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MissUndercover

Ich hab den Überblick verloren. Irgendwie hat jeder Burnout. Ist das nicht eher eine Ausrede?

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Antworten (11)
Lu Böhm
Ich habe ein ähnliches Gefühl, aber die Ärzte diagnostizieren ordentlich weiter. Ich kenne meine Kollegen ziemlich gut und weiss wer wie viel arbeitet. Ich habe manchmal das Gefühl, da wird aus Faulheit auf einen Zug aufgesprungen, den man ziemlich einfach nehmen kann, weil er an jeder Ecke steht und jeder nur betroffen nickt, ohne das zu hinterfragen.
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fophucksake
Nein, es ist keine Ausrede. Wir gehen nämlich nicht mehr arbeiten, sondern märtyrern. Normalerweise würde man nach getaner Arbeit stolz auf die Produkte der Arbeit blicken oder auf gute Ideen, die Innovation ermöglichen. Das alles ist aber völlig out. Wir messen uns viel lieber daran, wie wir uns für den Brötchenerwerb aufopfern. Sei es, weil wir krank zur Arbeit gehen "juhuu, ich wäre heute beinahe kollabiert. Bin ich nicht toll!" oder weil wir ausgebeutet werden. Wir verlieren aus den Augen was wichtig ist. Wir reduzieren und auf ein Schräubchen in einem Uhrwerk. Mao hätte seine Freude an uns gehabt. Das Problem ist halt, dass wir mit immer leereren Händen da stehen. Wir identifizieren uns mit etwas, was nicht wirklich greifbar ist. So jagen wir einem Glücksgefühl nach, das uns verwehrt bleiben wird, weil wir dem falschen Weg folgen. Wir machen uns (und unsere Familien) kaputt für nichts.
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elfigy
JEDER hat nicht Burnout, und JEDER arbeitet sich nicht sinnlos kaputt. Trotzem kann man viel arbeiten und Freude daran haben. Mit leeren Händen steht man auch nicht da, wenn man sich wertgeschätzt sieht und begreift, welche Funktion man in einer Firma hat. Das alles gibt es . Aber halt leider nicht überall. Und es gibt auch ein paar wenige, die den Begriff Burout mißbrauchen, wenn sie zu faul sind. Ich bin gegen Verallgemeinerungen !
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bh_roth
Ich nicht, Hase. Und schon war's nix mit jeder.
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micle
Vorsicht MissUndercover, den Überblick zu verlieren kann bereits das erste Anzeichen für einen Burnout sein.
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StechusKaktus
Ich bin Anhängerin der These, dass Burn-Out die Krankheit ist, die sich die Pharmaunternehmen ausgedacht haben, um neue teure Präparate absetzen zu können. Mit ein paar incentive-Veranstaltungen gewinnt man auch zügig eine Ärzteschar, die den Leuten das einredet. Ein Indiz sehe ich darin, dass es die meisten burn-out-Fälle wohl unter den Arbeit suchenden gibt.
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Bananabender
@fophucksake
wie macht man leere Hände noch leerer?
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NekoDeko
„..dass es die meisten burn-out-Fälle wohl unter den Arbeit suchenden gibt.“ Ich würde hier den Modebegriff burn-out nicht verwenden, aber offenbar verwechselst Du Arbeitssuchende mit „Nix tun“ und „Sofa sitzen“. Dafür gibt es längst Studien, die einem ernsthaft Arbeitssuchenden weitaus mehr Stress bescheinigen, als dem "versorgten" Otto-Normalverbraucher. Das haben sich sicher die Pharmaunternehmen ausgedacht oder warum stellst Du das infrage?
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WoWernerWo3
Ich hatte Burnout. Es gibt da kein festgeschriebenes Krankheitsbild, von daher kannst du dir denken, was du willst. Wenn ein Mitarbeiter soetwas vom Arzt bescheinigt bekommt, solltest du einen Teufel tun und das in Zweifel ziehen, denn eins ist ja wohl klar. Egal, was der Mitarbeiter wirklich hat: ER IST UNZUFRIEDEN!!
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göllermMöller1
Ich finde es auch ziemlich schwierig und denke manchmal an die Generation unserer Großväter bei denen es kein Burnout gab, die aber scheinbar dennoch irgendwie funktioniert haben....
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hphersel
Vor ein paar Wochen hatten wir hier eine Diskussion bzg. "Depression". Und auch beim "Burnout" bekommen verschiedene Dinge der Einfachheit halber den gleichen Namen. Ja, es gibt Leute, die sich für die Firma, den Beruf, die Familie - für was auch immer - bis zuletzt aufreiben, die schlicht und einfach vergessen(!), dass sie auch mal tanken müssen und die irgendwann leer und ausgebrannt liegenbleiben - Das sind die mit dem "echten Burnout", und es gibt die anderen, für die der Satz "ich hab' Burnout" einfach nur eine Ausrede ist, um sich hinzusetzen, nichts zu tun und die Verantwortung für das eigene Leben abzugeben. Erste müssen lernen, vor lauter Verantwortung für andere die Verantwortung sich selber gegenüber nicht zu vergessen, letzte müssen lernen, überhaupt mal Verantwortung zu übernehmen.
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