StechusKaktus
Ist es entlarvend, wenn "in alle Richtungen" ermittelt wird?
Eben im Radio höre ich, dass bei dem Auto, das in Berlin in Richtung Menschenmenge fuhr, "in alle Richtungen ermittelt " werde. Ist es nicht die Aufgabe der Polizei, die Umstände einer Straftat zu ermitteln, um eine Tat aufzuklären? Und umfasst diese Aufgabe denn nicht automatisch, dass man alles in Erwägung zieht?
Anders herum gesagt: Semantisch ermittelt man nicht, wenn man nicht in alle Richtungen ermittelt. Das ist so wie mit "ein bisschen schwanger", oder nicht?
Anders herum gesagt: Semantisch ermittelt man nicht, wenn man nicht in alle Richtungen ermittelt. Das ist so wie mit "ein bisschen schwanger", oder nicht?
Antworten (5)
StechusKaktus,
es freut mich, dass du die deutsche Sprache ernst nimmst.
Jetzt sind wir in dieser WC schon zwei.
es freut mich, dass du die deutsche Sprache ernst nimmst.
Jetzt sind wir in dieser WC schon zwei.
"In alle Richtungen ermitteln", diese Aussage vermittelt zunächst Planlosigkeit.
So wie "nach allen Seiten offen" eigentlich "nicht ganz dicht" darstellt.
Fakt scheint mir doch, die Ermittlung in bestimmte, wenige Richtungen ist die Standard Methode.
So wie "nach allen Seiten offen" eigentlich "nicht ganz dicht" darstellt.
Fakt scheint mir doch, die Ermittlung in bestimmte, wenige Richtungen ist die Standard Methode.
Wenn der Satz nur nicht so sinnlos wäre. Denn natürlich wird strenggenommen NIEMALS in alle Richtungen ermittelt, sondern nur in die aussichtsreichen. Ich glaube kaum, dass gecheckt wird, wo sich zu der Zeit Boris Becker oder Donald Trump aufhielten. Diese Richtungen scheiden damit shchon einmal aus. Klänge halt komisch, wenn gesagt würde " wie ermitteln in alle Richtungen die uns aussichtsreich erscheinen.." (lach)
Eigenartige Vorstellungen.
Beispiel, bei dem nicht "in alle Richtungen" ermittelt wurde, weil Ermittler augrund ihrer "Erfahrungen" allzu schnell die Suche eingegrenzt haben: die NSU-Anschläge. Und das ist nur ein Beispiel von Vielen.
Immerhin die Polizei hat daraus gelernt. Ansonsten ist "in alle Richtungen" ermitteln nicht gleichbedeutend mit "konzeptlos zu ermitteln", sondern mit "nichts voreilig auszuschließen".
Es heißt einfach nur:
Beispiel, bei dem nicht "in alle Richtungen" ermittelt wurde, weil Ermittler augrund ihrer "Erfahrungen" allzu schnell die Suche eingegrenzt haben: die NSU-Anschläge. Und das ist nur ein Beispiel von Vielen.
Immerhin die Polizei hat daraus gelernt. Ansonsten ist "in alle Richtungen" ermitteln nicht gleichbedeutend mit "konzeptlos zu ermitteln", sondern mit "nichts voreilig auszuschließen".
Es heißt einfach nur:
- Wir haben eine Reihe von Ansätzen
- Wir haben aus der Vergangenheit gelernt, Hypothesen erst zu prüfen, statt uns mit voreiliger Ausschließeritis gründlich zu blamieren
- Wir werden einen Teufel tun, uns von etwaigen Hintermännern der Tat in die Karten schauen zu lassen