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Jörg Schreiber

Welches ist denn die größte Kritik an der Riester-Rente? Man hört ja soviel, ich blicke nicht mehr durch.

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Antworten (6)
StechusKaktus
Ich finde die Grundidee richtig: Der Staat beteiligt sich bei fallenden gesetzlichen Renten an der Vermögensbildung und zieht später durch Steuern nach Leistungsfähigkeit der Sparenden einen Teil wieder ein. Kritik kommt wie immer aus verschiedenen Richtungen: Einige beklagen, dass Geringverdiener damit im Zweifel die Grundsicherung nicht umgehen können und sich somit die Sparbeiträge hätten sparen können. Andere kritisieren die zertifizierten Produkte, weil diese nicht genügend Ertrag abwerfen und der Verwaltungsaufwand bei den Anbietern zu groß sei. Am Ende des Tages ist es geschenktes Geld vom Staat, das man mitnehmen sollte. Denn selbst bei geringer Verzinsung auf den Gesamtbetrag ist die Verzinsung auf den Eigenanteil nicht schlecht und trägt zur Sicherung des Vermögensaufbaus bei. Bei niedrigen Einkommen ist man mit wenigen Euro im Monat dabei.
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tobix
Warum suchst Du die "größte Kritik"?
Man muss unterscheiden zwischen der Frage, ob das Riester-Konzept eine gute und faire politische Entscheidung war. Und der Frage, ob eine Riester-Rente für einen persönlich die beste Altersvorsorge ist (bzw. ein Baustein davon) - also ein Abwägen gegenüber den Alternativen.
Wikipedia gibt immer einen netten Einstieg ins Thema.
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JoBöller
Am schlimmsten ist, dass diese Rente weder dem Staat noch dem Anleger Vorteile bringt. Die staatlichen Zuschüsse werden komplett als Gewinne und Bürokratiekosten von den Anlageunternehmen abgeschöpft. Der einzelne Sparer hat davon oft weniger, als wenn er ganz aufs Sparen verzichten würde.
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McCroissant
Ein großer Nachteil ist es, wenn der Versicherte während der Einzahlphase verstirbt. Nicht getrennt lebende Ehegatten bekommen zwar alles, weiteren Erben werden allerdings die staatlichen Förderungen gestrichen und sie müssen eine erhebliche Erbschaftssteuer zahlen!
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mantrid
Da gibt es mehrere Kritikpunkte. Durch den Unisex-Tarif lohnt sich ein Riestervertrag für Frauen viel mehr als für Männer. Eine Riesterrente unterliegt in der Bezugsphase diversen Abzügen (z.B. Steuern), so dass Netto deutlich weniger übrig bleibt. Bei Beziehern von Grundrenten (niedrige Einkommen) wird die Riesterrente gegengerechnet. Da hätte man das Geld besser zu Erwerbszeiten ausgegeben. Muss man in einer Notsituation ans Geld (z.B. wegen behindertengerechten Hausumbau), sind sämtliche Förderungen zurückzuzahlen. Durchschnittsverdiener müssen ohnhin gut 90 Jahre alt werden, damit sich Riester überhaupt lohnt.
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Sandygirl
Insgesamt ist die Kritik leider berechtigt. Die Crux liegt nicht oft nicht in der Einzahlphase, sondern in der Auszahlpahse der Riester-Rente. Es gibt nur wenige wirklich gute Produkte (wie z.B. die UniProfiRente), welche sowohl in der Einzahl- als auch in der Auszahlphase eine Vorteil gegenüber dem Sparbuch bringen.
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