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Gast

Algenbefall an einer wärmegedämmten Außenwand - wer kennt sich damit aus ?

Haben jetzt nach 10 Jahren an der Außenseite (Wetterseite) unseres Fertigteilhauses dunkle Algenbildung, die z.T.die Konturen der Dämmplatten wiederholt.
Weiß jemand was man dagegen tun kann?
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Antworten (19)
Rockfan
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antwortomat
Du hast ein Problem!
Die Isolierung ist so dick, dass der Außenputz ständig feucht ist. Die Algen finden dort einen guten Nährboden und wachsen tüchtig.
Da kannst Du kaum etwas gegen machen. Algenvernichter werden ausgewaschen, reinigen und überstreichen hilft nur kurzzeitig.
Eine Ideallösung gibt's nicht.
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micle
In Folge der Außendämmung bleibt die Außenwand auf der Außenseite kühl, auch wenn im Haus geheizt wird hat sie quasi Außentemperatur.
Das ist genau so gewollt. Feuchtigkeit, die durch Niederschlag oder insbesondere während der Übergangzeit als Tau auf die Fassade gelangt, bleibt mangels Wärme in den Abend- und den Morgenstunden nun länger auf der Fassade (bei ungedämmten Häusern wird die Fassade von innen trockengeheizt). Dies beschleunigt das Algen- und Pilzwachstum.
Wenn sich dabei die Dämmplatten abzeichnen, deutet dies auf offene Fugen zwischen den Dämmplatten hin.
Die Abzeichnungen können mit geeigneten Mittel entfernt werden, werden aber wieder auftreten. Ein Fassadenanstrich mit bioziden Wirkstoffen (Gifte, fungizid und algizid) kann das Wachstum hemmen.
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bh_roth
Bei Wänden ist es wichtig, dass der Taupunkt außerhalb liegt. Der Taupunkt ist der Punkt, an dem Wasser anfängt zu kondensieren, und sich dadurch an Flächen niederschlägt. Wenn man eine normale Wand hat, kann es sein, dass durch nachträgliche Wärmedämmung der Taupunkt, der vorher außen lag, jetzt in die Wand wandert, und somit hat man Feuchtigkeit in ihr.
Deine Wand scheint so konstruiert zu sein - möglicherweise durch falsche oder nicht vorhandene Dampfsperren - dass dieser Punkt in deiner Wand liegt, und jetzt kommen die Schäden zum Vorschein. Ein weiteres Abdichten hilft dort nichts, ich befürchte, die Wand muss neu aufgebaut werden. Du solltest dich damit an einen Fachmann für Baumängel richten.
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micle
Der Taupunkt ist der Punkt in einem Bauteil, an dem die Temperatur so niedrig ist, daß es zur Kondensation der Luftfeuchte kommt. Je besser ein Bauteil dämmt, je höher ist, die Temperaturdifferenz seiner beiden Oberflächen. In Wohnungen sind relative Luftfeuchten von ca. 50% normal. Bei 20 Grad Raumtemp. sind dabei ca. 9 g. Wasserdampf je cbm Raumluft enth. Das Dampfdruckgefälle lässt den Wasserdampf durch den Bauteil diffundieren. Da die Temperatur im Bauteil, im Winter, von innen nach außen, mit jedem cm abnimmt und die Luft mit jedem Grad weniger ca. 2 g. Wasserdampf weniger aufnehmen kann, wird definitiv eine Stelle erreicht, an der im Bauteil 8-10 Grad vorliegen. Dort beträgt die Luftfeuchte 100% und es kommt zur Kondensation. Dieser Taupunkt liegt in der Konstruktion, sonst würde diese nicht dämmen. Wichtig ist es, das Eindringen von Wasserdampf auf der Raumseite mit Dampfbremsen zu minimieren, das kann nachgearbeitet werden ohne die ganze Wand neu aufzubauen.
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micle
Dies zum Thema Taupunkt, ursächlich für die Ablagerungen halte ich jedoch die unterschiedlichen Temperaturen auf der Fassade.
Auf den der Dämmung (niedrige Temperaturen) an den Fugen, oder da es sich um ein Fertighaus handelt, vor dem Ständerwerk, im Winter etwas höhere Temperaturen.
Wie bereits im ersten Thread geschrieben, die Veralgung kann man entfernen, sogar selbst, wenn man sich entsprechenden Rat beim Fachmann einholt..
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sunnyboy_1
Vor allem ist der "Taupunkt" ein errechneter Wert, der uns mitteilt, dass bei einer bestimmten Temperatur die Luft keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann und es zur Nebelbildung kommt, nicht wahr, BH Roth ?? ;-))
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Musca
Über den Taupunkt (1. Semester Bauphysik) möchte ich mich nicht weiter auslassen. Sinnvoll erscheint mir eine gründliche Reinigung der Fassade, Untersuchung der Fugen, ggf. nachfugen, und anschließender Neuanstrich mit bereits genannten biozidem Anstrich, wobei dieser unbedingt diffussionsoffen sein sollte.Also bitte keine "Baumarktpampe". Eine dauerhafte Lösung ist damit aber auch nicht garantiert.
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bh_roth
@sunnyboy_1: exactamente, amigo.
Taupunkt = Meteorologie, 1. Semester, lieber Miele, nicht nur in der Bauphysik spielt der eine Rolle. Bei Tiefflügen bei Nacht mit Nightvision-Googels war der Taupunkt die wichtigste Größe in der Entscheidung, ob ein Flug durchgeführt werden konnte oder nicht. War damit zu rechnen, dass im Verlaufe der Nacht durch abnehmende Lufttemperatur der Taupunkt erreicht oder unterschritten wird, konnte der Flug nicht durchgeführt werden.
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bh_roth
habe leider zu früh abgeschickt.
Erreichte nämlich die lufttemperatur den taupunkt oder unterschritt ihn, musste mit plötzlicher Nebelbildung gerechnet werden, was zu einem Notfall geführt hätte.
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Musca
@bh-roth: das hilft dem Gast bei seiner veralgten Außenwand jetzt wirklich weiter
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bh_roth
@Musca, du hast natürlich Recht. Meine Antwort war nur für Miele, der meinte, die Kenntnisse über die physikalischen Zusammenhänge von Taupunkt und Feuchtigkeit für sich gepachtet zu haben.
Allerdings hatte ich weiter oben schon auf das Problem geantwortet.
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micle
@bh_roth: alles richtig, lieber bh_roth.
Mir ging es bei meiner Erklärung eigentlich nur darum, logisch aufzuzeigen, daß ein Kondensationsvorgang, bei genügend Feuchte, in aller Regel in und nicht außerhalb der wärmedämmenden Außenwandkonstruktion erfolgt, da diese letztendlich ja für das starke Temperaturgefälle sorgen muß.
Ansonsten schliesse ich mich den Äusserungen von Musca an.
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bh_roth
@miele: Sorry, war ein klassisches Missverständnis. Was die Bauphysik angeht, glaube ich mich zu erinnern, dass ich auf einer Messe für biologisches Bauen gehört habe, dass der Wandaufbau so gestaltet werden muss, dass dieser TP außerhalb der Wand liegt, zumindest jedoch so weit wie möglich außen. Und bei zusätzlicher Isolierung der Wand - außen angebracht, der TP plötzlich mitten in der Wand liegt, was dazu führt, dass die Feuchtigkeit nicht mehr gezielt (an einer Dampfsperre) abgeführt werden kann, und somit zum einen die Wand feucht wird, und zum anderen die zusätzliche Isolierung nicht die gewünschte Funktion hat.
Dieses Problem haben viele, die meinen, mal eben 10 cm Styropor außen angebracht, ohne zusätzliche Maßnahmen, würde die Fähigkeit der Wand, Wärme zu dämmen, drastisch erhöhen.
Wie auch immer, wir haben sauber (zumindest ich) aneinander vorbeigeredet.
Und letztendlich ging ja der Thread nicht um nachträglich angebrachte Isolierung.
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fassado
Hallo, die Ursachen für den Algenbefall sind ausführlich erklärt worden. Letztendlich hängt es mit dem Wärmeverbundsystem zusammen, dass sich Tauwasser bildet. Selbst ein Neuanstrich würde das Problem nicht auf Dauer lösen, denn neue Aussenfassadenfarben enthalten "Biozide", die gegen Algenbefall eingesetzt werden, jedoch durch Regen nach ca. 5 Jahren wieder ausgewaschen werden. Deshalb eignet sich unsere Methode der Fassadenreinigung und Algenentfernung am besten, kostengünstig und nachhaltig weitere Infos unter http://www.fassado.de
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yuege
Taupunkt hin oder her. Das ist nicht die Antwort auf die simple Frage nach ... Weiß jemand was man dagegen tun kann?...

Algen an der Fassade vom Fertighaus nach 10 Jahren ist doch prima, gut gedämmt! Nach der Zeit ist der Farbschutz ohnehin weggewaschen.

Lösung: Alle 2-3 Jahre Algenvernichter draufsprühen - fertig.
Der Regen wäscht die Wand sauber und es sieht fast aus wie neu.
Soweit dazu.
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KissMe
Hi,

das nennt man Grünbelag. Die beste Methode diesen zu entfernen, ohne dabei die Fassade zu beschädigen oder aufzurauen ist, einen Grünbelagentferner zu nutzen. Einen guten findest du zum Beispiel im Grünbelag Entferner Test. Achte in der Zukunft auch darauf, dass du Feuchtigkeit von der Fassade fern hälst oder sie besser belüftest. Dann beugst du den Befall vor.

Lg
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Cordelier
Meine Güte, warum war ich die letzten Jahrzehnte so Naiv?

Grünbelag mit Grünbelagentferner entfernen. Es ist so nah und doch so fern.

Einfacher geht es nicht. Danke!
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Cordelier
By the Way, die Schlagseite hab nun mit Baufolie abgeklebt.
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