Verfolgung von Zigeunern
Wurden die Zigeuner nur während des Holocaust verfolgt?
Antworten (11)
Sinti und Roma werden auch heute noch an den Rand der Gesellschaft gedrückt, gerade in Bulgarien, Rumänien oder Ungarn gibt es genügend Beispiele.
Ich erinnere nur an die damaligen Zustände. Ob das heut noch so ist weiß ich nicht. Aber wir hatten teilweise bei uns mehrere Wohnwagensiedlungen im Umkreis. Mit den fettesten Mercedes S Klasse und den größten Wohnwagen und die Kinder sind nackt herumgelaufen.
so wie diese hier ?
nee, so wie die hier.
Mir fehlt das Hintergrundwissen zur Geschichte der Roma und Sinti, was ich weiß ist: sie wurden und werden verfolgt und diskriminiert, ihnen werden asoziale Lebensweise vorgeworfen (welch ein Wunder!!!), sie klauen Hühner und die Wäsche von der Leine (??). Zum Glück gehörte ich nie einer Randgesellschaft an, hatte es nie nötig zu klauen.Ohne fundiertem Background kann m.E. kein umfassendes Bild zu dem Leben dieser Menschen gemacht werden...aber viele von Ihnen machen einfach Klasse Musik.
Man hat vor einigen Jahrzehnten, wie auch im sozialen Wohnungsbau üblich, spezielle Wohnviertel gebaut, damit sie zusammen leben können. Das hat das Zusammenleben mit Anderen erschwert. Voruteile konnten nicht abgebaut werden. Der erste Pflasterstein von Günter Demmig wurde einem "Zigeuner" gewidmet.
Diese Frage kann man für Deutschland eindeutig mit "ja" beantworten. Vor 1933 und nach 1945 gab es lediglich Ausgrenzung. Hier ist eine brauchbare Darstellung. Unter den Nazis wurden Zigeuner verfolgt, der Begriff Sinti und Roma war derzeit nicht geläufig. Zum Unterschied vgl. auch Fußnote 1 des Artikels.
Die Geschichte der Verfolgung von Zigeunern ist lang und beginnt mindestens im 13. Jahrhundert. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Zigeuner in Byzanz bereits als "satanische Zauberer" bezeichnet. Im Mittelalter gab es immer wieder Übergriffe auf Leib und Leben der Zigeuner. Die Verfolgungen steigerten sich dann zu Landvertreibungen bis zur Ermordung während des Holocaust.
Besonders in Südosteuropa hielt man sich Zigeuner als Sklaven. Im mittelalterlichen Russland waren sie häufig Opfer von Vertreibungen und so zum Nomaden-Dasein gezwungen. Im 18. Jahrhundert wurden in Österreich auf Betreiben des Kaisers alle männlichen Zigeuner dem Strick überantwortet. Heute werden Zigeuner in vielen Teilen der Welt als minderwertig angesehen, auch in Europa.
Der Begriff Zigeuner soll aus dem byzantischen Griechischen kommen und bedeutet sowiel wie Fremder, hat also mit ziehenden Gaunern nicht das Allergeringste zu tun. Eine staatliche Verfolgung wie im Holocaust gab es wohl nie, jedoch eine mehr oder minder offene Ausgrenzung und Diskriminierung. Diese hält besonders in Ost-Europa (Rulgarien, Rumänien) bis heute an.