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Gast

Rentenverzichtserklärung

Was ist bei einen Minijob ratsam bei einer Rentenverzichtserklärung.
Frage beantworten Frage Nummer 3000045049 Frage melden

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Spock
Hallo Gast,
das ist ein ziemliches Feld voller Tretminen, also Vorsicht! Schon nicht alles was nach Minijob aussieht ist auch einer, das kann auch am Minijobber liegen (z.B. 1. Arbeitsverhältnis, mehrere Minijobs usw.). Zu beachten ist auch die Mindestbeitragslaufzeit von 60 Monaten für eine Anwartschaft.
Andererseits kann aber der Rentenbeitrag aus einem Minijob die Rente erheblich senken, weil der persönliche Prozentsatz sinkt, die Rentenbeiträge können also sogar schaden.
Ohne kompetente Prüfung ist da eine Antwort völlig unmöglich. Erkundige Dich bei der nächsten Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung Bund oder der Knappschaft.
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Spock
@ing793:
1. Die Rentenversicherungsträger "bedanken" sich nicht ganz schön, denn sie sind zur Beratung schlicht und einfach gesetzlich verpflichtet. Man muss sich nur rechtzeitig einen Termin holen und das kann schon mal 4 Wochen dauern.

2. Die Rentenhöhe setzt sich aus zwei Faktoren zusammen:
a) Einem jährlichen Prozentsatz, der sich jedes Jahr erhöht, so dass der, der mehr Jahre Beiträge zahlt, einen höheren Prozentsatz verrechnet bekommt.
b) Einem persönlichen Prozentsatz, der ausdrückt, aus wieviel % des Durchschnitts aller Verdienenden Beiträge bezahlt wurden. Wäre der Durchschnitt z.B. 3.000 € und Du hast 4.500, dann hast Du in diesem Jahr einen persönlichen Prozentsatz von 150%. Am Ende werden alle persönlichen Prozentsätze zusammengezählt und durch die Zahl der Jahre geteilt. In jedem Jahr kann man aber höchstens 200% bekommen, auch wenn man mehr als 200% des Durchschnitts verdient.

Deine Rente wird dann errechnet, indem vom Durchschnittseinkommen erst die Jahresprozente gerechnet werden und aus dem Ergebnis dann der persönliche Prozentsatz.

So, jetzt ist klar: Jedes Jahr erhöht die Rente bei den Jahresprozentsätzen. Sind die Beiträge aber sehr gering und bei Minijobbern sind sie extrem mini, sinkt zugleich der persönliche Prozentsatz. Je mehr Du früher verdient hast, und je mehr Beitragsjahre Minijob Du hast, desto stärker geht Dein persönlicher Prozentsatz durch den Minijob in den Keller. Und jetzt kommt es darauf an, ob der persönliche Prozentsatz stärker in den Keller geht als die Beitragsjahre die Rente wieder erhöhen oder umgekeht.
Als Fausregel kannst Du sagen: Je weniger Jahre "normaler" Berufstätigkeit, je mehr Jahre Minijob und je höher das "normale" Einkommen war, desto mehr schaden Beiträge aus Minijobs der Rente und es können am Ende wirklich ein paar hundert Euro monatlich auf der Strecke bleiben. Deshalb: Keiner, der einen Minijob ausüben möchte, sollte diese Frage ohne Beratung entscheiden, es sei denn er ist schon in Altersrente.
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