StechusKaktus
Sind Obdachlosenzeitungen sinnstiftend?
Ab und zu kaufe ich Obdachlosen ihre Zeitungen ab. Die letzte kostete 1,70 Euro, ich gab ihm 2,30 Euro.
Tatsächlich inetressierte mich der Inhalt nicht die Bohne. Ich würde sogar so weit gehen, dass es für mich unvorstellbar ist, dass jemand für den Inhalt mehr als 10 Cent ausgeben würde. Demensprechend landete sie nach einer kurzen Anstandsfrist im nächsten Mülleimer, nachdem ich sie kurz durchblätterte.
Ergebnis: Verschwendung von Resourcen, zusätzliche Kosten für die Stadtreinigung, nur ein Teil der Spende kam an.
Kann ein Verkauf von derart nutzloser Lektüre, die aus reinem Mitleid gekauft wird, für den Verkäufer sinstiftend sein?
Tatsächlich inetressierte mich der Inhalt nicht die Bohne. Ich würde sogar so weit gehen, dass es für mich unvorstellbar ist, dass jemand für den Inhalt mehr als 10 Cent ausgeben würde. Demensprechend landete sie nach einer kurzen Anstandsfrist im nächsten Mülleimer, nachdem ich sie kurz durchblätterte.
Ergebnis: Verschwendung von Resourcen, zusätzliche Kosten für die Stadtreinigung, nur ein Teil der Spende kam an.
Kann ein Verkauf von derart nutzloser Lektüre, die aus reinem Mitleid gekauft wird, für den Verkäufer sinstiftend sein?
Antworten (11)
Hallo SK
Interessantes Wortspiel Sinstiftend= sünde stiftend oder sinn stiftend.
Na gut, es wird ja behauptet, ein großer Teil des Zeitungspreises käme den Verkäufern zugute.
Der Inhalt ist nicht nur dürftig, sondern auch schlampig und sehr billig gemacht.
In den 60ern waren hektographierte Blätter unterwegs, die waren noch schlechter in der Aufmachung.
Irgendwelchen Sinn kann man damit sicher nicht erzeugen oder stiften.
Aber man will den Verkäufern damit suggerieren, sie können sich so als einen Teil der arbeitenden Bevölkerung ansehen.
Interessantes Wortspiel Sinstiftend= sünde stiftend oder sinn stiftend.
Na gut, es wird ja behauptet, ein großer Teil des Zeitungspreises käme den Verkäufern zugute.
Der Inhalt ist nicht nur dürftig, sondern auch schlampig und sehr billig gemacht.
In den 60ern waren hektographierte Blätter unterwegs, die waren noch schlechter in der Aufmachung.
Irgendwelchen Sinn kann man damit sicher nicht erzeugen oder stiften.
Aber man will den Verkäufern damit suggerieren, sie können sich so als einen Teil der arbeitenden Bevölkerung ansehen.
Zum Thema: Ich gebe dem Obdachlosenverkäufer einen Euro (oder zwei Euro, was gerade im Portemonnaie ist). Als Gegenleistung verlange ich, dass er die Zeitung behält. Das hat bisher immer funktioniert.
Kommt ganz drauf an!
Obdachlosenzeitungen sind ja oft lokal. Es gibt da ziemliche Qualitätsunterschiede.
Ich kenne den Sozialarbeiter, der das bei uns in der Stadt organisiert. Für die Leute, die sie schreiben und drucken, hat das durchaus Vorteile:
Neben der hier produzierten und qualitativ ganz ansprechenden Zeitung gibt es immer wieder auch Verkäufer, die eine qualitativ schlechte Zeitung verkaufen. Da habe ich den Eindruck, dass die auch nicht lokal, sondern hin hohen Stückzahlen zentral produziert wírd und über eine Art Drücker-Kolonne verkauft wird. Anfangs habe ich den Unterschied nicht erkannt, aber mittlerweile schaue ich mir an, welche der Zeitungen und von wem ich kaufe.
Mein Fazit:
Es gibt durchaus solche und solche. Bei dem lokalen Projekt habe ich durchaus den Eindruck, dass das Konzept sinnvoll ist. Jedenfalls kaufe ich die nicht nur aus Mitleid, sondern lese auch drin. Und ja, in dem Fall halte ich die auch für sinn-stiftend. Nicht nur für den Verkäufer, sondern auch für die Autoren und Drucker.
Manche Andere in der Tat nicht. Da ist es dann tatsächlich rausgeschmissenes Geld.
Obdachlosenzeitungen sind ja oft lokal. Es gibt da ziemliche Qualitätsunterschiede.
Ich kenne den Sozialarbeiter, der das bei uns in der Stadt organisiert. Für die Leute, die sie schreiben und drucken, hat das durchaus Vorteile:
- sie bekommen wieder Struktur in den Tag
- sie sind geistig gefordert
- sie drucken selbst, auf einer alten Offset-Maschine, die auch von ihnen in Schuss gehalten wird
- um die Produktion auf die Reihe zu bekommen, müssen sie sich einarbeiten und wieder lernen Verantwortung zu übernehmen und Verbindlichkeit zu akzeptieren. Mein Eindruck ist, dass ein großer Teil das auch mit Spaß und Stolz macht. (Natürlich nicht alle)
- Einer der Autoren schreibt regelmäßig auch Gedichte, die gar nicht mal so schlecht sind.
- Auch in den Artikeln wird über verschiedene Projekte berichtet, wie z.B. eine einfache kleine Schneiderwerkstatt und ähnliches, mit denen Produkte in erster Linie für den Bedarf der Obdachlosen, in sehr geringem Maße auch für ausserhalb produziert werden.
Neben der hier produzierten und qualitativ ganz ansprechenden Zeitung gibt es immer wieder auch Verkäufer, die eine qualitativ schlechte Zeitung verkaufen. Da habe ich den Eindruck, dass die auch nicht lokal, sondern hin hohen Stückzahlen zentral produziert wírd und über eine Art Drücker-Kolonne verkauft wird. Anfangs habe ich den Unterschied nicht erkannt, aber mittlerweile schaue ich mir an, welche der Zeitungen und von wem ich kaufe.
Mein Fazit:
Es gibt durchaus solche und solche. Bei dem lokalen Projekt habe ich durchaus den Eindruck, dass das Konzept sinnvoll ist. Jedenfalls kaufe ich die nicht nur aus Mitleid, sondern lese auch drin. Und ja, in dem Fall halte ich die auch für sinn-stiftend. Nicht nur für den Verkäufer, sondern auch für die Autoren und Drucker.
Manche Andere in der Tat nicht. Da ist es dann tatsächlich rausgeschmissenes Geld.
Ich sehe das so, wie Matthias schrieb.
Den Verkäufern bezahle ich immer die Zeitung und beauftrage sie, die Zeitung jemandem zu schenken, der kein Geld dafür hat, aber mit der Zeitung etwas anfangen kann.
Den Verkäufern bezahle ich immer die Zeitung und beauftrage sie, die Zeitung jemandem zu schenken, der kein Geld dafür hat, aber mit der Zeitung etwas anfangen kann.
Ich investiere lieber bei einer seriösen Hilfsorganisation.
Ist zwar im ein Vielfaches mehr aber ich weiss zumindest, dass dieses Geld nicht schon ganz am Anfang auf der Strecke bleibt.
Ist zwar im ein Vielfaches mehr aber ich weiss zumindest, dass dieses Geld nicht schon ganz am Anfang auf der Strecke bleibt.
wokk, da bist Du nicht gut informiert. Es ist bei den lokalen Zeitungen so, wie es Matthias beschrieben hat.
Die zwei Euro für die Zeitung sind gut angelegt.
Die zwei Euro für die Zeitung sind gut angelegt.
Das ist durchaus möglich. Aber wenn ich sehe was in Paris verkauft wird . . . da gibt es eine sehr grosse Angebotsvielfalt. Wenn man mit der Metro fährt, kommen alle fünf Haltestellen neue Verkäufer rein!
Paris ist aber nicht mit den Verhältnissen hier zu vergleichen.
Da fällt mir ein, da müßte ich auch mal wieder hin. Die fünf Jahre sind um, die ich mir als Limit zwischen zwei Paris Besuchen gesetzt habe.
Da fällt mir ein, da müßte ich auch mal wieder hin. Die fünf Jahre sind um, die ich mir als Limit zwischen zwei Paris Besuchen gesetzt habe.
Die Zeitung, die in meinem Ort verkauft wird, ist gut gemacht. Allerdings wird immer über Firmen berichtet, die von anonymen Herstellern verkauft werden.