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VHoffe226V

Wie groß ist bei Hunden aus Tierheimen die Gefahr, dass das Tier verhaltensauffällig ist?

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Antworten (9)
antwortomat
95% aller Hunde denen ich begegne sind verhaltensauffällig. Das liegt aber wohl eher an der Erziehung als an der Herkunft.
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Teresa Köhler
In dem Tierauffangstationen arbeiten gut ausgebildete Menschen, die sich mit Hunden auskennen. Wenn der Hund auffällig ist, wird er nicht weitervermittelt. Aber mit Kleinkindern wäre ich doch vorsichtig, man kennt die Geschichte des Tieres nicht, man könnte unbeabsichtigt einen Auslöser treffen.
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Musca
Das Verhalten der Hunde ist meist vom Menschen geprägt, siehe 1.Antwort. Evt. "Auffälligkeiten" wieder aus dem Tier herauszubekommen ist abhängig von der Stärke der Schädigung und den Fähigkeiten des neuen Besitzers. Das in Tierheimen nur geschultes Personal anzutreffen ist, und diese keine verhaltensgestörte Hunde an unbedarfte weitervermitteln, halte ich für ein Gerücht oder Wunschdenken.Da habe ich schon ganz andere Erfahrungen gemacht
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Musca
Fortsetzung: @Theresa Köhler: meinen kleinen Terror-Terrier bekam ich als 9-Monate jungen Halbwüchsigen aus dem Tierheim, er hatte zu dieser Zeit bereits 3 !! Vorbesitzer. Erst die letzte Auffangstation machte sich die Mühe, sich vorab das Umfeld und den Menschen anzusehen, dem sie dieses Tier anvertrauen. Ich hatte aber viel Geduld und Zeit gebraucht, um aus einem völlig durchgeknallten Hund einen feinen Kerl zu machen. In die Nähe von Kleinkindern würde ich aber bis heute niemals lassen.
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bifu70
Nicht jeder Hund hat vorher Schlimmes erlebt oder ist wegen Fehlverhaltens abgegeben worden. Manche sind schlicht Scheidungswaisen oder die Besitzer sind erkrankt. Wieso sollten die nicht, wenn sie sich eingelebt haben, wieder tolle Begleiter werden? Eine gute Tierschutzorganisation sagt dir offen, was mit dem Hund ist und berät dich, ob deine Vorstellungen und der Hund zusammen passen. Dennoch können sie oft nur begrenzt Auskunft geben. Das hat mit der Fachkunde der Mitarbeiter zu tun, aber auch mit dem Umstand, dass sie oft nur wenige Wochen Zeit haben, um sich ein Bild vom jeweiligen Hund zu machen. In dieser Zeit erleben sie ihn - sofern es keine Pflegestelle, sondern ein klassisches Tierheim ist - aber nicht im Zusammenleben in einer normalen Wohnsituation; zudem wird der Hund durch die ungewohnte Umgebung anders sein als sonst, wenn er sich sicher fühlt. Und übrigens: ich kenne genügend verhaltensauffällige Hunde, die vom Züchter stammen...
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bifu70
@starmax: Ein "Rückgaberecht" bei Tieren ist so eine Sache. Verantwortungsbewusste künftige Halter und verantwortungsbewusste Tierschutzorganisationen setzen auf ausgiebige, ehrliche Beratung vor der Vermittlung. Passt die eigene Lebenssituation wirklich zu den speziellen Eigenheiten und Bedürfnissen dieses konkreten Hundes? Ein bereits traumatisiertes Tier wird durch jeden weiteren Wechsel der Umgebung und der Bezugspersonen nicht seelisch gesünder. Höchstens verhaltensauffälliger - und dann wollen Leute wie VHoffe226V es nicht mehr. Mal abgesehen davon, dass man den Hund lieb gewinnt, so wie ich meinen Chaoten, den ich, auch wenn er das krasse Gegenteil seiner Beschreibung geworden ist, um nichts auf der Welt wieder hergeben würde. (Während die Beratung bei meinem zweiten Hund übrigens hervorragend war und der Hund vom Kleinkind bis zum Opa allen Menschen freundlich zugetan ist.)
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MalteBU
diese tiere haben sicherlich eine nicht so schöne geschichte, doch in den meisten fällen sind sie einfach nur froh, einen neuen menschen gefunden zu haben, an den sie ihr herz verschenken dürfen. eine gewähr gibt es auch für hunde vom züchter nicht, dass sie "normal" sind - ein höheres risiko bei tierheimhunden würde ich aber auch nicht sehen.
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Irmscher_MSX
Es kommt dabei ja ganz auf das Alter des Hundes an. Du solltest Dich schon genau informieren, wenn Du ein älteres Tier aus dem Heim holst. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein verhaltensauffälliges Tier handelt, ist doch relativ hoch. Die Mitarbeiter geben Dir dazu aber Auskunft.
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bifu70
Irmscher: Genau das sehe ich anders herum. Ein erwachsenes Tier hat viele Eigenschaften schon ausgebildet; man kann sie beurteilen. Bei einem jungen Hund hingegen kann man erstens noch vieles selber versauen, denn es sind ja nicht immer nur die bösen Anderen, denen es passiert, dass ihr Hund auffällig wird, und zweitens kann man bei einem verträglichen Achtmonatigen nicht darauf schließen, dass er nicht ein Jahr später Wach- und Schutztrieb bekommt. Viele Triebe, auch Jagdtrieb übrigens, bauen sich erst in einem bestimmten Alter aus, und viele Hunderassen, Herdenschutzhunde z.B., sind ausgesprochene Spätentwickler, die sich erst von der Statur her und dann vom Verhalten her für ihre Wachaufgabe "rüsten". Anders gesagt: Fast jeder Junghund wird "lieb und verträglich" sein, aber bei einem alten Hund stehen die Chancen, dass er so bleibt, einfach besser.
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