Münchner Abendzeitung insolvent
Wird die traditionsreiche Münchner Abendzeitung nach der Pleite nun ganz eingestellt oder ist der Insolvenzantrag vielleicht sogar eine gute Chance für einen Neuanfang?
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Die Zeitung schreibt bereits seit 2001 jedes Jahr Millionenverluste. Ein Grund dafür sind die immens hohen Druckkosten, die aus einem langfristigen und laut Abendzeitungs-Verleger Werner Friedmann sehr ungünstigen Vertrag mit der Süddeutschen Societäts-Druckerei resultieren. Eine Insolvenz bietet nun die Chance, vorzeitig aus dem Vertrag auszusteigen, um anderswo günstiger zu drucken - oder zumindest die Preise neu zu verhandeln. Letzteres ist zumindest für die Insolvenzphase schon gelungen.
Die Insolvenz bietet eine Chance, wenn sich ein Investor findet, der die Abendzeitung übernimmt. Drei mögliche Kandidaten sind bereits auf dem Münchner Zeitungsmarkt aktiv: Genug Geld hätte Axel Springer (Bild) - doch der Verlag hat gerade erst seine Regionalzeitungen verkauft. Der Süddeutsche Verlag (Süddeutsche Zeitung) muss selbst mit wegbrechenden Anzeigenerlösen kämpfen, so dass alle Hoffnung wohl auf dem Verleger Dirk Ippen (tz, Münchner Merkur) ruht - bislang schärfster Konkurrent der Abendzeitung.