Wieso Gärung der Apfelschorle vor 4h war sie noch trinkbar

Dazu einige grundlegenden Dinge.
Hast du schon einmal Brot lange durchgekaut? Dann hast du sicherlich bemerkt, dass das Brot-Speichelgemisch im Mund langsam süsser schmeckte. Was ist passiert? Der Speichel ist ein Enzym. Dieses Enzym hat die Stärke im Brot in Zucker 'verwandelt'. So verhält es sich auch mit dem Apfelsaft. Das Enzym hat einen Stoffwechsel (eine Gärung) in Gang gesetzt, der nicht mehr problemlos abgebrochen werden kann. Schon die Wikinger haben in das Honig-Wassergemisch gespuckt, um die Metgärung anzukurbeln. Du hast also durch dein Trinken einen Zugang deines 'Enzyms' zum Apfelsaft ermöglicht.
Herzlichen Glückwunsch. Du hast die Grundlagen der Gärung neu entdeckt!

Leider muss ich dir da widersprechen. Mit einer vernünftigen Hefe hast du eine Gärung innerhalb von 20 Minuten!

Willkommen im Club . . .
Hefen sind bekanntermassen überall.
Wenn ich meinen Gärstarter mit Trockenhefe ansetze, steigen die ersten Bläschen nach 20 Minuten auf. Also nachweislich eine Gärung.

Das stimmt, in diesem Apfelsaft ist keine Hefe. Sonst würde die Flasche schon auf dem Transport platzen!
Gast schrieb: Im Becher waren 500ml und ein Strohhalm und Deckel.
Dies konnte jederzeit mit Hefen kontaminiert werden. An den Fingern, in der Luft und er hat daraus getrunken.
Es war bestimmt keine Weinhefe. Diese wilden Hefen können den besten Ansatz versauen und dann riecht es sehr schnell ganz übel.

Im Kühlschrank hat selbst Kaltgärhefe keine Chance.

ƔĺИΛ-Kaltgärhefe fängt bei 5° - 6° an zu gären. . .
Flüssighefe benötigt Stunden, bevor eine Gärung nachweisbar ist.. Bei Trockenhefen geht es quasi sofort los.
Hansenula, Pichia und Candida sind Hefen, die durchaus nach Alkohol riechen, aber Wildhefen sind. Dazu könen sie sehr schnell auftreten.

Also ich hab ein Päckchen Kitzinger im Kühlschrank (!), da steht 12 Grad drauf. Wobei mir einfällt, dass ich beim Türken noch einen Berg Quitten zum Weinen kaufen muss.

Früchte habe ich noch nie kaufen müssen. Es wird dann einfach unrentabel. Schon jetzt ist ein Holunderblütenwein toll, aber sehr aufwändig.

Ich bin ja keine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, sondern nur Besitzer eines holländischen Minigartärtchens (kleines Land, kleine Gärten), in den etliche Beerensträucher stehen und ein Zwetschgen- und ein Sauerkirschbaum, aber für mehr ist wirklich kein Platz. Dafür gibt es im Nachbardorf einen samstäglichen Wochenmarkt, wenn man dort gegen 17 Uhr herumlungert, kann man massenweise reife Früchte für fast umsonst bekommen.

Ok - mein Garten ist eventuell ein wenig grösser. Allerdings habe ich hier etwas 'Unterstützung' aus der Nachbarschaft. Wenn (so wie letztes Jahr) seeehr viel Obst vorhanden ist, kommen die Anrufe, ob ich nicht Lust auf Obst hätte.
Reine Claude für 60 Liter Wein, jede Menge Äpfel vom Presser im Nachbarort gepresst, Pflaumen bis zum Abwinken und Jobeeren vom Nachbar.
Natürlich gegen Beteiligung. Da werden einige Flaschen freudig angenommen.
Übrigens . . . wie händelst du das Gärende der Kaltgärhefe? Die zickt im Allgemeinen am Ende und will einfach nicht fertig werden!