Samuel Hofmann
Warum wird 'hedonistisch' heute immer so negativ belegt? Das war doch nicht immer so, oder?
Antworten (5)
Sarkastisch gesprochen: Man möchte still funktionierende Bürger/Untergebene. An einem "echten" Hedonisten kann man nichts verdienen noch ist der "echte" Hedonist regierbar oder manipulierbar. Ein "echter" Hedonist hat auch keine Angst, wovor denn auch. D.h., auch die Kirche kommt ihm nicht bei. Sowas darf man nicht fördern oder unterstützen, also muß man es schlecht machen.
Hedonismus hat wenig mit "Regierbarkeit" zu tun, sondern bezeichnet eine Philosophie, die den Genuss als oberste Maxime propagiert. Da Hedonisten der Ruch anhaftet, egoistisch und verantwortungslos zu sein, war ihr Ruf schon immer zwiespältig, In letzter Zeit, würde ich sagen, ist der Begriff einfach ein wenig aus der Mode gekommen. In einer vernetzten Welt, wo jeder, ob er will oder nicht, Verantwortung übernehmen muss, führt eine radikal individualistsche Philosphie nicht weiter.
Im philosophischen Sinne bedeutet der Hedonismus nichts anderes als eine sinnliche, frohe und vergnügliche Lebensführung ohne anderen Schmerz zuzufügen. Im alltätglichen Gebrauch wird der Begriff oftmals mit einer gewissen Oberflächlichkeit in Zusammenhang gebracht, was aber falsch und unwissend ist.
hedonistmus (aus dem altgriechischen für freude, lust und vergnügen) ist eine philosophische auffassung, nach der man im leben nach lust streben und leiden vermeiden soll. du hast recht, heutzutage wird es meist negativ im sinne von egoismus, dekadent gebraucht.
Stimmt, das war nicht immer so. Früher bedeutete Hedonismus, dass lediglich ein von Freude erfülltes Leben wertvoll sei. Heute wird dies mehr auf die rein persönliche Freude bezogen und von einigen Menschen mit Egoismus und sogar Dekadenz gleichgesetzt.