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schlaumann

Start-Stop-Automatik - Nutzen?

Ein Bekannter hat ein neues Auto mit Start-Stop-Automatik. Wenn man damit 10 km durch die Stadt fährt und an (gefühlten) 20 Ampeln anhalten muss (oft nur für ein paar Sekunden), wobei jedesmal der Motor aus- und eingeschaltet wird, frage ich mich, ob gegenüber dem Vorteil (marginales Spritsparen) nicht die Nachteile überwiegen: Höherer Verschleiß von Anlasser, Batterie, Motor... Rechnet sich diese Technik oder ist sie aus finanzieller Sicht eher nachteilig?
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Antworten (8)
hphersel
Diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt. Die Antwort wird wohl eine Gegenfrage sein, etwa in der Art: "Wie kannst Du es wagen, egoistisch auf finanzielle Nachteile für Dich selber zu schauen, wenn es doch um unsere UMWELT geht! Um die z schützen, musst Du auch finanzielle Nachteile in Kauf nehmen!"
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elfigy
Ich weiß nur, dass es lästig ist, aber man kann es abschalten. Ich bin aber auch gespannt auf die Antworten von unseren Experten.
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netter_fahrer
Nein, denn die Start-Stop-Systeme sind inzwischen ganz schön ausgefuchst, das ist weit mehr als eine simple An-Aus-Automatik wie in den 80ern: Generator, Anlasser und Elektronik sind speziell darauf ausgelegt, die Batterie ist eine für Rekuperation taugliche. Kurz: Die halten das aus, und in der Stadt bringt das System wirklich etwas, bis zu 15% Ersparnis. Auf Langstrecken dagegen praktisch nichts.
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micle
Bei meinem Fahrzeug greift die Stopautomatik erst ein, wenn etliche Parameter der Motorsteuerung dieses zulassen. Dadurch soll erhöhter Verschleiß des Motors vermieden werden. Weiterhin muß das Fahrzeug stehen, es darf kein Gang eingelegt sein und das Bremspedal muß getreten sein.
Bei gefühlten 20 Ampel, einfach den Gang drinn lassen.
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netter_fahrer
@ing: " Das Einsparpotenzial geben die Hersteller mit fünf bis 15 Prozent an."
Steht hier, mittig.
Ich habe es nicht und kenne auch Leute, die ziemlich genervt sind vom ständigen An-Aus-An. Andere freuen sich hingegen über die Ruhe an der Ampel...
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schlaumann
Danke für die interessanten Kommentare und Hinweise. Aus dem Link von netter_fahrer ist ersichtlich, dass die Bandbreite der Einsparung laut Hersteller sehr weit ist (5-15%) und ing793 hat Recht: Die prozentuale Einsparung hängt natürlich von der "Standzeit" pro Fahrt ab und kann nicht mit dem Verbrauch auf 100 km Fahrstrecke in einen Topf geworfen werden. Wenn ich eine Stunde Fahrzeit habe und davon 30 Min in Staus und an Ampeln stehe, kann ich 0,75 L Benzin sparen (setzt man etwa 1,5 L Verbrauch pro Stunde bei Standgas an). Stehe ich nicht, ist die Ersparnis von Start-Stop "Null". Also halte ich prozentuale Angaben hier doch für sehr theoretisch...
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micle
@Schlaumann: richtig, bei meinem Fahrzeug, Diesel, mittere Motorisierung, zeigt der Bordcomputer im Stand, bei eingeschalterter Klimanlage, im Stadtverkehr einen Verbrauch von 0,7-0,8 l/h an, ohne Klimanalage sind es ca. 0,5-0,6 l/h.
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Cengco
Ja, in der Praxis ist die Spritersparnis erwartungsgemäß wesentlich geringer als von den Herstellern angegeben. Sie wollen mit dem Argument natürlich Käufer ihrer Technik gewinnen.
Das Problem ist schon, dass auch bei jedem Motorstart recht viel Sprit verbraucht wird. Daher wird durch die Start/Stop Automatik nur gespart, wenn man z.B. im Stau o. vor Bahnübergängen länger stehen muss. Bei niedrigeren Standzeiten vor Ampeln wird praktisch kein Sprit gespart. Daher sehe ich da genauso wenig einen Vorteil für die Umwelt.
Auch wenn die Komponenten darauf abgestimmt sind, könnte ich mir vorstellen, dass Verschleißteile, wie Zündkerzen u. die Batterie nicht gerade geschont werden.
Berücksichtigt man dann noch die höheren Anschaffungskosten, lohnen sich die Start/Stop Systeme meiner Meinung nach nicht.
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