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Gast

Infrarotheizung

Hallo, mein Freund und ich wollen endlich in eine Wohnung ziehen und hätte eine gefunden, nun ist das Problem das sie nur mit einer Infrarotheizung geheizt wird. Meine Mutter ist nicht überzeugt davon. Meine Frage ist, mit wie hohe Kosten müssten wir rechnen?
Zahlt es sich aus?

Nun zur Wohnung:
58 2m
Wohnzimmer, Schlafzimmer, kleine Küche und Bad
Decke sind ungefähr 3 m
Holzfußboden und Decke
Altbau

Auch steht im Ausschreiben das dabei, Heizwärmebedarfswert HWB=184 kWh/m²a; fGEE=3,41.
Vllt kann mir jemand weiter helfen?

Lg Nina
Frage beantworten Frage Nummer 3000054937 Frage melden

Antworten (10)
bh_roth
Infrarotheizung für eine ganze Wohnung rechnet sich nie, auch wenn vielleicht ein paar Werbefuzzis etwas anderes behaupten. Der Heizwärmebedarf pro m² ist schon mal etwa 45 Euro. Bei 58 m² ergibt das 2610 Euro im Jahr, das entspricht 217 Euro im Monat. Und das für eine klitzekleine Wohnung. Ich würde das nicht machen.
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Matthew
Infrarot-Heizung würde auch mit Gas gehen. In England hatten wir solche Teile, und auch auf den Terassen von Restaurants findet man häufiger Infrarot-Heizungen die mit Propan- oder Butangas-Flaschen betrieben werden.
Aber das steht hier vermutlich nicht zur Debatte:

Vorteile von Infrarot-Heizung:
* Da warme Luft, bei einer Konvektionsheizung nach oben steigt, muss man bei hohen Räumen ziemlich viel heizen, bis es auch an den Füßen warm wird.
Bei einer Strahlungsheizung (und das ist eine Infrarot-Heizung ja) werden die Flächen erwärmt, welche die Heizung "sehen kann". Und davon vorzugsweise die Dunkleren.
* Man fühlt sich bereits bei einer Lufttemperatur wohl, die um ca. 2-3 Grad niedriger liegt, als es bei einer Konvektionsheizung der Fall wäre.
* Da die Heizung schnell anspricht, muss man sie nicht ständig durchlaufen lassen, sondern kann sie bei Bedarf hoch drehen. Ganz auskühlen lassen würde ich einen Raum aber nicht.

Nachteile:
* In Winkeln, die von der Strahlung nicht erreicht werden, bleibt es kühl.
* Aufgrund der niedrigeren Lufttemperatur und der ungleichmäßigen Wärmeverteilung, ist das Risiko höher, dass in Wänden Feuchtigkeit dauerhaft kondensiert und es im Verlauf mehrerer Jahre zu Schimmelbildung kommt. Das ist ein langsamer Prozess, der sich wirklich erst nach mehreren Jahren zeigt.
Die Wand kann normalerweise einen großen Teil des Kondenswassers Puffern. Man braucht also eine wirklich professionell verlegte Dampfsperre im Bereich der Innenwände, damit die im Winter sich bldende Kondensationsfeuchtigkeit über den Sommer vollständig trocknet.
* Strom ist eine sehr ineffiziente Form zu heizen.

Was den Energieverbrauch angeht ist am günstigsten:
* gute Wärmeisolierung von aussen. (Damit die Wand selbst möglichst warm bleibt, und keine Feuchtigkeit kondensiert)
* Dampfsperre ohne Lecks von innen (Damit Feuchtigkeit gar nicht erst in die Wand eindringen kann. Und das heißt streng genommen, an die Aussenwände kann man kein Dübelloch bohren und keinen Nagel einschlagen, sonst wird die Folie undicht)
* Dichte Fenster (Kein Zug)
* Belüftung mit Wärmerückgewinnung (Wenn die Fenster dicht sind, muss die Atemfeuchtigkeit hinreichend oft abgelüftet werden. Damits dabei nicht kalt wird: Dauerbelüftung mit Wärmetauscher)
* Heizen mit Gas
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bh_roth
@rayer: Ja, die Dinger kenne ich. Große Tafeln, anfangs schlicht weiß, heute sogar als Bild zu haben. Ich kenne sie sogar unter der Decke montiert.
Damit das nicht falsch verstanden wird: ich kann mir Räumlichkeiten vorstellen, bei denen es sogar vorteilhaft ist, auf eine elektrische Heizung zurückzugreifen, weil es manchmal nicht einmal einer Installation bedarf, und wo es in kleinen Räumen darauf ankommt, schnell und nur kurzfristig Wärme zur Verfügung zu haben. So habe ich in einem Badezimmer für die Übergangszeit einen elektrischen Heizkörper, der morgens 2,5 Stunden betrieben wird. Und in einem Gästebad ein 2000W-Heizgebläse, der diesen Raum in ein paar Sekunden wärmt, sodass man da sogar bei komfortabler Wärme duschen kann. Danach ist er wieder aus, dieser Raum wird also nicht permanent beheizt.
Ich hatte in Südfrankreich ein Haus, welches komplett mit elektrischen Heizkörpern beheizt wurde. Aber bei einem Strompreis von 8ct pro kw waren die Heizkosten zu vernachlässigen.
In diesem Falle hier kann ich nur von einer Wohnung abraten, die in Deutschland liegt, bei deutschen Wintern permanent elektrisch beheizt werden müsste, und noch dazu in einem Altbau. Das muss klar sein.
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micle
Bei einem Heizwärmebedarf von 184 kWh/m²a ergeben sich für die Wohnung mit 58 m² rechnerisch 8.584 kWh Heizenergieaufwand per anno (wenn ihr heizt, wie die Norm rechnet ;-). Aus dem Kürzel fGEE kann man erkennen, daß sich der HWB auf die Nutzfläche nach EnEV bezieht, dies entspricht nicht der Wohnfläche der Wohnung, sie ist in der Regel kleiner, folglich wird der Wämebedarf für eure Wohnung größer sein. 184 kWh/m²a ist vergleichsweise ein recht hoher Wert (passt aber zum energetisch nicht sanierten Altbau).
Die meisten Werbeaussagen zu Infrarotheizungen behaupten, deren Wirkungsgrad liege bei annähernd 100%, aus 1 kW Strom entsteht folglich 1 kW Heizwärme. Ergo: 8.584 kWh x 25 ct pro kWh Strom = 2.146 € Stromkosten für die Beheizung der kleinen Wohnung im Jahr. Das ist sehr teuer.
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streckler
Ich würde die Wohnung ablehnen und mir eine andere suchen! Wäre mir zu teuer auf Dauer.
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anna76
Hallo,
Bei uns hat die Infrarotheizung geklappt
Aleinstehendes Haus BJ 1995, 140qm nähe Leipzig
Seit 4 Jahren haben wir unser Haus mit Infrarotheizungen von Sunjoy ausgerüstet
Letzte Stromrechnung 7200Kw inklusiv Warmwasservorbereitung, also ich kann es nur empfälen.
Früher hatten wir Nachtspeicher und einen verbrauch von 12-13000kw im Jahr.
Unsere Heizung und Boiler sind zusammen an einem Zähler gebunden und deshalb kann ich nicht sagen welcher der genauer verbrauch war.

Wir haben aber nicht die 3m Raumhöhe sondern 2.5. Aber ich denke das es nicht ein grossen unterschied macht

mfg Anna
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pale-rider
Irgendwas läuft gewaltig schief in Sachsen!
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Musca
Da kann ich Clint Ostholz nur zustimmen, in Sachsen läuft was verquer. Der Verbrauch von 7200 Kwh/Jahr ist für ein Haus dieses Baujahres und Größe im normalen Bereich.
Fakt ist nur, mit Gas , Öl oder Pellets wären die Heizkosten ca. 1/4 so hoch als bei Strom.
Jetzt mögen wieder Einwände kommen bzlg. Installation von Heizkörper und Rohren, wer 1995 noch auf E-Heizung gesetzt hat, ist selber schuld.
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anna76
7400 kw x 0,21€ = 1554€
1/4 von 1554 = 388,5 kostet
Ich will das Haus sehen wo Warmwasser und Heizung für 140 qm nur 388,5€ im Jahr kostet, inklusive Wartung damit wir dasselbe vergleichen. Von Anschaffungskosten müssen wir gar nicht mehr reden.
Jeder macht wie er es will und rechnet und bezahlt genauso
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anna76
rayer
Hast recht 28 Cent ist der Haushaltstrom. Wärmepumpen, und Direktheizungen laufen aber auf einen Sondertarif 21Cent.
Weil ich früher Nachtspeicher hatte, war es einfach die Infrarotheizungen an die Leitungen anschließen und deshalb gibt es einen Zähler nur für Heizung und Warmwasser. Eigentlich nur so kann man den Heizstom mit 21 Cent bekommen
Und ja mein Haushaltstrom liegt um 45oo KW im Jahr bei 28Cent
Hoffentlich deine Fragen wurden beantwortet.
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