Rechtliche Grundlage von Beschneidungen
Ist die Beschneidung von Kindern in Deutschland verfassungswidrig, obwohl sie in vielen Ländern und Religionen auf der Welt durchgeführt wird?
Antworten (5)
Amos, aus der von dir verlinkten Seite: "Damit war dann letztlich aus dem Provisorium ein Definitivum, aus dem Grundgesetz eine Verfassung geworden."
Bei der Wiedervereinigung.
Zur eigentlichen Frage: In vielen Ländern und Religionen wird noch was ganz anders durchgeführt, was in Deutschland gegen die Verfassung verstößt, dass wollen wir sicher auch nicht einführen.
Die Verfassung, 'schuldige Amos, das Grundgesetz, spricht jedem das Recht auf körperliche Unversehrtheit zu. Dies Recht kann auch nicht durch religiöse Bräuche oder durch elterliche Erziehungsberechtigungen aufgehoben werden.
Bei der Wiedervereinigung.
Zur eigentlichen Frage: In vielen Ländern und Religionen wird noch was ganz anders durchgeführt, was in Deutschland gegen die Verfassung verstößt, dass wollen wir sicher auch nicht einführen.
Die Verfassung, 'schuldige Amos, das Grundgesetz, spricht jedem das Recht auf körperliche Unversehrtheit zu. Dies Recht kann auch nicht durch religiöse Bräuche oder durch elterliche Erziehungsberechtigungen aufgehoben werden.
Da auch das Recht auf freie Religionsausführung im Gesetz steht, müsste man evtl. genauere Regelungen finden. Davor haben Politiker aber nunmal Angst wie der Teufel vorm Weihwasser.
Erlauben sie Beschneidungen aus religiösen Motiven, werden sie von einer Seite an den Pranger gestellt, verbieten sie Beschneidungen, ist Deutschland ein Staat, der Menschen an der Ausführung ihrer religiösen Gebräuche hindert, und sie stehen wieder am Pranger ..
Erlauben sie Beschneidungen aus religiösen Motiven, werden sie von einer Seite an den Pranger gestellt, verbieten sie Beschneidungen, ist Deutschland ein Staat, der Menschen an der Ausführung ihrer religiösen Gebräuche hindert, und sie stehen wieder am Pranger ..
Wahrscheinlich war die Beschneidung eine symbolische Kastratiom der altägyptischen Priester zu Ehren ihrer Götter. Warum die Juden dies übernommen haben, ist nicht bekannt. Wie die Genitalverstümmelung bei Mädchen auch eine Einkommensquelle für diejenigen, die sie ausführen.
Am 12. Dezember 2012 hat der Bundestag beschlossen, dass Eltern legal über die Beschneidung ihrer männlichen Kinder entscheiden dürfen. Ursprünglich als Gesetz für religiöse Beschneidungen gedacht, erlaubt der Gesetzeswortlaut die Beschneidung generell. Eltern, die sich zur Beschneidung ihrer Söhne entschließen, handeln, von wenigen Ausnahmen abgesehen, rechtmäßig. Die Beschneidung von Töchtern bleibt verboten. Ob dieses Gesetz den verfassungsmäßig geschützten Rechten entspricht oder ob es verfassungswidrig ist, wurde vom Bundesverfassungsgericht noch nicht entschieden.
Nach neuesten Gesetzeskommentaren ist die Beschneidungsregelung eindeutig verfassungswidrig. Die Strafrechtskommentatoren Paeffgen, Fischer und Nomos sehen die Beschneidung als nicht zu rechtfertigende Körperverletzung. Auch der Richter am Bundesgerichtshof, Dr. Eschelbach, schreibt, dass der Eingriff die Intimsphäre des Kindes betreffe, die weder den Eltern, noch den Religionsgemeinschaften oder dem Gesetzgeber zur Disposition steht. Die bedeutendsten deutschen Strafrechtskommentatoren sehen die Regelung somit als verfassungswidrig an und das Bundesverfassungsgericht wird vermutlich auch so darüber entscheiden.