhe (oder Billionen, für Banana), galant hinwegtäuschen wollten. Das hat das Volk nicht mitgemacht. Für mich ist die Volksabstimmung gelebte Demokratie. Wäre diese Abstimmung sauber vorbereitet worden, hätte Hamburg ihre Olympiade. Das, was war, war stümperhaft.
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Gast
Nein(falsch darf ich ja nicht posten), bh - Stümper wären besser! Ich behaupte mal "SPD-haft"!
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bh_roth
Das ist falsch! Du darfst "falsch" posten. Nur nicht bei Ing. Da musst du "ergänzen".
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Sorry, ing, der musste jetzt sein.
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Aber "Ergänzen" ist doch eine ganz andere Streitebene, gelle? Einfach herrenmäßig(er).
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