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Gast

Wieso produzieren wir weiterhin Gasstrom?

Deutschland hat schwierigkeiten die Gasversorgung zu sichern, viele deutsche haben Gasheizungen da ist doch klar das wir in den Wintermonaten viel gas brauchen, dennoch noch wird das kostbare Gas für die Stromproduktion verbraucht ...
Was doch überhaupt nicht nötig ist denn immerhin hat Deutschland eine so hohe stompruduktion das wir strom ins Ausland verkaufen. Viele deutsche haben schon vorher Energie gespart wo sie nur konnten.
Wieso sollen wir schimmelige Wohnung riskieren weil nicht mehr ausreichend geheizt wird? Damit Deutschland weiter Strom ins Ausland verkauft?
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Antworten (22)
Deho
Das ist völlig richtig. Die große Koalition der vergangenen 16 Jahre hat vorausschauend dafür gesorgt, dass wir genügend regenerative Energien zur Verfügung haben, bevor sie Kernkraft und Kohle abgeschafft haben. Und weil das ein großer Erfolg war, machen uns das jetzt alle nach. Wir erzeugen Strom im Überfluss, dass wir sogar schon dafür bezahlt haben, dass uns Nachbarländer den Strom abgenommen haben, um unsere Netze nicht zu überlasten. Es geht halt nichts über eine vernünftige Planung.

Na, und was das Gas angeht, hatte die große Koaltion beschlossen, sich weitgehend von Russland abhängig zu machen. Das war sehr professionell gedacht, so machen das Firmen auch, sich von einem Anbieter abhängig zu machen. Und wenn es dann doch nicht klappt, sind immer noch die braven, geduldigen Bürger da, die den Karren aus dem Dreck ziehen.
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wokk
Bevor die Wohnung komplett verschimmelt ist, kann man ja noch versuchen zu lüften . . .
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Deho
Lüften ohne zu heizen (nacheinander) im Winter bringt die nicht Feuchtigkeit aus den Wänden heraus. Ich habe immer eine moderate Temperatur in den Untergeschossräumen und werde das auch in diesem Winter haben.
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wokk
Tja, was ist ausreichend heizen?
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Musca
Mich würden Fakten interessieren , nicht nur Behauptungen . So wie folgende Aussage : Zitat "Wir erzeugen Strom im Überfluss, dass wir sogar schon dafür bezahlt haben, dass uns Nachbarländer den Strom abgenommen haben, um unsere Netze nicht zu überlasten. Zitat Ende.
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Deho
"Deutschland gibt Strom ans Ausland ab - und zahlt dabei drauf."
Stand am 3.1.2018 bei Spiegel-online.

"Deutschland verschenkt Strom ins Ausland und Zahlt sogar noch für die Abnahme"
Stand am 14.5.2018 im Ioniq-Forum?

"Deutschland zahlt 22 Cent für überschüssigen Strom"
Stand am 16.4.2013 bei Severint

"Deutschland hat im ersten Quartal wieder viel Strom ins Ausland geliefert. Das hat auch mit Problemen in französischen Atomkraftwerken zu tun."
Stand neulich in der TAZ.

Reicht das?
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ingSND
Man sollte zwei grundsätzliche Sachen trennen.
Ja, es kommt vor, dass wir nicht wissen, wohin mit dem erzeugten Strom. Da viele der großen Braunkohle und Atommeiler mindestens in Grundlast fahren müssen, kommt es an windigen Sommertagen zu Überproduktion. Die wird mehr oder weniger verschenkt. Das habe ich auch in verschiedenen Quellen gelesen.
Gegenmaßnahmen wären eine Erhöhung der Speicherkapazitäten oder die Bereitschaft der Bayern, Stromtrassen im weiß-blauen Reich zuzulassen.
In diesen Zeiten läuft aber auch kein reines Gaskraftwerk.
Allerdings: bei uns in der Nähe gibt es ein modernes Gaskraftwerk, das auch jetzt rund um die Uhr läuft. Der Grund dafür ist, dass der Strom eigentlich ein Abfallprodukt ist. In erster Linie geht es bei diesem Kraftwerk um die Prozesswärme für den Produktionsbetrieb. Aber sowas wird in der Regel nicht erwähnt, wenn es um Gaskraftwerke in einer Gaskrise geht.
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Deho
@ ingSND
Sind wir uns etwa schon wieder einig? Das wird ja langsam unheimlich.

Natürlich hätte man mehr Stromtrassen und Energiespeicher bauen sollen, aber rechtzeitig. Die überstürzte Energiewende, die uns seltsamerweise niemand nachmacht, hat das verhindert.

In der Industrie überlegt man sich bei einem Projekt vorher, ob und wie es gehen könnte, und wenn das klar ist, wird es umgesetzt. In der Politik ist es umgekehrt, da setzt man erst etwas um und überlegt dann, ob und wie es gehen könnte.
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ingSND
Du erwartest, dass die Politik erst guckt, was geht und dann entscheidet?
Dann hast Du Politik nicht verstanden. Es geht prinzipiell alles und jemand muss sagen was gemacht werden soll! Die Industrie wird Wege finden, das umzusetzen. Wenn man sie vorher früge, was geht, dann ginge nichts.
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Deho
Manchmal kann man nur staunen. Die Politik setzt Ziele, und die Industrie löst das dann? Das ist genau die Position, die Christian Lindner in der Klimafrage vertritt und dafür ordentlich verbale Prügel bezogen hat. Wenn Lindner das sagt, geht das natürlich nicht.

Ansonsten stehe ich mit meiner Meinung nicht allein da, dass Energiewende, Elektromobilität und Klimaaustieg ziemlich planlos verlaufen, und dass es besser gewesen wäre, wenn man sich da vorher ein paar Gedanken gemacht hätte.
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Deho
Ich denke, dass Lindner am besten weiß, was er will. Deswegen habe mal ich seine Homepage aufgerufen. Da steht:

"Denn andererseits sollten wir viel stärker als bisher auf dezentralen Ideenwettbewerb, Forschergeist und privates Kapital setzen. Eine Politik, die den Menschen und den Betrieben en détail vorschreiben will, wie sie zu leben und was sie zu produzieren haben, und die dies mit Steuern, Subventionen und Verboten durchsetzt, ist sogar kontraproduktiv. Denn sie begrenzt das Entdeckungsverfahren für neue Problemlösungen, das die marktwirtschaftliche Ordnung bietet."

Der Beitrag ist etwas länger, aber dass die Industrie die Vorgaben machen soll, ist nirgendwo zu finden.
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PezzeyRaus
"Die überstürzte Energiewende"
Das war mit Abstand das Lustigste, was ich in den letzten Monaten gelesen habe... :-D
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ingSND
Ich will es mal ganz vorsichtig so ausdrücken:
Der Klimawandel ist nun wirklich nicht so gaaaanz neu, das weiß man schon seit einiger Zeit und in der ganzen Zeit wurden die Motoren effizienter und im Gegenzug die Autos größer. Unter dem Strich hat der freie, technikoffene Wettbewerb der Industrie, so wie Herr Lindner ihn versteht, praktisch NULL Ergebnis gebracht. JETZT, wo E-Autos subventioniert werden und Verbrenner in zehn Jahren verboten sind (ein wirklich überstürzter Zeitrahmen, fürwahr), jetzt steigt die Industrie massiert um. Und was bauen sie? 2,8-Tonnen-SUVs, die gerade noch mit dem normalen Führerschein gefahren werden dürfen! Nein, man darf die nicht frei laufen lassen. Man muss die Ziele relativ eng definieren.
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Deho
Nein, der Klimawandel ist nicht neu, deswegen sinken auch die Emissionswerte seit 1990, einen Wiederanstieg hat die Energiewirtschaft zu verantworten. (Quelle: Umwelt-Bundesamt)

Gegenüber dem Jahr 1990 hat sich die emittierte Menge um rund ein Drittel verringert. (Quelle: Statista)

Natürlich kann man immer mehr tun, und es tut sich was, aber alles auf das Hassobjekt SUV zu schieben ist billiger Populismus.
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ingSND
Die Emissionswerte sinken, weil die Politik die zulässigen Werte regelmäßig gesenkt hat. Die Industrie hat stets im Vorfeld über die Unmöglichkeit geklagt und dafür gesorgt, dass maximal verwässert wurde (und dabei insbesondere bei den Neinsagern aus Herrn Lindners Umfeld offene Ohren gefunden).
Und anschließend die Lösungen wie selbstverständlich präsentiert.
Jetzt sorgt man endlich Mal für den Versuch (!) , ein ordentliches Tempo vorzulegen.
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Deho
@ ingSND
Nein, der Zeitrahmen von 10 Jahren für das Verbot von Verbrennern ist nicht überstürzt, wenn man weiß, wo die vielen Batterien herkommen sollen und man bis dahin genügend Ladestationen hat, aber das ist sicher alles genau geplant, denn das kann man nicht dem Zufall überlassen. Die Verbrenner fahren dann anderswo, aber wir haben eine saubere Weste.

Ja, es werden nur noch 2,8-Tonner gebaut. Die ganzen Straßen sind voll damit.

Ja, man muss die Ziele eng definieren, am besten in Fünfjahresplänen.

@ PezzeyRaus
Die Bundesregierung schreibt auf ihrer Seite, dass bis 2030 80% der Energie aus regenerativen Quellen kommen soll. Und was ist bis dahin? Da werden wir alle noch viel zu lachen haben.
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ingSND
@Ach, Deho, manchmal frage ich mich, ob Rayer nicht doch recht hat.
Die EU hat beschlossen, ab 2030 nur noch emissionslose Fahrzeuge zuzulassen, die Chinesen haben das beschlossen in ähnlicher Zeit, Kalifornien plant, das ab 2035 einzuführen. Wo gibt es danach noch einen nennenswerten Hersteller für Verbrenner? Welche Märkte sollte der bedienen? Indien?
Man wird das voraussichtlich nochmal verwässern und strecken, und viele, viele Verbrenner werden noch lange nach 2030 auf den Straßen sein. Aber die großen Konzerne forschen nicht mehr an den Verbrennern, sondern an Batterien für PKW und Brennstoffzellen für LKW.
Und natürlich wird sich die gesamte Mobilität verändern - weg vom Auto, hin zum Fahrrad. Paris ist da gerade mit ein Vorreiter mit seinem 15-Minuten-Konzept in den Stadtteilen.
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Musca
Kommt Leute, der Herr Scheuer hat doch die Lösung. Mal schnell noch ein paar Kernkraftwerke bauen.
Warum ist so ein Mensch noch aktiv in der Politik ?
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Deho
rayer hat immer recht, wenn er nicht gerade unrecht hat.

Natürlich wird das Ziel, ab 2030 nur noch emissionsfreie Kfz zuzulassen, verwässert und gestreckt werden (müssen). Wenn man sieht, wie schleppend der Ausbau an Windrädern und Überlandleitungen vorangeht, muss man schon ein weltfremder Träumer sein, um an das gesteckte Ziel der Bundesregierung zu glauben. Wir sind doch bei weitem davon entfernt, dort zu sein, wo wir sein müssten. Das wird bei den Elektroautos nicht anders sein. Immer wenn man nach durchdachten Konzepten fragt, kommen nur wolkige Utopien, dass das schon irgendwie werden wird.
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Deho
Es ist die Aufgabe erfolgreicher Politik, Rahmenbedingungen und Anreize für Innovationen zu schaffen, nicht die Industrie durch Vorschriften und Verbote zu gängeln. nur so entsteht Fortschritt. Das hat Lindner gemeint.

ingSND meint zwar, dass die Fortschritte beim Klima nur durch staatliche Vorgaben erreicht wurden, aber ich weiß nicht, wo der arbeitet, wahrscheinlich im ÖD. Innovation, der Willen und die Fähigkeit, besser als die Konkurrenz zu sein, treiben den Fortschritt. Das hat Lindner gemeint.
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ingSND
"Innovation und technischer Fortschritt" haben den Umweltschutz von sich aus vorangetrieben? Machst Du Witze???
Wenn man die Industrie gelassen hätte, würden, würden im Ruhrpott noch heute die Schlote qualmen.
Immissionsschutz, Wasserreinhaltung, Emissionsbegrenzung, Abgasreinigung - alles gesetzliche Vorgaben. Das Waldsterben in den 80ern wurde gestoppt durch konsequente Schwefelreduktion. Glaubst Du allen Ernstes, auch nur ein Kraftwerk hätte Entschwefelungsanlagen gebaut ohne gesetzliche Vorschriften? Glaubst Du allen Ernstes, irgendeine Raffinerie für schwefelarmen Sprit hätte überlebt, wenn Vater Staat den nicht subventioniert hätte? Glaubst Du allen Ernstes, irgendein ein PKW-Hersteller würde einen Kat in Großserie einbauen, wenn die Abgasvorschriften ihn dazu nicht zwingen würden?
Ich arbeite in der Industrie und nicht im öffentlichen Dienst. Daher sind mir auch die Ziele der Industrie bekannt. Und keines dieser Ziele heißt "Schutz der Umwelt". Sie heißen "Rendite", "Gewinn" und "Wachstum". Erst, wenn der Kat vorgeschrieben ist, überbieten sie sich in Innovation rund um den Kat und um einen besseren Kat. Das Gleiche wird auch rund um Batterie und Elektromobilität passieren.
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Sockensuppe
in den USA hat z.B. trump immer alle klimaschutzmassnahmen abgewehrt, sich aber gleichzeitig über die verherenden waldbrände jedes jahr gewundert. da sieht man, dass klimaschutz keine unnötige gängelei für die industrie darstellt sondern dass diese auch von klimaschutz profitiert.
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