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Gast

Wie sieht es mit Importen von Schusswaffen-Repliken aus den USA aus?

Ich möchte zu Geschenkzwecken einige Schusswaffen-Repliken aus den USA bestellen. Leider lehnen viele dortige Anbieter Bestellungen ab, weil der Export von Schusswaffen allgemein (interessanterweise auch schussunfähige Repliken) nach Deutschland angeblich untersagt ist. Unklar ist hierbei, wer dies verbietet: Der deutsche Zoll bei der Einfuht oder die Behörden in den USA bei der Ausfuhr.
Wie kann trotzdem eine Bestellung realisiert werden? Hilft dabei evtl. ein sog. Importservice?
Frage beantworten Frage Nummer 3000020089 Frage melden

Antworten (11)
Gast
Die Antwort ist ganz einfach: Kriegswaffenkontrollgesetz
Die Waffe muß in eine sog. Deko-Waffe umgbaut werden. Der Umbau muß durch einen zugelassenen Betrieb erfolgen, durch ein Beschußamt überprüft und bescheinigt werden. Die Bescheinigung des Beschußamtes wird Bestandteil der Waffe.

Bis zum Abschluß des Umbaus handelt es sich um eine vollautomatische Kriegswaffe - die Funktionsfähigkeit spielt dabei keine Rolle. Der Umgang (z.B. Erwerb, Einfuhr oder Besitz) mit Kriegswaffen ist verboten und bedarf besonderer Erlaubnisse.
Der örtliche Zoll bzw. Polizei werden Auskunft geben.
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Skorti
@HuddelDuddel.
Eine Replik war normalerweise nie eine Waffe und muss darum auch nicht umgebaut werden.
Eine Replik ist normalerweise eine Deko-Waffe und kann nicht mehr dazu umgebaut werden.
Wie du auf vollautomatisch kommst, ist mir auch nicht klar, da es sich auch um Repliken von Waffen aus dem Bürgerkrieg handeln kann.

Aber auch Repliken, die zwar ungefährlich sind, aber aussehen wie echte Waffen, und das ist ja der Zweck von Repliken, sind in Deutschland weitgehend verboten.
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bh_roth
Zwei Korrekturen:
1. Es ist nicht verboten, eine Spielzeugpistole, oder eine Schreckschusswaffe*, die einer echten Waffe gleichsieht, zu besitzen.

2. Nicht jede "unechte" Waffe unterliegt dem KWKG. Deshalb ist es falsch, dieses Gesetz in diesem Zusammenhang als allein zutreffend zu erwähnen. Dem KWKG unterliegen nur solche Waffen, die den Anschein einer vollautomatischen Kriegswaffe haben. Dabei ist es egal, ob es sich dabei um eine schussfähige, oder um eine Deko-Waffe handelt. Ausnahmen gibt es bei Bausätzen.
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Merkmale für den Anschein sind herausstehende Magazine und Griffstücke mit Abzugseinrichtung. Schon ein in der Waffe verschwindendes Magazin, und ein Steg vom Schaft zum Griffstück, und die Waffe unterliegt nicht mehr dem KWKG. Kurzwaffen unterliegen generell nicht den Anscheinwaffen nach diesem Gesetz.
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Das Problem mit dem Import ist also nicht unbedingt das KWKG. Sondern die unterschiedlichen Richtlinien, was im Ausfuhr- und im Einfuhrland die Bestimmungen für Deko- und Replikawaffen sind. In den USA ist eine Replika schon eine Waffe, dessen Schagbolzen abgefeilt ist. Das genügt in Deutschland nicht. Dort muss das Partonenlager und zusätzlich an einer bestimmten Stelle im Lauf ein kalibergroßes Stahlstück verschweißt, oder / und eine bestimmte Anzahl kalibergroßer Löcher in den Lauf gebohrt sein.
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Ich würde mir, wenn es unbedingt sein muss, in den USA von einem Büchsenmacher die in Deutschland vorgeschriebenen Änderungen vornehmen lassen. Dann steht - wenn es sich nicht um eine Kriegswaffen-Anscheinwaffe handelt, dem Import nichts mehr im Wege. Es kann auch diese veränderte Waffe in den USA als Touri gekauft, und dann persönlich verschickt werden, wenn der Händler das nicht möchte.
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*) für Schreckschusswaffen gibt es Auflagen, was das Führen der Waffe betrifft. Siehe kleiner Waffenschein.
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Gast
bh_roth, es geht primär um die Einfuhr.
Nicht um Waffen bzw. waffenähnlichen Gegenständen.
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Musca
Was bitte macht die Faszination einer Waffe aus? Warum ? Wozu? Noch dazu als Replika ?? Als Arbeitsgerät für Jäger oder Argumentationshilfe bei der Polizei sehe ich da einen Verwendungszweck, mehr aber auch nicht.
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Gast
Musca - eine Waffe ist nicht nur ein Arbeitsgerät für Polizei oder Soldaten sondern kann auch ein interessantes Sportgerät. Ja, nicht jedermanns Sache und trotzdem möchte ich diesen Sport nicht missen.
Besonders interessant finde ich die neuen elektronischen Pistolen und Gewehre, die mit einem Laserstrahl funktionieren. d.H. keiner hat mehr eine tödliche Waffe in seinem Tresor.
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Gast
Ing793 - nicht die Waffe ist gefährlich, sondern der Mensch, der sie bedient.
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Gast
Ing793 - da werden wir geteilter Meinung sein.
Waffen immer in den Tresor, getrennt von Munition, weg von Kindern.
Auf Kinder muß man immer achten, egal ob es um Waffen oder anderes geht.
Meine 3 Kinder haben sich nie für die Waffen interessiert, da der Umgang damit nicht vorgelebt wurde.
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Bananabender
Ist Schießen nicht sogar ein sogenannter Olympischer Sport?

Jeder Farmer hat hier mindestens ein Gewehr. Wildschweine und Kaninchen können großen Schaden anrichten. (Ja, ja ihr peaceniks, Waffen können größeren Schaden anrichten).
Unsere Hunde essen am liebsten Roo Meet (Kangaroo Fleisch) und das kaufe ich nicht im Supermarket.

Weshalb man eine Replika besitzen möchte, erschließt sich mir nicht. Aber wir sind ja alle verschieden.
Vielleicht mal mit einer täuschend echt aussehenden Replika eine Bank berauben?
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bh_roth
@ing und Musca: ich erlaube mir, anderer Meinung zu sein. Gäbe es keine Waffen, hätte mich diese Tatsache nicht ein Arbeitsleben ernährt, und tut es jetzt noch. Und warum nicht auch im privaten Bereich? Warum zieht man die sportliche Seite des Schießens in Zweifel oder ins Lächerliche? Sich mit anderen zu vergleichen, ist doch Sinn des Sports. Und auf mehrere Hundert Meter zu versuchen, mehr Löcher in das Bulls Eye zu stanzen als der Gegner- was ist daran verwerflich? Mit meinem Scharfschützengewehr z.B. schieße ich auf Distanzen über 300 Metern Loch an Loch. Dazu gehört auch eine gewisse mentale Leistung, Konzentration, Ruhe in sich.
Viel eher bezweifele ich den sportlichen Charakter des Brettspiels Schach.
Aber in einem gebe ich den Kritikern hier recht: Was treibt jemanden dazu, eine Deko- oder Replikawaffe zu erwerben, mit den ganzen Umständen, die zumindest bei einer Dekowaffe damit verbunden sind. Es wird eine echte Waffe umgebaut. Damit ist die Dekowaffe teurer als das schussfähige Gegenstück. Und das vor dem Hintergrund, dass es auch in Deutschland einfach ist, eine echte Schusswaffe legal zu besitzen.
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Gast
ing793 - schlimmer finde ich die sogenannten Egoshooter.
Solche Phantasien hat kein Sportschütze.
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