WolfMan
Was spielt sich eigentlich im Körper bei Zigarettenentzug ab? Oder ist das alles reine Kopfsache?
Antworten (5)
Nein, der Nikotinentzug führt - allerdings max. drei Tage - zu einem Mangel an Hormonausschüttung, z. B. Endorphine. Als kalter Entzug (Turkey) bekannt.
Danach beginnt das Kopfkino, sprich das Abstellen von dummen Angewohnheiten.
Danach beginnt das Kopfkino, sprich das Abstellen von dummen Angewohnheiten.
Kannst du aber alles nachlesen im Stern.de. Da ist nämlich gerade - welch ein Zufall - ein Artikel zu dem Thema.
Leider ist der Entzug des Nikotins nicht nur alleinige Kopfsache. Die Entzugserscheinungen sind an und für seelischer Natur, wenn man das Gefühl hat, unbedingt etwas in den Händen zu halten etc. Das Rauchen schädigt allerdings auch die Lunge und die Blutgefäße. Wenn sich ansonsten die Blutgefäße durch das Nikotin geweitet haben, so verengen sich diese automatisch, wenn das Nikotin dem Körper entzogen wird. Dies ist ein regelrechter Teufelskreis, denn das Nikotin sorgt auf Dauer ebenfalls für die schleichende Verengung.
Wenn man aufhört Zigaretten oder andere Tabakprodukte zu konsumieren, dann macht den Betroffenen im Wesentlichen der Nikotinentzug zu schaffen. Um zu verstehen was passiert wenn man mit rauchen aufhört, muss man verstehen was beim Rauchen im Körper passiert, vor allem wie das Nikotin wirkt. Wenn man Nikotin konsumiert, dann schlägt das Herz schneller und der Blutdruck steigt. Man fühlt sich fit und munter. Wenn das Nikotin abgebaut wird entsteht Nikotinsäure, die die Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeit verbessert. Fehlt das Nikotin entstehen auch nicht mehr diese wahrnehmbaren Effekte. Da viele Raucher in bestimmten Situationen rauchen (meist Stresssituationen) wo diese Effekte erwünscht waren und diese nun fehlen, reagieren die Entzugspersonen oft launisch und aggressiv und haben Konzentrationsschwierigkeiten. Da diese Phase oft bis zu vier Wochen dauern kann, ist großer Wille von Nöten um dies zu überwinden. Insofern ist es durchaus eine Kopfsache.
Bei Rauchern sind die Acetylcholinrezeptoren im Gehirn, bedingt durch das Nikotin, verändert. Während der ersten 3 Tage kommt es zu Unruhe, Reizbarkeit, Schweißausbrüchen, Angst und Konzentrationsstörungen. All diese Dinge werden durch die Rezeptoren im Gehirn hervorgerufen oder zumindest beeinflusst. Selbst nach 3 Wochen sind die Acetylcholinrezeptoren noch leicht verändert, aber die Entzugserscheinungen lassen schon nach. Nach diesen 3 Wochen ist keine Veränderung der Rezeptoren mehr feststellbar. Schubweise Entzugserscheinungen können aber auch später noch auftreten.