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ibu88

Wartezeit bei Ärzten

Meistens habe ich bei Ärzten 30 bis 90 Minuten Wartezeit - trotz Termin. Warum gelingt es den allermeisten Ärzten nicht, Ihre vergebenen Termine zumindest ansatzweise einzuhalten?
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Antworten (7)
bh_roth
Na, die Erklärung ist einfach. Der Arzt setzt pauschal eine Zeit pro Patient an. Diese Zeit resultiert aus seiner Erfahrung mit der durchschnittlichen Dauer einer Behandlung. Dies kann aber oft nicht über den ganzen Tag funktionieren, denn sobald er ein paar Patienten hat die nach oben aus diesem Raster fallen, ergeben sich Wartezeiten. Die Lösung: Am besten gleich früh einen Termin machen. Da funktioniert die Planung noch.
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bifu70
Eure Erklärungen zeugen von hohem Vertrauen in den guten Willen der Arztpraxen und ihre Fähigkeit, sich gut zu organisieren. Sie entsprechen jedoch nicht meinen Erfahrungen. So müssten die von euch genannten Gründe ja für alle PatientInnen gleichermaßen gelten. In der Praxis warte hingegen nur ich regelmäßig trotz Termins über eine Stunde, während mein privat versicherter Gatte nach 15 Minuten im Behandlungsraum verschwindet. Auch ist mir nicht einsichtig, wie man sich nach Jahrzehnten der Berufserfahrung noch dermaßen verschätzen kann bei der durchschnittlichen Behandlungsdauer. Auch beim Friseur oder Automechaniker, der nach Termin arbeitet, kann es mal etwas länger dauern und trotzdem hat er auch ohne Studium im Wesentlichen seine Terminvergabe im Griff. Mir scheint das Problem eher in der Überzeugung zu liegen, der reibungslose Ablauf der eigenen Arbeitstages stehe über dem Interesse des Patienten an einem planbaren Tagesablauf auf seiner Seite.
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Alex64
Alles am wahren Kern vorbei.

Nicht der Arzt macht die Termine - und wenn am Personal gespart wird (bzw. dieses nur schwach ausgeprägte organisatorische Fähigkeiten hat) rächt sich das eben in der nötigen Ablauforganisation.
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Skorti
Weil manche Patienten nicht kommen und darum mehr Termine vergeben werden als verfügbar sind. Wenn dann noch ne Erkältungswelle kommt ist der Warteraum voll.
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Yasser
Das Privatpatienten schneller dran kommen ist vollkommen richtig. Es gibt sogar Praxen mit 2 Wartezimmern. Das eine ist fast immer voll.
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Sylvi
Klar, Unvorhergesehenes kann bei Ärzten immer mal geschehen. Aber auch meine Erfahrung ist, dass überlange Wartezeiten eher die Regel als die Ausnahme sind, und eben meistens nicht durch Notfälle hervorgerufen werden.
Daher glaube ich, dass vielen Ärzten das schlicht egal ist. Diese Ignoranz gepaart mit fehlender Kundenorientierung ist der Grund für die inakzeptablen Wartezeiten. Der Patient wird als Bittsteller und nicht als zahlender Kunde betrachtet und behandelt. Wie ein Vorschreiber schon bemerkte: Bei einem Friseur würde man diese Terminplanung nicht akzeptieren (obwohl man dort nur ein Bruchteil des Geldes lässt). Aber Ärzte können sich das mangels Konkurrenz einfach leisten, das Wartezimmer ist ohnehin immer voll.

Insbesondere für den arbeitenden Teil der Bevölkerung ist das schlicht eine Zumutung. Wäre mal interessant zu erfahren, wieviel Wirtschaftsleistung verloren gehen, weil die Leute ewig im Wartezimmer verbringen müssen.
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CAMP
Auch wenn mancher es nicht gerne hört, ist eine Arztpraxis auch ein Unternehmen. Der Hauptgrund für längere Wartezeiten liegt hier sicherlich in der "Überbuchung" der Termine. Die ist notwendig, da immer häufiger Patienten Termine machen und anschließend nicht erscheinen. In meiner ZA Praxis sind dies mindestens halbstündige Termine, aber auch Termine die 2 bis 3 h dauern können. Haben sie dort nicht "überbucht" fehlt das entsprechende Honorar und die Praxis arbeitet unwirtschaftlich. Auch für den Behandler wäre ein termintreues Arbeiten wesentlich entspannter.
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