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Wieso wird bei Ebay so oft in "letzter Sekunde" geboten?
Das ist natürlich gegen das Standardmodell der Wirtschaftswissenschaften - niemand bietet mehr oder weniger als seine Zahlungsbereitschaft. Freud oder Leid über verlorene bzw. gewonnene Auktionen spielen keine Rolle.
Auktionserfahrene Anbieter könnten trotz dessen versuchen, ihren Gewinn durch strategische Gebote zu maximieren. Indem z.B. die Teilnahme am Bieterwettberb als Auktionär und Höchstbieter erfolgt. Wobei ihre Auktionsgüter mehrmals versteigert werden müssen (total irrational). Bis die Gewinnerwartung erfüllt ist. An dieser Nuss haben vor allem Psychologen zu knacken.
In dieser Situation wäre es nun eben so, dass das Gut an einen anderen Bieter gehen würde. Die Differenz aus dem Gebot in der verpfuschten Auktion und dem späteren Auktionspreis würde als Verlust der Betroffenen gesehen werd. Unter der Annahme der Existenz von ehrlichen Bietern die wissen, dass die Auktion gezinkt war. Zusätzlich müsste die eigentliche Auktion recherchiert werden.
(Reale Welt: Die bloße Mutmaßung genügt, um Ärger bei den Bietern (!) auszulösen.)
Um auf Ihre erste Frage zurückzukommen, es ist grundsätzlich egal wann die Gebote abgegeben werden. Es ist egal, da der Auktionär als Homo Oeconomicus seinen minimalen Auktionspreis als Mindestgebot wählen wird bzw. sollte. Somit bringt es nichts sein Gebot kurz vor Auktionsende abzugeben. Während der Auktion kann sich ja niemad umentscheiden, da es diese Möglichkeit im veralteten neoklassischen Modell einfach nicht geben kann.
Und ungeachtet dessen kommt es vor, dass Anbieter das Minimalgebot unter ihrer Zahlungsbereitschaft wählen. Mit dem Ziel garantiert einen Bieter für ihr Gut (Playstation, Ful HD Smart TV oder was auch immer) zu finden. Vielen Dank für Ihre Frage!
Jeder Bieter könnte besser sein Gebot direkt angeben und Zeit sparen (und anstatt Zeit zu verschwenden bei weiteren Auktionen mitbieten etc.). Das wäre auch die Empfehlung der richtigeren Verhaltensökonomen.
Vielen Dank für Ihre Frage!
Robert Taler