Frage stellen
Gast

Was kann man auf dem MRT sehen

Frage beantworten Frage Nummer 3000057923 Frage melden

Antworten (2)
Lutsch Sabine
Haste Bild?
Melden
Matthew
MRT ist die Abkürzung für eine Reihe von Dingen. Ich vermute Du meinst in diesem Fall Magnet-Resonanz-Tomographie.

Kurzfassung:
Man sieht eine Ebene durch den Körper und kann in erster Linie die Form und Größe von Organen erkennen, also auch Verformungen, z.B. durch Schwellungen, wenn Knorpel eingerissen oder abgewetzt sind, Knochen gebrochen oder ähnliche Veränderungen, auch Fisteln oder Abszesse, also scharf umgrenzte Flüssigkeits-Einlagerungen im Gewebe sind sehr gut zu erkennen.
Etwas schwieriger zu beurteilen sind Gewebe-Veränderungen, wie z.B. Wassereinlagerungen, Entzündungen oder vermehrte Fettzellen, die nicht scharf abgegrenzt sind.

Die Zeit, als ich auf dem Gebiet gearbeitet habe liegt mehr als 30 Jahre zurück, ich denke dass man solche nicht scharf abgegrenzte Veränderungen mit den Erfahrungen, die man inzwischen gesammelt hat, besser und genauer interpretieren kann, als damals. Dazu müsste am Besten ein Mediziner etwas sagen.

Langfassung
Der Körper wird dabei zum Einen einem starken Magnetfeld ausgesetzt, und zum Anderen Radiowellen ungefähr im UKW-Bereich. Die Atomkerne der Wasserstoff-Atome (also Protonen) haben ungefähr in diesem Frequenzbereich ihre Resonanz-Frequenz.
Die Resonanz-Frequenz hängt aber noch davon ab, wie stark die Atome innerhalb eines Moleküls an andere Atome gebunden sind. Je nach Gewebe ergeben sich also etwas unterschiedliche Resonanz-Frequenzen.

Die Frequenz der Radiowellen, mit denen der Körper bestrahlt wird, verändert man regelmäßig, ungefähr so wie beim Singen bei einem "Vibrato". Man nennt das in der Technik "wobbeln". Dabei schwingen jeweils die Protonen in unterschiedlichen Geweben mit, je nach der gerade gesendeten Frequenz. Wenn die Protonen schwingen, senden sie selbst ein schwaches Radiosignal aus, dass aufgefangen wird.

Aus diesen zurück gesendeten Radiosignalen, lässt sich in einer sehr aufwändigen Rechnung berechnen, wo sich überall Gewebe mit dieser Resonanz-Frequenz befindet. Man bekommt also eigentlich ein 3-dimensionales Modell des Körpers. Für die Darstellung auf dem Bildschirm oder zum Ausdrucken werden aus diesem 3-dimensionalen mathematischen Modell die Daten herausgefiltert, die zu einer dünnen Scheibe aus dem Körper gehören.
Man bekommt also ein Bild, dass aussieht als würde man eine Schnitt-Ebene durch den Körper legen.
Lage und Orientierung dieser Ebene lässt sich jeweils den Bedürfnissen anpassen.

Da man mit Radiowellen im UKW-Bereich arbeitet, würden Radiowellen von Radiosendern stören. Der Raum, in dem MRT-Geräte betrieben werden, werden deshalb mit Kupferfolien und metall-bedampfeten Fenstern als "Faraday'scher Käfig" abgeschirmt.
Melden