Warum wird Wachstum als volkswirtschaftliches Ziel heute so gerne in Frage gestellt?

Diese Frage kann doch wohl nicht ernst gemeint sein, oder, Kaktus?

Buchtipp (das kam übrigens 1972 `raus.

Danke für die ersten beiden Antworten. Ich fasse sie mal so zusammen: Wachstum führt zu schnellerem Verbrauch der (endlichen) Rohstoffe und gefährdet langfristig die Existenz des Menschen. Der Mensch benötigt aber kein Wachstum um sich selbst zu gefährden, siehe Umweltbelastung in der DDR. Ein Ausbleiben des Wachstums führt aber direkt in Bevölkerungsarmut, denn die Anzahl der Menschen steigt ebenso wie die Produktivität. Und das kann doch keiner wollen, oder?

Weil es, wie Ing es sehr treffend beschrieben hat, kein dauerhaftes (Wirtschafts)wachstum geben kann.
Das Wachstum des Umsatzes versucht die produzierende Insdustrie durch neue Eigenschaften ihrer Produkte zu gewährleisten. Daß diese neuen Eigenschaften benötigt werden, will uns dann die Werbeindustrie erklären. Werden die Produkte wirklich besser? Festzustellen ist zeifelsfrei, daß diese, bedingt durch immer kürzer werdene Innovationszyklen, einem verstärkten Preisverfall unterliegen und Reparatur oft durch Neukauf ersetz wird.

Ich zweifle an, dass es kein dauerhaftes Wachtum geben kann. Es werden immer mehr Menschen, die einen immer höheren Wohlstand einfordern. Die bisherigen Studien sind alle statisch, Entwicklungen wie z.B. das Fracking werden nicht berücksichtigt. Menschen werden Wege finden, mehr und effizientere Rohstoffe zu verwenden.
Wer kann meinen Argumenten etwas entgégen setzen? Strengt euch mal an!

Fracking ist ein guter Einwand, führt aber nicht zwangsweise zu einem Wachstum der Produktion.
Die in den USA exzessiv angewandte Fördermethode bringt aufgrund der Marktgesetzte den Ölpreis so unter Druck, daß die konventionelle Förderung teilweise wieder unrentabel wird. Ergo, kein Wachstum sonderen eine Verlagerung

Der Erklärung von ing793 ist eigentlich nichts hinzuzufügen, die ist schlüssig. Es gibt kein unbegrenztes Wachstum, weil das gegen unendlich ginge, und unendlich gibt es in der realen Welt nicht. Sollte das nicht einleuchten, hätte ich zwei Beispiele anzubieten. Bäume werden grundsätzlich nicht höher als 130 m, weil es aus physikalischen Gründen nicht möglich ist, die Versorgung mit Wasser aufrecht zu erhalten. Berge hier auf der Erde können theoretisch nicht höher als 9000 m werden, weil ihr Gewicht die unteren Schichten zum Fließen bringen würde oder der Berg in die Erde einsinken würde.

@stechus

Hohes Wachstum kann auch zu Umweltproblemen führen. Sieht man in China. Ohne Atemschutzmaske kann man da in manchen Städten kaum noch raus.

Zitat Stechus: Ein Ausbleiben des Wachstums führt aber direkt in Bevölkerungsarmut, denn die Anzahl der Menschen steigt ebenso wie die Produktivität....Zitat Ende. Ich verstehe das nicht. Bisher waren und sind immer wirtschaftlich schwache Länder mit großem Bevölkerungswachstum gestraft,während in hochindustriealisierten Ländern die Bevölkerung zurückgeht oder stagniert. Was ich auch nicht als Manko empfinde. Durch effiziente (vorhandene)Technologie in Verbindung mit sinkender Weltbevölkerung dürfte sich langfristig eine globale Verbesserung aller Menschen auf diesem Planeten herbeiführen lassen.Bisher geht das Wachstum des Einen leider immer noch zu Lasten vieler Anderer. Das HIER bei der Vielzahl der technischen Möglichkeiten ausgerechnet und nur Fracking genannt wurde, enttäuscht mich sehr.