Dorfdepp
Antisemitismus?
Trotz schwerster Bedenken, ob dieses Thema hier sachlich behandelt wird (aller Erfahrung nach nicht), versuche ich es als unverbesserlicher Optimist.
Es geht mir dabei um zwei Aspekte. Der erste ist der Begriff an sich. Wenn vor dem Brandenburger Tor israelische Flaggen verbrannt werden, steht in den Schlagzeilen, dass Antisemitismus hierzulande nicht geduldet wird. Das klingt oberflächlich so, als ob Ungeister aus der Vergangenheit aus ihren Löchern gekrochen kommen. Gut, es gibt solche, aber die sind hier nicht gemeint. Gemeint sind unsere arabischstämmigen Mitbürger, nur gehören die selbst zu den Semiten, wie können die also antisemitisch sein? Gedankenlosigkeit oder Absicht?
Der zweite Aspekt ist der Judenhass unter den Semiten, der einigt alle ansonsten oft zerstritrtenen Araber. Das gehört gewissermaßen zu ihrer Identität, zu ihrer Kultur, die sie mit hierherbringen. Nun wird erwartet, dass sie unserer Leitkultur, die sie sich u.a. in den entprechenden Gesetzen widerspiegelt, unterwerfen sollen. Hier wird unterschwellig auf unsere Leitkultur gepocht, trotz der höhnischen und hämischen Kommentare aus der Vergangenheit, die so etwas als unmenschlich bezeichnet haben. Soll man ihrem Judenhass Immunität zugestehen, damit sie ihre kulturelle Identität behalten können?
Es geht mir dabei um zwei Aspekte. Der erste ist der Begriff an sich. Wenn vor dem Brandenburger Tor israelische Flaggen verbrannt werden, steht in den Schlagzeilen, dass Antisemitismus hierzulande nicht geduldet wird. Das klingt oberflächlich so, als ob Ungeister aus der Vergangenheit aus ihren Löchern gekrochen kommen. Gut, es gibt solche, aber die sind hier nicht gemeint. Gemeint sind unsere arabischstämmigen Mitbürger, nur gehören die selbst zu den Semiten, wie können die also antisemitisch sein? Gedankenlosigkeit oder Absicht?
Der zweite Aspekt ist der Judenhass unter den Semiten, der einigt alle ansonsten oft zerstritrtenen Araber. Das gehört gewissermaßen zu ihrer Identität, zu ihrer Kultur, die sie mit hierherbringen. Nun wird erwartet, dass sie unserer Leitkultur, die sie sich u.a. in den entprechenden Gesetzen widerspiegelt, unterwerfen sollen. Hier wird unterschwellig auf unsere Leitkultur gepocht, trotz der höhnischen und hämischen Kommentare aus der Vergangenheit, die so etwas als unmenschlich bezeichnet haben. Soll man ihrem Judenhass Immunität zugestehen, damit sie ihre kulturelle Identität behalten können?
Antworten (21)
Aha, Frage ausweichen.
Was nennst du denn »Leitkultur«? Du hast den Ausdruck hier eingebracht, nicht ich, und nun willst du nicht sagen, was du damit meinst.
Was nennst du denn »Leitkultur«? Du hast den Ausdruck hier eingebracht, nicht ich, und nun willst du nicht sagen, was du damit meinst.
Der von mir aufgezeigte Widerspruch bezüglich der Leitkultur ist Teil der Frage. Die dahinterstehende Problematik lässt sich auch als "Ja, wat denn nu?" zusammenfassen.
Ich will dir mal auf die Sprünge helfen, Dorfdepp, da du mein Freund bist … hihihi …
»Die Notwendigkeit einer Leitkultur in Deutschland begründet Tibi damit, dass hier Identität durch Ethnizität definiert sei und dass Deutschland als Kulturnation Einwanderern keine Identität bieten könne.«
[Wikipedia]
»Die Notwendigkeit einer Leitkultur in Deutschland begründet Tibi damit, dass hier Identität durch Ethnizität definiert sei und dass Deutschland als Kulturnation Einwanderern keine Identität bieten könne.«
[Wikipedia]
Swan, das Problem lösen wir beide nicht. Es gibt keine deutsche Kultur, hat die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Frau Özoguz, festgestellt, und die muss es schließlich wissen.
Wie können wir also Einwanderen eine spezifische Identität anbieten, wenn z.B Syrer nach Deutschland kommen und feststellen, dass es gar keine deutsche Kultur gibt?
Wie können wir also Einwanderen eine spezifische Identität anbieten, wenn z.B Syrer nach Deutschland kommen und feststellen, dass es gar keine deutsche Kultur gibt?
Ohne der Frau Özoguz nahe treten zu wollen – wie du dir vorstellen kannst, weiß ich nicht einmal wer sie ist – behaupte ich, dass sie sich irrt.
Deutschland hat sehr wohl eine Kultur. Ich habe sie die ersten 20 Jahre meines Lebens erlebt.
Zurück zum Antisemitismus.
Das ist wie mit jedem Antisonstwas. Man wird immer eine Gruppe Menschen finden, die gegen etwas sind. Wegwerfwindeln zum Beispiel oder AKW oder Trump oder Putin.
Das beste Beispiel ist doch in dieser WC zu finden. Ich habe mich in letzter Zeit etwas zurück gehalten, und schon fallt ihr alle über Rentier her. Antirentierismus.
Kommt gleich wieder Antiswanismus.
Deutschland hat sehr wohl eine Kultur. Ich habe sie die ersten 20 Jahre meines Lebens erlebt.
Zurück zum Antisemitismus.
Das ist wie mit jedem Antisonstwas. Man wird immer eine Gruppe Menschen finden, die gegen etwas sind. Wegwerfwindeln zum Beispiel oder AKW oder Trump oder Putin.
Das beste Beispiel ist doch in dieser WC zu finden. Ich habe mich in letzter Zeit etwas zurück gehalten, und schon fallt ihr alle über Rentier her. Antirentierismus.
Kommt gleich wieder Antiswanismus.
Oh je, Rudixx nun wieder *schüttelkopf*.
Die Juden habe eine sehr alte Kultur. Und Hass ist nicht Bestandteil derer.
Antisemitismus bedeutet nicht, dass die Juden hassen, sondern dass sie gehasst werden.
Die Juden habe eine sehr alte Kultur. Und Hass ist nicht Bestandteil derer.
Antisemitismus bedeutet nicht, dass die Juden hassen, sondern dass sie gehasst werden.
Sehr wohl haben wir eine Leitkultur, die ausserhalb unserer Gesetze stattfindet. Nämlich alles, was meine Oma mir früher mit "das gehört sich so" erklärt hat.
Beispiele:
- Wenn ich irgendwo eingeladen werde und nicht komme, sage ich rechtzeitig ab
- Ich vermeide rücksichtsloses Verhalten, z.B. Drängeln an Bushaltestellen
- Wenn es jemand in einer Schlange eilig hat, lasse ich ihn vor
-Ich schreie nicht grundlos meine Mitmenschen an
-Ich sammle als Gutverdiener den Bedürftigen nicht die Pfandflaschen vor der Nase weg
Und so fort...
Alle diese Dinge sind nicht in einem Gesetz geregelt. Gehören aber zu einer Gesellschaft, in der ich leben will.
Beispiele:
- Wenn ich irgendwo eingeladen werde und nicht komme, sage ich rechtzeitig ab
- Ich vermeide rücksichtsloses Verhalten, z.B. Drängeln an Bushaltestellen
- Wenn es jemand in einer Schlange eilig hat, lasse ich ihn vor
-Ich schreie nicht grundlos meine Mitmenschen an
-Ich sammle als Gutverdiener den Bedürftigen nicht die Pfandflaschen vor der Nase weg
Und so fort...
Alle diese Dinge sind nicht in einem Gesetz geregelt. Gehören aber zu einer Gesellschaft, in der ich leben will.
Bei der Frage nach der Leitkultur, sehe ich es wie rayer und wie wohl die meisten Bürger und auch die Mehrheit der Zugewanderten. Es ist unser Grundgesetz und unsere anderen Gesetze.
Daran hat sich jeder zu halten, der in Deutschland lebt.
Wer eine andere Kultur mitbringt, kann sie leben, solange sie mit den obengenannten Gesetzen vereinbar ist. Damit beantwortet sich auch die Frage.
Unsere Gesetze garantieren Meinungsfreiheit. Sie erlauben aber nicht Hass, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung. Es gibt Leute, Einheimische und Zugewanderte, die das verwechseln. Das können wir nicht dulden. Die müssen lernen, zu kritisieren, ohne die Gesetze zu verletzen. Das ist machbar.
Wenn jemand eine Personengruppe oder ein anderes Land hasst, dann ist das seine ganz persönliche Sache, die er bei sich behalten muß.
Daran hat sich jeder zu halten, der in Deutschland lebt.
Wer eine andere Kultur mitbringt, kann sie leben, solange sie mit den obengenannten Gesetzen vereinbar ist. Damit beantwortet sich auch die Frage.
Unsere Gesetze garantieren Meinungsfreiheit. Sie erlauben aber nicht Hass, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung. Es gibt Leute, Einheimische und Zugewanderte, die das verwechseln. Das können wir nicht dulden. Die müssen lernen, zu kritisieren, ohne die Gesetze zu verletzen. Das ist machbar.
Wenn jemand eine Personengruppe oder ein anderes Land hasst, dann ist das seine ganz persönliche Sache, die er bei sich behalten muß.
Stechus, was Du meinst, sehe ich eher als gesellschaftliche Kultur. Die ist einem steten Wandel unterworfen, ihr Grundprinzip ist ein harmonisches Zusammenleben in gegenseitigem Respekt. Ich kann alle Deine aufgeführten Punkt gut teilen und auch die, die Du nicht erwähnt hast. Aber das sind keine Verhaltensweisen, die man einfordern kann. Wer sich daran nicht hält, bekommt seine Antwort als Reaktion derer, die damit konfrontiert werden.
Diese gesellschaftliche Kultur beinhaltete vor nicht allzulanger Zeit auch viele "gehört sich so", die wir in unserer modernen Gesellschaft nicht mehr wollen. Das betrifft vor allem das Verhalten von Mädchen und Frauen, physische Strafen in der Kindererziehung usw. Gesellschaftlich gab es kulturell Wandel und Fortschritt.
Deshalb würde ich das Kultur nennen, es ist auch nicht spezifisch deutsch. Mit dem Zusatz Leit- sehe ich unsere Kultur in dem Rahmen, den wir uns mit unserem Grundgesetz gaben. Innerhalb dessen gibt es eine vielfältige Kultur. Auch zwischen den sogenannten Biodeutschen.
Diese gesellschaftliche Kultur beinhaltete vor nicht allzulanger Zeit auch viele "gehört sich so", die wir in unserer modernen Gesellschaft nicht mehr wollen. Das betrifft vor allem das Verhalten von Mädchen und Frauen, physische Strafen in der Kindererziehung usw. Gesellschaftlich gab es kulturell Wandel und Fortschritt.
Deshalb würde ich das Kultur nennen, es ist auch nicht spezifisch deutsch. Mit dem Zusatz Leit- sehe ich unsere Kultur in dem Rahmen, den wir uns mit unserem Grundgesetz gaben. Innerhalb dessen gibt es eine vielfältige Kultur. Auch zwischen den sogenannten Biodeutschen.
@dorfdepp. In diesem Sinne meinte das übrigens auch Frau Özoguz. Sie verwahrte sich dagegen, dass der Begriff der Leitkultur zum Kampfbegriff für gewisse politische Kreise wurde, wo alle möglichen Verhaltensweisen ind Vorstellungen miteinander vermischt und als deutsche Kultur bezeichnet wurden. Und so etwas gibt es tatsächlich nicht im Sinne von allgemeingültig.
Leider Gottes ist man gerade als Deutscher schneller Antisemit als man das Wort schreiben kann.
Es gibt da ein schönes Beispiel von Mathias Riechling.
Es gibt da ein schönes Beispiel von Mathias Riechling.
@Schwan! Palästinenser haben bei Ihnen keine Rechte? Israel ist nicht gleich das Land der Juden. Israel ist auch Heimat von rund einer Million Arabern.
Dass unsere Leitkultur (ich bleibe mal bei dem Begriff, weil damit unsere Wertekultur gemeint ist, in Abgrenzung zur deutschen Sauerkaut-, Dackel- und Jägerzaunkulter.) in unsere Gesetze einfließt, steht schon in der Fragestellung. Nur wer unsere Gesetze missachtet, missachtet unsere Werte, und die Frage ist, ob und wie das hingenommen wird. Da scheint es Defizite in der öffentlichen Wahrnehmung zu geben. Das betrifft nicht nur Nordafrikaner, auch das Schanzenviertel oder Friedrichshain sind kein Ruhmesblatt deutscher Rechtspflege.
Wenn israelische Flaggen verbrannt werden, so richtet sich das gegen den Staat Israel, und eben nicht gegen die Juden. Abgesehen davon, dass es sich einfach nicht gehört, Flaggen, die manchen »heilig« sind, zu verbrennen. Wir haben hier viel Meinungsfreiheit, aber nicht Beleidigungsfreiheit.
Das Thema sollte, da es nur unter Zugewanderten und rechten Randgruppen Bedeutung besitzt, nicht überbewertet werden.
Ist zwar Bild -
Zeitung, aber bezeichnend dafür, wen Merkel so ins Land einlädt.
Zeitung, aber bezeichnend dafür, wen Merkel so ins Land einlädt.