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StechusKaktus

Ist es zumutbar Anträge zu stellen, wenn man etwas von der Gemeinschaft will?

Mit grosser Empörung habe ich in den letzten Monaten die Diskussionen rund um Familienleistungen und Grundrente verfolgt. Es gibt tatsächlich gesellschaftliche Gruppen, die es für zumutbar halten, Formulare auszufüllen, um Leistungen zu erhalten. Dankenswerterweise sollen künfig Familien und Grundrentner von diesem menschenunwürdigen Prozedere befreit werden.
Für mich ist das zu kurz gesprungen: Millionen von Steuerzahlern zögern und haben Scham, jährlich ihren Lohnsteuerausgleich zu beantragen und kommen nicht zu ihrem Recht. Ich finde, man sollte die Anträge hierfür auch abschaffen und die Erstattungen automatisch vornehmen, indem die Steuern nicht mehr an der Quelle abgeführt werden. Soll doch der Staat einen Antrag bei den Steuerzahlern stellen. Erst so wird ein Schuh draus!
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Antworten (36)
Lempel
Stechus,
ist es zumutbar, dass man von der Gemeinschaft etwas erbetet, anstatt zu wollen?
Und ist es zumutbar, der Gemeinschaft etwas zu geben, anstatt – wie du – immer nur fordert?

Und anscheinend hast du immer noch nicht begriffen, dass nicht du der Staat bist, sondern der Steuerzahler.
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primusinterpares
Ich bin der Meinung, das geplante Bürgergeld oder auch Grundrente sollte nur auf Antrag bei Bedürftigkeit gezahlt werden. Wegfallen sollte die Inanspruchnahme der Kinder (ein großes Hindernis vieler berechtigender Rentner Aufstockung zu beantragen)
Wegfallen sollte die Anrechnung kleiner Zuverdienste.
Wohngeld sollte extra bleiben, damit die Unterschiede der Mietkosten in den verschiedenen Städten und Regionen berücksichtigen kann.
Bezieher kleiner Renten sollten bei Ausfertigung des Rentenbescheides automatisch das Formular zu Beantragung mit zugesandt bekommen und die Kommunen, sollten Beratung und Hilfe bei den Formularen anbieten. Das muss ja nur einmal gemacht werden. Das finde ich zumutbar und gerecht.
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Deho
Laut Duden hat erbeten auch die Bedeutung von gewünscht, angefordert.

Bedeutungsübersichtℹ
gewünscht, angefordert
Beispiel
sie hat die erbetene Stellungnahme abgegeben

Jeder kennt wohl die Formulierung "Festliche Kleidung erbeten" auf Einladungen. Auch wenn sie nicht im Duden steht, gibt es sie.
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elfigy
Schade, ich wollte zur Frage etwas schreiben. Aber ich sehe, es geht inzwischen wieder mal um das Thema des australischen Psychos. Dann viel Spaß
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Deho
@ ing793
Ich will es nicht zu weit treiben, elfigy grollt schon, das verheißt Unheil.

Du hast zwar wunderbar konjugiert, aber das von mir erwähnte erbeten ist ein Adjektiv. Deswegen hat es im Duden einen eigenen Eintrag.
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Musca
Natürlich ist es zumutbar, ich finde sogar unabdingbar, einen Antrag auf Leistungen zu erstellen.
Die Frage ist: wo liegen die Freigrenzen ?
Muss der Rentner mit 650€ Rente Anspruch auf Zus
atzleistung verzichten, wenn er das kleine Häuschen seiner Eltern geerbt hat ?
Das Häuschen ist schon zig-fach besteuert worden.
Diese Leute haben Scham , wenn sie Pech haben , werden die Eltern zu Pflegefällen, dann haben sie völlig gelitten..
das Häuschen ist trotz der Arbeitsleistung von 2 Generationen weg.
Sowohl die erste als auch die zweite Generation hat nur gearbeitet, Sozialbeiträge gezahlt.
Dann lebe ich doch lieber in einem arabischen Clan, fahre einen 500er Mercedes, und beziehe Hartz 4.
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Deho
Mit der Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen geht wieder ein traditioneller Wert den Bach hinunter, nämlich dass man etwas dafür tun muss, um etwas zu bekommen.

Wenn es jetzt einigen Leuten schon zu viel ist, ein Formular auszufüllen, um ihren gesamten Lebensunterhalt bestreiten zu können, dann geht es denen einfach zu gut. Wer fragt denn die, die das alles bezahlen müssen?
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Deho
@ Rayer
Das war beleidigend. Fünf Uhr im Morgengrauen, mit Sekundanten?
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Deho
@ Rayer
Die Meinung von StechusKaktus ist mir völlig egal. Ich leiste mir den Luxus, eine eigene Meinung zu haben. Und da frage ich Dich ernsthaft, was denn so dekadent daran sein soll, von Leistungsempfängern eine gewisse Mitwirkungspflicht zu verlangen? Die kriegen ihr Geld zwar von einem anonymen Staat, aber dieser Staat nimmt dafür das Geld von Dir und mir. Da sollen wir einfach die Klappe halten? Nicht mit mir!
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Deho
@ Rayer
Ich fasse es nicht. Echt kann das doch nicht mehr sein. Willst Du einfach nur provozieren? Nicht mit mir.
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StechusKaktus
@Rayer: Arbeit ist halt nicht Arbeit. Es hat schon seinen Grund, warum niemals konkret nachgefragt wird, WAS denn die Leute so gemacht haben, wenn "sie 35 Jahre hart gearbeitet haben". Es KANN anstrengend gewesen sein, MUSS aber nicht. Gerade weil das System es ja begünstigt, dass in einer Partnerschaft einer nur geringfügig beschäftigt war. Und dann der eben KEINE Grundrente verdient. Und schon gar nicht, wenn die Arbeit, die er geleistet hat, sich ausschliesslich auf dessen Haushalt bezog. Einen gesellschaftlichen Bezug würde ich schon gerne sehen.
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StechusKaktus
Nachtrag: Ich habe nirgends ein Verbot entdecken können, das es unmöglich machen würde, während seiner aktiven Arbeitszeit Geld zu sparen.
Es gehört zur Eigenverantwortung dazu, sich im Laufe seines Lebens hierzu Gedanken zu machen. Wenn man dann die Entscheidung trifft, alles auszugeben, dann ist es nicht ganz unkritisch, wen man an das Geld will, das andere in der gleichen Situation gespart haben.
Es sind heute ja nicht nur die Leute von Altersarmut betroffen, die keine Chance hatten zu sparen.
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StechusKaktus
Es gibt viele Menschen, die das schaffen. Üblicherweise sind aber wenige darunter, die die monatliche Gebühr fürs Fitnessstudio, die Flat Rates für 4 Smartphones, das Sky- und Netflix-Abo sowie 7 überflüssige Versicherungen und Zigaretten zu ihren Fixkosten rechnen.

In welcher Welt lebst du?
Reduziere auf das Wesentliche, dann kannst du auch sparen. Wobei-eigemtlich bist du blöd, wenn du das tust, da hast du schon Recht. Man bekommt am Ende ja doch genauso viel wie diejenigen haben, die immer alles rausgehauen haben.
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Lempel
ing793,
du behauptest, ein wirklich gutes Einkommen zu haben, von dem du nicht einmal 10% "beiseite" legen kannst?
Du benötigst also mehr als 90% deines "guten Einkommens", um dich am Leben zu erhalten.

Ich habe Schwierigkeiten, 40% meines Einkommens auszugeben.
60% wird wieder investiert. Deshalb wird mein Einkommen immer größer.

Stechus weiß, wie man das macht. Du hast nicht die Möglichkeit dazu.
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solitude33
@nicht des Erwähnes wert und ing:
Es erfreut mich jeden Tag "auf's" Neue, dass ich nicht solch einen Gehirnschaden wie ihr beide habe.
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Lempel
Ach, solitude in der 33. Auflage,
du solltest dich darauf beschränken, YouTube links zu setzen.
Und wenn es nicht erwähnenswert ist, weshalb antwortest du denn darauf?
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Lempel
elfigy,
danke dafür, dass du uns viel Spaß gewünscht hast.
Ja, wir hatten viel Spaß, besonders ohne dich.

Schreibe uns doch noch etwas von deinem »Ex«, dem Alkoholiker, den du fürstlich ausbezahlt hast und dann rausgeschmissen.
Lebt der noch und geht nun mit deinem »Jetzt« inne Kneipe?

Oh, wir lieben deine Familiengeschichte.
Und wie klappt es es denn mit dem gut aussehenden italienischen Elektriker? 💥
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StechusKaktus
Lieber Rayer,
ich masse mir gar nichts an. Natürlich darf jemand, der wenig Geld hat, das wenige Geld für Suchtmittel, Pay TV uns Smartphones ausgeben. Meinetwegen auch für Haustiere. Und ich denke, es gibt Menschen, die verdienen ein Viertel meines Gehalts und machen sich über mein Smartphone lustig. Und haben viel mehr Vresicherungen als ich, die auch alle superwichtig sind.
Können sie machen.
Aber sie sollen später nicht rumjammern, dass kein Geld übrig ist.
Es ist immerhin zum Teil (und nicht für jeden, da gebe ich euch Recht) eine freie Entscheidung, ob ich heute konsumiere oder später.
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StechusKaktus
@Ing793: Ich kannte eine jungen Koch, der 900 Euro netto für einen Vollzeitjob bekam. Eine Riesensauerei, so eine Bezahlung! Er war damit auch unzufrieden, aber weisst du, was er machte? Er sah sich nach einem besseren Job um und hat heute keine Geldsorgen mehr.

Ich bleibe dabei: Wer sein Leben lang den Mindestlohn bezieht, ist zwar arm dran, aber entweder er ist komplett antriebslos oder geistig unterbelichtet. Ein paar davon wird es immer geben, Sie bilden zum Glück aber nicht den Durchschnitt.
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Deho
@ Rayer
Zu Deiner Unverschämtheit von gestern (Wer fragt denn die, die das alles bezahlen müssen?" Die Frage ist asozial.) folgendes: Wer ist denn hier asozial? Jedenfalls nicht die, die blechen und ansonsten ihre Klappe halten sollen. Bleiben wir aber beim Thema.

Claudia Czernohorsky-Grüneberg, die Leiterin des Frankfurter Jobcenters (Main) spricht davon, dass zwischen dem Jobcenter und dem Arbeitssuchenden ein Vertrag geschlossen wird, den er erfüllen muss. Dazu gehören auch das Ausfüllen von Formularen und der Besuch von Weiterbildungsmaßnahmen, auch wenn sie sinnlos erscheinen mögen. Pacta sunt servanda. Ohne Sanktionsmöglichkeit lässt sich das nicht durchsetzen.

Aus diesem Artikel zitiere ich zwei Aussagen von Hartz 4 – Empfängern, weil ich weiß, dass das Lesen langer Texte nicht jedem liegt.

„Was er zur Hartz-¬Debatte sagt? Mehr Geld fände er gut, doch ein richtiger Job wäre der Traum seines Lebens. Ihn ärgert, dass einige Politiker die Sanktionen für Hilfe-¬Empfänger abschaffen wollen, die zum Beispiel Termine nicht einhalten. Das gehe nicht. Manche Menschen brauchten einen Anstoß.“

„Man dürfe hinfallen, aber müsse wieder aufstehen, sagt Klemm. Natürlich hätte er gern mehr Geld. Aber keine Sanktionen mehr? Bloß nicht. Keiner bekomme dann seinen Hintern mehr hoch.“

Das meine ich, und das hat mit den neoliberalen Ansichten von StechusKaktus nichts zu tun. Das ist eher Binse, und ich wundere mich nur über den Widerspruch.
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Deho
Sorry Rayer, falscher Film,
über Rente habe ich hier nichts geschrieben, das waren andere.

Ich bin ganz dicht am Thema des Threads geblieben und habe nur geschrieben, dass es nicht zuviel verlangt ist, etwas zu tun, wenn man etwas haben will. Diese Binse hat schon Widerspruch hervorgerufen. Das verstehe ich nicht.
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Tom Bombadil
Stechus: Dein Kredo ist also: Wer arm ist, ist entweder dumm oder faul. Ganz schön arrogant und auch vollkommen falsch. Es gibt z.B. Berufe, die durch die Digitalisierung einfach überflüssig geworden sind, wie Reisebürokaufmann, da heute alle über Internet buchen. Das konnte man vor 30 Jahren aber noch nicht wissen.
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Ergo
Nachdem Gott die Welt erschaffen hatte und den Halbprimaten Lempel ansah, drehte er sich um und weinte bitterlich ob seiner Unfähigkeit.
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Deho
@ Rayer
Die Frage heißt: "Ist es zumutbar Anträge zu stellen, wenn man etwas von der Gemeinschaft will?"

Darauf habe ich geantwortet.
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Deho
Ich denke halt etwas genereller. Nicht mein Problem, wenn Du das nicht kannst.
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solitude33
Warum gehen Sukkolovski und ing keine innige Beziehung ein? Es wäre doch ein schönes Paar.
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solitude33
Eine Sukkulente, wie z. B. Kakteenartige.
Hoffe, dir geholfen zu haben.
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Deho
Schwanzus Longus, Schlimmus Fingus und Stechus Kaktus sind Charaktere aus dem Monty Python Film "Das Leben des Brian".
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solitude33
Judäische Volksfront oder die Volksfront? ihr Otternasen!
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solitude33
"... Voksfront von Judäa ...", sorry.
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StechusKaktus
@Ing und Rayer:
Euer grundsätzlicher Irrtum ist, dass diejenigen, die heute zu den 10% im Niedriglohnsektor gehören, morgen NICHT mehr dazugehören. Weil diese, wie der Koch in meinem Beispiel, sich aus dem schlecht bezahlten Job in einen besser bezahlten beworben haben. Dafür verrichten die schlecht bezahlten Arbeiten nun andere.
Wenn ihr morgen dann 15% im Niedriglohnsektor habt, jammert ihr, dass alle von heute und zusätzlich weitere schlecht bezahlte Arbeiten verrichten.

Das stimmt aber nicht.
Vor den Hartz-4-Reformen waren die 10% arbeitslos und hatten viel mehr Schwierigkeiten, in Jobs unterzukommen. Der Niedriglohnsektor kann nur ein Übergang sein.
Ist er es nicht, gibt es dafür in der Regel Gründe: Fehlende Sprachkenntnisse, Alkoholprobleme, usw.
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Tom Bombadil
eben waren die gründe noch dumm und faulheit. das ist ja jetzt mal wieder ein typischer drehofer.
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StechusKaktus
Auch Dummheit und Faulheit können Gründe für eine schlecht bezahlte Tätigkeit sein, auch wenn ich es anders ausdrücken würde. Neben anderen.
Zweifelt jemand daran?
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Lempel
Stechus,
was bezeichnest du als Dummheit?
Doch nicht etwa schlechte Bildung, verursacht dadurch, dass das deutsche Schulsystem und dessen Lehrer so schlecht sind?
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Lempel
Ja, ing794 [Zitat]:
»… aber vielen wurde die Möglichkeit gar nicht eröffnet.«

So läuft es immer noch in Deutschland. Wenn die Eltern reich sind, kommt das Kind auf’s Gymnasium und auf die Uni, arme Kinder werden dumm (ungebildet) gehalten.

Wenn man es aber wirklich will, dann schafft man es nach oben.
Als Schriftsetzerlehrling war ich in der Berufsschule der einzige Volksschüler, und auch der Jüngste. Nach der Gehilfenprüfung hängte ich noch ein Lehre als Buchdrucker daran. »Buchdruckerlehre bei Axel Springer?« Das war wie ein Orden. Und auch dort war ich der einzige Volksschüler.

Schon mit 20 Jahren hatte ich zwei Berufe und verdiente mehr als mein Vater, der hatte auf dem Bau geschuftet als Zimmermann bis er umfiel.

Dann bin in der Welt umhergereist und habe Abenteuer und Erfahrung gesammelt. In Australien habe ich dann den BA erreicht, der einzige Akademiker der ganzen Familie.

Ich habe wenig Respekt für Menschen, die nichts aus sich machen und nur die Hand für Almosen aufhalten. Niemand muss auf der Straße leben. Und die Bettler an der Ecke haben keinen Stolz und keine Ehre.

Und weil es so viele Gutmenschen gibt, ist Bettler ein gut bezahlter Job. Und das Einkommen steuerfrei.
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Eva Hamberg
Es ist mehr als zumutbar !

Es gibt viele Gründe, warum Menschen nichts aus sich machen. Ich selbst habe nach 2 Ausbildungen mit 30 (!) nochmal studiert und arbeite heute im öffentlichen Dienst. Was der Auslöser war? Dachte irgendwann, das kann nicht alles gewesen sein. Es war die beste Entscheidung. Aber das ist es eben: nicht jeder kann sie treffen (wenn ich das mal so schreiben darf).
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