StechusKaktus
Wann ist ein Krimineller ein Terrorist?
Im SPON tobt derzeit eine Diskussion darüber, ob der Anschlag von diesem rassistischen Arschloch, das in eine Menge von Ausländern fuhr, nicht hätte als Terrorismus qualifiziert werden müssen. Implizit geht mit dieser Forderung der Vorwurf anheim, dass der Vorfall damit bagatellisiert wird.
Typischerweise werden Personen und Bewegungen, die von einer Seite als gewalttätige, aber legitime Untergrund- oder Widerstandskämpfer angesehen werden, aus einem anderen Blickwinkel als Terroristen bezeichnet, und umgekehrt. (Aus wiki)
Für mich würde der Vorfall eher bagatellisiert, wenn er als Terrorismus eingeordnet würde, weil dies für mich auch immer eine Rechtfertigung beinhaltet.
Wie seht ihr das?
Typischerweise werden Personen und Bewegungen, die von einer Seite als gewalttätige, aber legitime Untergrund- oder Widerstandskämpfer angesehen werden, aus einem anderen Blickwinkel als Terroristen bezeichnet, und umgekehrt. (Aus wiki)
Für mich würde der Vorfall eher bagatellisiert, wenn er als Terrorismus eingeordnet würde, weil dies für mich auch immer eine Rechtfertigung beinhaltet.
Wie seht ihr das?
Antworten (18)
Ein Terrorist und ein Krimineller sind eigentlich ein paar Schuhe. Es ist immer Haß im Spiel, anderen und möglichst vielen Menschen durch Gewalt Leid zuzufügen.
Bist du dir sicher, dass dies rassistische Arschloch von so manchem Verschwörungstheoretiker, der von Widerstand gegen die "Merkel-Diktatur" faselt und auf Pegida-Demonstrationen "Ausländer Raus" brüllt nicht als legitimer Untergrundkämpfer angesehen wird?
Auch wenn die Basis, die hier einen legitimen Widerstandskämpfer sieht, nicht sehr groß ist, sagen wir zwischen 5 und 10 %, besteht sie doch.
Es handelt sich zwar um die Tat eines Einzelnen, aber nicht um eine einzelne Tat. Sie reiht sich ein in die Brandanschläge auf Asylbewerberheime und Sprengstoffanschläge auf Moscheen und, natürlich nie stattgefundenen, Hetzjagden auf Ausländer in Chemnitz.
Es werden eher noch mehr sein, als damals die NSU unterstützt hätten, wenn sie von ihnen gewusst hätten, und denen wirst du doch wohl den Titel Terroristen nicht absprechen.
Auch wenn die Basis, die hier einen legitimen Widerstandskämpfer sieht, nicht sehr groß ist, sagen wir zwischen 5 und 10 %, besteht sie doch.
Es handelt sich zwar um die Tat eines Einzelnen, aber nicht um eine einzelne Tat. Sie reiht sich ein in die Brandanschläge auf Asylbewerberheime und Sprengstoffanschläge auf Moscheen und, natürlich nie stattgefundenen, Hetzjagden auf Ausländer in Chemnitz.
Es werden eher noch mehr sein, als damals die NSU unterstützt hätten, wenn sie von ihnen gewusst hätten, und denen wirst du doch wohl den Titel Terroristen nicht absprechen.
Ansonsten: Wenn jamend etwas aus Eigennutz tut ist er ein ("einfacher") Krimineller. Wenn eine Ideologie oder politische Absicht dahinter steht, Terrorismus.
Stechus hat ja nicht gesagt, dass es eine Rechtfertigung für Terrorismus gibt, sondern, dass man von Terrorismus spricht, wenn es zumindest eine Seite, oder ich sag mal Gruppe, die die Terrorosten als legitime Widerständler sieht.
Die gab es bei der RAF, der PLO, des IS, der PKK etc.
Nun wird sicher die andere Seite, diese "Widerstands"-Kämpfer immer als Verbrecher ansehen, aber es gab auch Terrorgruppen, die sich später zu rechtmäßigen Regierungen entwickelten.
Sei es der ANC, der von Südafrika und einigen anderen Staaten, als Terrororganisation betrachtet wurde, und nach Ende der Apartheid zur Regierungspartei wurde, oder die FLN, die auch mit Terror, Frankreich aus Algerien vertrieb, und danach Algerien regierte und immer noch die stärkste Partei in Algerien ist.
Die gab es bei der RAF, der PLO, des IS, der PKK etc.
Nun wird sicher die andere Seite, diese "Widerstands"-Kämpfer immer als Verbrecher ansehen, aber es gab auch Terrorgruppen, die sich später zu rechtmäßigen Regierungen entwickelten.
Sei es der ANC, der von Südafrika und einigen anderen Staaten, als Terrororganisation betrachtet wurde, und nach Ende der Apartheid zur Regierungspartei wurde, oder die FLN, die auch mit Terror, Frankreich aus Algerien vertrieb, und danach Algerien regierte und immer noch die stärkste Partei in Algerien ist.
Aber dieser Satz,
**Für mich würde der Vorfall eher bagatellisiert, wenn er als Terrorismus eingeordnet würde, weil dies für mich auch immer eine Rechtfertigung beinhaltet.**
dass es eine Bagatellisierung wäre, bedeutet für mich, dass die Gründe von Terroristen diesen zugebilligt würden.
**Für mich würde der Vorfall eher bagatellisiert, wenn er als Terrorismus eingeordnet würde, weil dies für mich auch immer eine Rechtfertigung beinhaltet.**
dass es eine Bagatellisierung wäre, bedeutet für mich, dass die Gründe von Terroristen diesen zugebilligt würden.
Nun eine rein kriminelle Handlung wird von keiner Gruppe als gerechtfertigt verstanden, eine terroristische wenigstens von einer kleinen Gruppe.
Die Taten können sogar von der kleineren, aber in dem Land regierenden Gruppe, als Terrorismus betrachtet werden, während die größere Gruppe der Weltgemeinschaft diese Terrorgruppe als gerechtfertigten Widerstand betrachtet.
So wurde der ANC in den meisten(?) Ländern als Widerstandsgruppierung betrachtet. Wenn man nun etwas als Terrorismus bezeichnet, statt als gemeine kriminelle Tat, gesteht man dieser Tat dann nicht den gleichen Status zu, wie den Taten des ANCs? Bagatellisiert sie somit?
Ich sehe es zwar nicht so, aber ich versehe, dass man sich diese Frage stellt.
Die Taten können sogar von der kleineren, aber in dem Land regierenden Gruppe, als Terrorismus betrachtet werden, während die größere Gruppe der Weltgemeinschaft diese Terrorgruppe als gerechtfertigten Widerstand betrachtet.
So wurde der ANC in den meisten(?) Ländern als Widerstandsgruppierung betrachtet. Wenn man nun etwas als Terrorismus bezeichnet, statt als gemeine kriminelle Tat, gesteht man dieser Tat dann nicht den gleichen Status zu, wie den Taten des ANCs? Bagatellisiert sie somit?
Ich sehe es zwar nicht so, aber ich versehe, dass man sich diese Frage stellt.
Ich sehe es ähnlich wie Skorti. Wenn ich mir ansehe, wen Ergogan, Putin, Assad und Trump so alles als Terroristen hezeichnen, kommt mir diese Bezeichnung für derartige Verbrecher wie den in Bottrop tatsächlich bagatellisierend vor.
Du bist süss, Skorti.
Im Text nennst du selbstständig Beispiele dafür, dass der Begriff des Terrorismus Ideologien unterworfen ist. Damit bestätigst du, dass Terrorismus je nach Denkrichtung auch gutgeheissen wird, was bei "gewöhnlichen rassistischen Verbrechen" eher nicht der Fall ist.
Dennoch schliesst (entwertest) du deinen ansonsten gut durchdachten Beitrag damit, dass du vorgibst, selbst nicht daran zu glauben.
Wie ordnest du es denn ein, wenn in der Türkei ein Journalist wegen Terrorismus eingeknastet wird?
Ist das für dich geanuso schlimm, wie wenn ein rassistisches Arschloch versucht, ausländisch aussehende Menschen zu töten? Eben!
Hast du Angst auf die "falsche Seite" zu geraten?
Merke: Hier gibt es keine Allianzen
;-)
Im Text nennst du selbstständig Beispiele dafür, dass der Begriff des Terrorismus Ideologien unterworfen ist. Damit bestätigst du, dass Terrorismus je nach Denkrichtung auch gutgeheissen wird, was bei "gewöhnlichen rassistischen Verbrechen" eher nicht der Fall ist.
Dennoch schliesst (entwertest) du deinen ansonsten gut durchdachten Beitrag damit, dass du vorgibst, selbst nicht daran zu glauben.
Wie ordnest du es denn ein, wenn in der Türkei ein Journalist wegen Terrorismus eingeknastet wird?
Ist das für dich geanuso schlimm, wie wenn ein rassistisches Arschloch versucht, ausländisch aussehende Menschen zu töten? Eben!
Hast du Angst auf die "falsche Seite" zu geraten?
Merke: Hier gibt es keine Allianzen
;-)
Ein Terrorist ist jemand, der Terror verbreitet. Das tun normale Kriminelle nicht. Auch die Mafia verbreitet Angst, aber "unter der Decke" und nur gegen ihre Widersacher oder Abtrünnigen.
Al Kaida dagegen hat wahllos unschuldige Menschen getötet und wird deswegen im Westen als Terrororganisation angesehen. Osama bin Laden war der Oberterrorist, wurde aber in weiten Teilen der islamischen Welt als Held angesehen, ehrfurchtsvoll als "Scheich" bezeichnet, der für den Islam und gegen den verhassten Westen gekämpft hat.
Terrorist ist also eine subjektive Bewertung. Für Diktatoren sind sogar einfache Oppositionelle Terroristen.
Al Kaida dagegen hat wahllos unschuldige Menschen getötet und wird deswegen im Westen als Terrororganisation angesehen. Osama bin Laden war der Oberterrorist, wurde aber in weiten Teilen der islamischen Welt als Held angesehen, ehrfurchtsvoll als "Scheich" bezeichnet, der für den Islam und gegen den verhassten Westen gekämpft hat.
Terrorist ist also eine subjektive Bewertung. Für Diktatoren sind sogar einfache Oppositionelle Terroristen.
Ich habe zusammengetragen, warum man der Meinung sein kann, dass der Begriff Terrorismus ein Verbrechen bagatellisiert.
Damit wollte ich Elfigy erläutern, warum man und wahrscheinlich auch du auf das schmale Brett kommen kann.
Dann habe ich im Schlußsatz klar gemacht, dass ich mich dieser Meinung trotzdem nicht anschließen kann.
Ist das zu kompliziert für dich?
Damit wollte ich Elfigy erläutern, warum man und wahrscheinlich auch du auf das schmale Brett kommen kann.
Dann habe ich im Schlußsatz klar gemacht, dass ich mich dieser Meinung trotzdem nicht anschließen kann.
Ist das zu kompliziert für dich?
@ing793: Siehst du es dann so, dass die Einordnung eines Verbrechens als Terror die Schwere der Tat (sprachlich) erhöht?
Ja eben. Und warum gibt es dann offenbar Gruppen, die das Verbrechen von Bottrop unbedingt als Terror klassifiziert haben wollen?