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Cordelier

Gift im Gerichtssaal

Der Verurteilte Slobodan Praljak hat sich nach der Verurteilung mit Gift selbst gerichtet. Seine freie Entscheidung.

Nach dem Video zu urteilen hat er das kleine Fläschen schon länger in den Händen und "spielt mit dem Verschluß"

Warum ist das im höchsten Gericht von Kriegsverbrechern, na gut, das letzte Verfahren, alle hatten Genug, sind vllt. LariFari gewesen, nicht aufgefallen?
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Antworten (15)
bh_roth
Vielleicht hatte er verordnete Medikamente, die er während der Verhandlung einnehmen sollte?
Ganz sicher schläft die Aufmerksamkeit der Vollzugsbeamten nicht dadurch ein, dass ein Prozess sehr lange dauert. Ein Vollzugsbeamter ist jeden Tag im Einsatz, shiteagl, ob da 180 Tage der gleiche Verbrecher "betreut" wird, oder jeden Tag ein anderer. Das macht keinen Unterschied.
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Rentier_BV
Es ist allgemein bekannt, dass Bewegungen oder Gesten, die oft durchgeführt werden, als normal und unverdächtig eingestuft werden.
Dass er plötzlich eine Flasche mit anderem Inhalt befüllt hatte, war nicht zu erwarten, oder doch?
Das belegt aber auch die Feigheit der Verbrecher.
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Cordelier
Diese Flasche mit Gift kann ihm nur jemand zugesteckt haben der direkten Kontakt hatte, Anwalt oder Vollzugsbeamter.

Und dann auch noch die Zusammensetzung des Giftes.
Das war von langer Hand geplant.

Wer hat das geplant?

Wer oder was steckt dahinter?

Die Anwälte welche bezahlt wurden, die geschmierten Vollzugsbeamten und Vorgesetzten.
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elfigy
Ich schlage vor, Du nimmst Deine Kristallkugel, fährst nach Holland (da bieten sich auch nebenbei interessante Einkaufsmöglichkeiten) und bietest den Ermittlungsbehörden Deine Hilfe an Opal.
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dschinn
Jeder Mensch sollte den Zeitpunkt seines Ablebens selber bestimmen können.
Mir wurscht ob er das im Gericht macht oder auf der Couch.
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solitude32
Der Mann hat alles richtig gemacht, eventuelle Helfer ebenfalls.
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Musca
Wäre ich in diesem Moment Vollzugsbeamter gewesen, ich hätte in die andere Richtung geschaut.
In irgendwelchen Reportagen sah ich Lebenslängliche mit anschließender Verwahrung, welche auf ihre Menschenrechte pochten, auf Gutachter schimpften, weil sie keine günstige Prognose ausstellten.
Aber was ist mit den Angehörigen der Opfer ?
Sie müssen lebenslang damit leben, eine Verurteilung des Täters ist wahrscheinlich kein großer Trost, aber eine Freilassung, nach wie vielen Jahren auch immer, stelle ich mir aus Sicht der Angehörigen unerträglich vor.
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umjo
dschinn, die Frage, ob jedermann jederzeit selbst bestimmen kann, wo wie und wann er sich ins Jenseits begeben möchte, stellt sich hier nicht.
Es mag ja sein, dass Dir persönlich der Umstand 'wurscht' ist, dass diese öffentlich inszenierte Selbsttötung vor einem internationalen Gericht, und nicht auf irgend einer Couch stattgefunden hat.
Ist Dir indes nicht mal die Frage gekommen, wer wie dem Angeklagten dabei geholfen haben könnte, und vor allem, ob es angesichts der Umstände nicht vielleicht auch möglich gewesen wäre, eine Schusswaffe ins Gericht zu schmuggeln? Und nicht sich selbst zu richten?

rayer, vor Gericht entscheidest Du -zu recht- im Zweifel gar nichts nichts selbst, ob alt ('genug') oder jung.
Und über Deine einschlägige Assoziation solltest Du evtl. mal eingehend nachdenken.

solitude, bei Deiner Einlassung streiken meine Synapsen endgültig. Für den Angeklagten mag man ja noch einen winzigen Rest von Verständnis aufbringen.
Für das seiner/seines Helfer(s) ganz sicher nicht!

Warum nur drängt sich mir gerade die Frage auf, wie dschinn, rayer und solitude zur Wiedereinführung der Todesstrafe stehen?
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solitude32
@umjo: Die Versorgung älterer Insassen im Strafvollzug ist äußerst kostenintensiv und wäre wohl nicht von seinem Heimatland getragen worden. In sofern haben alle Beteiligten der EU, und damit allen Bürgern, immense Kosten erspart.
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hphersel
nach meinem Kenntnisstand war zumindest seiner Anwältin bewusst, was ihr Mandant gerade getan hatte. Einer Wertung enthalte ich mich.
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Swan
Woraus resultiert dein Kenntnisstand?
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Swan
Warst du bei der Verhandlung?
Hast du mit der Rechtsanwältin gesprochen?

Oder hast du deinen Wissensstand aus der Bild Zeitung?
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hphersel
Lass mal, Swans Frage ist ja nicht völlig aus der Luft gegriffen, auch wenn "nach meinem Kenntnisstand" nicht bdeutet: "Ich weiß genau, was los ist" ,sondern nur: "die mir zum jetzigen Zeitpunkt vorliegenden Informationen - die vielleicht nicht vollständig sind - lassen mich gegenwärtig vermuten, dass ... obwohl es möglich ist, dass ich falsch liege."

Ich zitiere mal den entsprechenden Artikel aus der B*ldzeitung online:
Plötzlich schreit Praljak auf, protestiert lautstark: „Ich bin kein Kriegsverbrecher. Ich weise Ihr Urteil zurück.“
► Dann greift er ein braunes Fläschchen, kippt den Inhalt hinunter: tödliches Gift!
Irritiert schaut der Richter den Verurteilten zunächst an, will dann die Schuldsprüche gegen weitere Angeklagte verlesen. Doch als Praljaks Anwältin erklärt, ihr Mandant habe Gift geschluckt, unterbricht der Richter die Verhandlung: „Bitte schließen Sie die Vorhänge. Und fassen Sie sein Trinkglas nicht an!“

Das Wort "erklärt" machte mich stutzig. Für mich klingt diese Formulierung so, als habe sie gewusst, was passieren würde.

Es kann natürlich auch ganz anders gewesen und nur von der Bildzeitung so unvorsichtig formuliert worden sein. Lassen wir mal die niederländiche Justiz in Ruhe ihre Arbeit machen.
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Swan
Danke hphersel,
du hast meine Frage beantwortet.
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elfigy
In dem Film aus dem Gerichtssaal sieht man wie das Gift getrunken wird. Dann fängt der Richter an, das Urteil gegen einen weiteren Angeklagten zu verlesen. Der blickt plötzlich irritiert zu Praljak, der in diesem Moment vom Stuhl fiel. Der Richter hält inne. Jetzt sagt die Anwältin "ich denke, er hat Gift genommen"
So wäre es korrekt berichtet gewesen. Ich war nicht dabei, habe aber einen ungeschnittenen Film davon gesehen. Wie man sieht, kommt es auf alle Feinheiten an, was für Rückschlüsse wir ziehen.
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