Frage stellen
Gast

Wie lange dauert es bis sich aufgrund zu hoher Luftfeuchtigkeit Schimmel in der Wohnung bildet?

Hallo zusammen,

ich bin im Feb. 2017 in eine Souterrainwohnung gezogen, die vor der Besichtigung neu gestrichen wurde. Optisch also top.

Nach ca. 10 Wochen trat erste Schimmelbildung im Schlafzimmer auf. Dieser bildete sich an der im Erdreich liegenden Außenwand unten in der Zimmerecke. Dieses Problem setzte sich dann in allen Zimmern fort und zwar ausschließlich an den Außenwänden und ausschließlich im Fußleistenbereich aufsteigend. Durchschnittliche Luftfeuchtigkeit in der Wohnung über 70 %.
Hatte dann 2 Wochen einen Profi Entfeuchter im Einsatz. Danach bis Ende Oktober 2017 einen selbst angeschafften Entfeuchter der durchgehend lief. Habe von Juni bis Oktober dann rd. 500 Liter Wasser aus der Luft gefiltert. Seit November liegt die Luftfeuchtigkeit nun bei rd. 60%.

Folgende Eckdaten:
Ich lebe allein in der Wohnung.
Bin Vollzeit Berufstätig.
Wasche und trockne nicht in der Wohnung (Waschküche vorh.)
Stoßlüfte 2-3 x täglich ca. 5 Minuten (querlüften) und habe den ganzen Sommer durch geheizt (Raumtemperatur durchschn. 20 Grad)

Habe Kontakt zu meinen Vormietern aufgenommen. Diese haben die Wohnung mit Feuchtigkeitsschäden verlassen und mir schreckliche Bilder mit Schimmelbildung bei deren Auszug gezeigt. Danach wurde die Wohnung nicht saniert und stand 18 Monate leer. Bevor ich einzog wurde sie weiß überstrichen.

Mein Vermieter unterstellt mir nun falsches lüften und heizen!
Bei aller Liebe, wie soll ich in 10 Wochen diese ganze Feuchtigkeit in die Wohnung eingebracht haben?
Frage beantworten Frage Nummer 3000089873 Frage melden

Antworten (5)
wokk
Armer schwarzer Kater! Jetzt aber ganz schnell mit allen Dokumenten zu einem RA.
Und nicht vergessen, dass du auch Entschädigung verlangen kannst!
Melden
Mellinda
Das mit dem falschen Lüften behaupten Vermieter immer, um sich aus der Affäre zu ziehen. Ich habe auch mal in einer feuchten Wohnung gewohnt, bei der jeden Morgen die Fenster so nass waren, dass ich eine halbe Rolle Zewa gebraucht habe, um die wieder trocken zu kriegen. Gesundheitliche Probleme waren naürlich auch da. Bin dann ausgezogen und habe jetzt eine andere Wohnung.

Daher mein Rat: Zieh da wieder aus und Dein Vermieter soll seine Schimmelwohnung an jemand anders vermieten. Denn sobald das Mauerwerk feucht ist, müsste erst einmal eine Trocknung von einem Fachmann vorgenommen werden, die viel Geld kostet. Das wird Dein Vermieter vermutlich nicht investieren wollen.
Melden
micle
Ausreichendes und richtiges Lüften ist schon wichtig und wird nicht zu Unrecht oft von Vermietern aufgeführt.

Aber, im Sommer heizen? Das geht gar nicht.

Die Bauteiloberflächentemperatur Innenseite Aussenwände wird für die beim Lüften in die unter Gelände liegenden Wohnräume einfallende feuchte und noch warme Luft zu gering gewesen sein. Dadurch kommt es zum Tauwasserausfall auf den kühlsten Flächen in der Wohnung, das sind in der Regel die von dir erwähnten Ecken unmittelbar über dem Fußboden oder gleich unter der Decke, da dort Wärme verstärkt abfliesst.

Hinzu kommt, dass selbst beim Heizen die vor der kalten Aussenwand aufsteigende (Warmluftwalze) erwärmte Luft die Bauteiloberflächen in Ecken aufgrund der Strömung nicht berührt und die kondensierte Feuchte daher dort nicht ausreichend abführen kann.

Tapetenkleister und die Cellulose in den Tapeten sind die Lieblingsspeise der dann auftretenden Schimmelsporen / Pilze.

Jetzt kann man trefflich streiten.

Sind die Temperaturen auf der Innenseite der Wohnräume zu kühl für die feuchte warme Luft, die im Sommer und in den Übergangsjahreszeiten durch zum Lüften geöffnete Fenster in Untergeschosse eintritt, weil zu wenig geheizt wude oder weil die Wände nicht ausreichend gedämmt sind?

Mehr als Lüften kann eine Bewohner nicht, wenn das nicht reicht, muss sich der Vermieter Gedanken machen und für bauliche Abhilfe sorgen.

Entweder geregelten Luftwechsel sicherstellen, z.B durch Einbau einer mechanischen Abluftanlage oder Temperatur auf den Innenseiten der Wände erhöhen, ergo, die Wände dämmen. Evtl. muss auch beides durchgeführt werden.

Sollte der Vermieter den vorhanden Schuimmel den die V Vormieter festgestellt hatten nicht fachgerecht entfernt haben, dann hat er den nächsten kapitalen Bock geschossen. Lass dir mal den Nachweis über die Entfernen der Sporen vorlegen.





Melden
Matthew
Bei einer Souterrainwohnung ist vermutlich die Feuchtigkeits-Isolierung zum Erdreich hin undicht, vor allem bei solchen Mengen an Feuchtigkeit.
Davon abgesehen kann sich in der Wand auch Kondenswasser bilden, wenn von innen unfachgemäß wärme-isoliert wurde, dass Mauerwerk deshalb also verhältnismäßig kühl bleibt. Auch mit Lüften kommt man dagegen nicht an.
In beiden Fällen müsste das Fundament und Aussenwände aufgegraben werden, um die Wände von aussen Wärmezuisolieren und aussen auf die Wärmeisolierung eine Feuchtigkeits-Isolierung aufzubringen, die wirklich Dicht ist. Je nach Grundwasserstand könnte zusätzlich eine Drainage sinnvoll evtl. notwendig sein.
Das Ganze ist für den Vermieter richtig teuer, und auch zeitaufwändig. Weshalb er offenbar versucht lieber Leute zu finden, die ihm auf den Leim gehen und denen er dann seine Verantwortung zuschieben kann.

Ab zum Rechtsanwalt und Mietminderung. Und unabhängig davon eine neue Wohnung suchen!
Du wirst dort nicht glücklich.
Melden
micle
Matthew: Wenn eine erdberührte Aussenwand undicht ist, entstehen innen meist schöne deutliche braune Flecken, dies sind dann auch wirklich nass.

Die hier beschriebene Schimmelbildung "an der im Erdreich liegenden Außenwand unten in der Zimmerecke" ist typisch für den Zusammenhang zwischen Luftfeuchte und Bauteiloberflächentemperatur.

Entgegen der Meinung von Mellinda wird das Mauerwerk auch nicht feucht sein.

Ob die Feuchte von aussen kommt oder es innen auf der Oberfläöche zur Kondensation gekommen ist, kann man selbst recht leicht feststellen, wenn mam die Tapete entferne, evtl. auch den darunter aufgebrachten Putz, spätestens unter dem Putz ist die Wandobefläche in fast allen derart gelagerten Fällen trocken.

Alternativ, in die Wand bohren und z. B. ein gerolltes Papier oder einen Holzspan in das Bohrloch führen, man stellt dann sehr schnell fest, dass die Wand im Kern trocken ist.
Melden