Können deutsche Sparer ihre Sparguthaben ihre Altagsvorsorge verlieren

Wenn jeder sein angespartes Geld abheben wollte, bekommt nur ein Bruchteil etwas, der Rest geht leer aus, denn das gebuchte Geld ist um ein mehrfaches höher als das gedruckte und geprägte. Dazu würde das komplette Bankensystem in kürzester Zeit zusammenbrechen.
Das werden die Zyprioten bald merken, wenn sie ihr Konto auflösen wollen, und die Banken kein Geld mehr herausgeben, weil sie keines mehr haben. Sehr bald werden die Geldautomaten gesperrt, und jeder darf nur noch einen kleinen Betrag abheben.
Was mich persönlich bewegt, ist, dass eine Regierung erstmals das Vertrauen in eine Bank als sicheren Hort für das private Vermögen erschüttert. Das Resümee: Nicht angelegtes Geld ist nicht sicher, nirgends und vor niemandem.
Meine Entscheidung, meine private Altersversorgung durch eine Immobilie zu sichern, und dadurch im Alter mietfrei wohnen zu können, schlägt jede Riestervorsorge oder Bankguthaben, und ist ziemlich sicher.

Um es vorweg zu schreiben. Nachstehendes gilt nicht für die kleinen Sparer und Anleger der einheimischen Bevölkerung auf Zypern. Auch nicht für Sparer und kleine Geldanlagen sonstwo in Europa. Für die werden immer Sonderregelungen gegeben sein. Es geht nur um die Großspekulanten. Und um die Großbanken die da mitzocken, und das Geld der Anleger verspekulieren. Und nachher pleite sind, und von Steuergeldern gerettet werden müssen. Das ist UNSER Geld, das die verzocken !!! Und ergo ist es auch UNSER Geld, von dem die Zinsen für Oligarchen und Milliardäre bezahlt werden.
Für die einheimischen Kleinanleger und Sparer muss und wird die zypriotische Regierung eine Regelung finden. Aber in Zypern ist die Lage auch anders als in den übrigen EU Staaten.
Zypern ist bekannt durch eine lockere Handhabung des Geldwäschegesetzes und hat damit und mit höheren Zinsen als angemessen, britisches und russisches Schwarzgeld in unglaublichen Mengen ins Land geholt.

Zwei Drittel der Bankguthaben sind aus GB und RUS. Die Anleger haben in der Vergangenheit sehr gut bei zypriotischen Banken profitiert. Dass diese Banken mit dem Geld spekuliert haben, ist eigentlich normal, sonst hätten sie die überhöhten Zinsen nicht bieten können. Es hätte auch gut gehten können. Ist es auch eine Weile, aber nicht dauerhaft. Weshalb sollen nun diese Absahner sich nicht an den Verlusten beteiligen? Wenn ich heute Geld in ein Unternehmen stecke, und eine Bank ist auch ein solches, und das Unternehmen geht pleite, dann ist mein Geld auch weg. Mit Enteignung hat das gar nichts zu tun, auch wenn die Presse das jetzt gross aufbauscht. Ist doch wieder mal eine super Schlagzeile. Man muss aber genauer hinschauen. Das in Zypern war zu erwarten und die EU Währungskommission hat hier ein längst überfälliges Zeichen gesetzt.
Zypern selbst hat auch über Jahre hinweg von diesem ins Land gelockten Geld profitiert. Wir waren da letztes Jahr und habe nur noch gestaunt.

Ein beisspielloser Boom, innerhalb kürzester Zeit von der wirtschaftlichen Steinzeit in neue Wunderwelt und man meint, man ist in Moskau. Um Mißverständnissen vorzubeugen: ich kann sehr gut zwischen griechischer und russischer kyrillischer Schrift unterscheiden.
Im übrigen erachte ich diese Regelung mit 10 % Eigenbeteiligung der Zinsspekulanten überall für sinnvoll, dort wo Zockerbanken mit unseriösen Zinsen Geldeinlagen anlocken. Auch bei uns. Das war ein Fehler von Merkel und Steinbrück, der Bevölkerung zu versprechen, daß alle ihre Geldanlagen zu 100 % behalten, egal was kommt. Sogar mitsamt den Zinsen! Das war so eine Art Freibrief für die Anleger, ihr Geld der Bank mit den höchsten Zinsen zu geben, egal was die Bank damit macht. Wenn sie es verzockt, der Staat hats ja garantiert. Dann rettet der Staat die Bank und die Einlagen mit Steuergeldern, hauptsache der Anleger hat irgendwo 0,5 % mehr Zinsen bekommen. Das fördert die Verantwortungslosigkeit und die Gier

@elfigy: Ich weiß nicht, ob wir aneinander vorbeireden. In Zypern werden alle Spareinlagen zwangsbesteuert. So der Plan. Ob es heute dafür eine Mehrheit gibt, werden wir heute Abend wissen. Alle Spareinlagen bis 100.000 Euro werden um 6,irgendwas % gekürzt, alle Guthaben über 100.000 Euro werden sogar mit 10% belastet. Also ist es nicht richtig, dass die kleinen Leute ungeschoren bleiben. Dass es eine Sonderregelung für die "kleinen" Leute geben soll / wird, ist reine Spekulation.
Ich würde mich wehren, mit allem, was mir zur Verfügung steht, wenn ich von einer Million 100.000 Euro abgeben sollte, mit deinem Argument, dass ich selbst schuld bin, wenn ich das Geld dorthin bringe, wo es die meiste Rendite erwirtschaftet.

@ bh. Das ist aber dann eine Entscheidung der zypriotischen Regierung, wenn sie ihre Bürger so schäbig behandelt. Die hat da maßgeblich mitgewirkt. Ich schrieb aber auch, eine Beteiligung an den Verlusten ist dort angemessen, wo jemand sein Geld bei Zockerbanken angelegt hat. Selbstverständlich sollte man sein Geld möglichst gewinnbringend anlegen. Da sind wir aber wieder bei der Frage nach der Moral. Wenn die höchsten Zinsen eine Bank bietet, die grob fahrlässig spekuliert und dann mit Steuergeldern gerettet werden muss, dann ist der Anleger mit verantwortlich. Schnell absahnen ohne Risiko, das kann nicht sein. Vor allem dann nicht, wenn es nachher der Steuerzahler bezahlen muss.

aber, liebe Elfigy, woher soll ich als normaler Kleinsparer denn wissen, ob die Bank, zu der ich mein Geld bringe, "grob fahrlässig" spekuliert? Wer definiert diese grobe Fahrlässigkeit? Woran erkenne ich sie? Wann wird aus einer sinnvollen Investition eine grob fahrlässige? Es gab mal Zeiten, da lieferte bereits ein Sparbuch gute Zinsen, heute ist es grob fahrlässig, sein Geld auf dem Sparbuch zu lassen...

Lieber hphersel. Das ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach, weil sich auch reine Geschäftsbanken teilweise an den Spekulationen beteiligt haben. Alarmzeichen Nummer 1 sollte immer ein deutlich höherer Zins sein, als die etablierten Banken durchschnittlich bieten. Da kann es sich nur um spekulative Anlagen handeln. Wenn man das Geschäftsgebaren der Commerzbank nimmt, die von unsern Steuergeldern weiter existiert, dann kann man nur sagen. Nichts gelernt, null Moral. Sicher kann man sich bei den Sparkassen und Genossenschaftsbanken sein. Selbst wenn da mal eine dabei ist, deren Geschäftsführung sich an dem Zockergeschäft beteiligt und dann pleite ist, dann stehen die andern Banken derselben Gruppe mit ihrem Solidaritätsfond dafür ein.'
Was dringend not tut, und was auch geplant ist, aber das dauert noch ein wenig, ist, die Investmentbanken von den Geschäftsbanken zu trennen. Das ist ein wichtiger Schritt