StechusKaktus
Wie gut geht es einem Gutverdiener in Deutschland?
Aktuelles Beispiel aus meinem Bekanntenkreis:
Monatsbrutto 8.000 Euro (stressiger Job mit viel Ärger)
Netto: 4.300 (Stuerklasse I)
Ab Zweiraumwohnung in Ballungsgebiet 1.100
Ab Unterhalt zwei Kinder 1.300
Ab Unterhalt Frau 900 (a.o. Belastung)
Verbleiben 1.000
Wie viel sollte diesem Gutverdiener noch abgezogen werden, damit die Welt gerechter wird? (Insbesondere im Hinblick darauf wie viel er hätte, wenn er NICHT arbeiten würde)
Monatsbrutto 8.000 Euro (stressiger Job mit viel Ärger)
Netto: 4.300 (Stuerklasse I)
Ab Zweiraumwohnung in Ballungsgebiet 1.100
Ab Unterhalt zwei Kinder 1.300
Ab Unterhalt Frau 900 (a.o. Belastung)
Verbleiben 1.000
Wie viel sollte diesem Gutverdiener noch abgezogen werden, damit die Welt gerechter wird? (Insbesondere im Hinblick darauf wie viel er hätte, wenn er NICHT arbeiten würde)
Antworten (18)
Geschieden, zwei Kinder, eine Wohnung in München oder Frankfurt... da bleiben doch noch 500€ Flüchlingspauschale übrig oder ggf. ein Zimmer?
Das Leben ist ungerecht, aber, was ist neu daran, dass eine Scheidung in Deutschland sehr teuer sein kann?
... um den zweiten Teil der Frage aufzugreifen, würde er nicht Arbeiten, bekäme er ALG, anschließend ALG II, Wohngeld, usw. und sicher weniger als 1.000 € von denen dann noch deutlich reduzierte Unterhaltsforderungen abzuziehen wären.
Einzig nicht in Ordung ist die Steuerklasse, bzw. dass keine Kinderfreibeträge gewährt werden.
Einzig nicht in Ordung ist die Steuerklasse, bzw. dass keine Kinderfreibeträge gewährt werden.
Ach wie rührend ist das denn? Wer redet denn von der geschröpften Mittelschicht ? Natürlich ist da die Steuerklasse 1 ein schlechter Witz für geschiedene mit Kinder. Ein guter Gag sind ehemalige Vorstandsmitglieder, Manager mit einer bescheidenen Rente von 2000-3000 Euronen...pro Tag!!!!
Guten Morgen,
ich denke jeder Job bzw. jeder Verdienst bringt immer seine Nachteile. Die Menschen die wirklich sehr viel Geld verdienen, sehen meistens Ihre Familien Tage lang nicht.
LG Hakan37
ich denke jeder Job bzw. jeder Verdienst bringt immer seine Nachteile. Die Menschen die wirklich sehr viel Geld verdienen, sehen meistens Ihre Familien Tage lang nicht.
LG Hakan37
@rayer:
Deine Antwort erzeugt bei mir den Eindruck, dass du den Abstand dieses Gutverdieners in Deutschland zu einem, der gar nicht arbeitet, für nicht erwähnenswert hältst. Wenn du zu den 416 Euro noch 200 für die Möglichkeit dazurechnest, bei den Tafeln "einzukaufen", beträgt der Abstand noch ca. 400 Euro im Monat.
Jetzt ist mir aber bekannt, dass du dich bei solchen "Gutverdienern" dafür einsetzt, dass man ihnen die Abgabenlast noch erhöhen sollte, weil du ja sehr sozial eingestellt bist. Und da interessiert mich der Betrag, den du zusätzlich gerne umverteilen würdest.
Deine Antwort erzeugt bei mir den Eindruck, dass du den Abstand dieses Gutverdieners in Deutschland zu einem, der gar nicht arbeitet, für nicht erwähnenswert hältst. Wenn du zu den 416 Euro noch 200 für die Möglichkeit dazurechnest, bei den Tafeln "einzukaufen", beträgt der Abstand noch ca. 400 Euro im Monat.
Jetzt ist mir aber bekannt, dass du dich bei solchen "Gutverdienern" dafür einsetzt, dass man ihnen die Abgabenlast noch erhöhen sollte, weil du ja sehr sozial eingestellt bist. Und da interessiert mich der Betrag, den du zusätzlich gerne umverteilen würdest.
Ich sehe das nicht so, dass er nur1000 Euro hat. Er hat 4300 Euro und davon zahlt er seine Miete und den Lebensunterhalt für sich und seine Familie.
Würde er nicht arbeiten. Wären er, seine Ex und seine Kinder HartzIV Empfänger
Dass er geschieden ist, ist natürlich Pech, aber dafür ist weder der Staat, noch die Gesellschaft verantwortlich.
Würde er nicht arbeiten. Wären er, seine Ex und seine Kinder HartzIV Empfänger
Dass er geschieden ist, ist natürlich Pech, aber dafür ist weder der Staat, noch die Gesellschaft verantwortlich.
@Elfigy: Das ist eine intelligente Antwort. Zwei Gedanken dazu:
1. Seit einigen Jahren argumentiert die herrschende Meinung, dass man bei prekären Beschäftigungen stets vergleichen müsse, wie man denn ohne diese dastünde. (Du wirst dich an dein Facharbeiterbeispiel noch erinnern). Daraus wurde dann z.B. der (unselige) Begriff der Ein-Euro-Jobs abgeleitet. Folgt man dieser Denke, so hat auch der genannte Bekannte nur einen Ein-Euro-Job. (und der muss sich noch in der aktuellen politischen Diskussion anhören, dass er zu den Reichen gehört, die doch mal mehr abgeben sollen)
2.Es ist für mich eines der Rätsel im Steuerrecht, dass derjenige, der seine Familie nach einer Scheidung versorgt schlechter gestellt wird als derjenige, der seine Familie während der Ehe versorgt.
1. Seit einigen Jahren argumentiert die herrschende Meinung, dass man bei prekären Beschäftigungen stets vergleichen müsse, wie man denn ohne diese dastünde. (Du wirst dich an dein Facharbeiterbeispiel noch erinnern). Daraus wurde dann z.B. der (unselige) Begriff der Ein-Euro-Jobs abgeleitet. Folgt man dieser Denke, so hat auch der genannte Bekannte nur einen Ein-Euro-Job. (und der muss sich noch in der aktuellen politischen Diskussion anhören, dass er zu den Reichen gehört, die doch mal mehr abgeben sollen)
2.Es ist für mich eines der Rätsel im Steuerrecht, dass derjenige, der seine Familie nach einer Scheidung versorgt schlechter gestellt wird als derjenige, der seine Familie während der Ehe versorgt.
Deshalb brauchen wir eine Art Familiensteuerklasse für Einkommen aus denen Kinder versorgt werden.
Wir wollen aber auch festhalten, dass der Mann in deinem bespiel den Unterhalt bei der Einkommenssteuer geltend machen kann.
Zudem stünden ihm beide Kinder voll angerechnet bei Steuerklasse 2 zu.
Er könnte sein netto auch erhöhen, wenn er sich gleich einen Freibetrag für den Unterhalt eintragen ließe. Der Zeitraum für den Ehegattenunterhalt ist auch überschaubar
Wir wollen aber auch festhalten, dass der Mann in deinem bespiel den Unterhalt bei der Einkommenssteuer geltend machen kann.
Zudem stünden ihm beide Kinder voll angerechnet bei Steuerklasse 2 zu.
Er könnte sein netto auch erhöhen, wenn er sich gleich einen Freibetrag für den Unterhalt eintragen ließe. Der Zeitraum für den Ehegattenunterhalt ist auch überschaubar
Zur Klarheit: Kindesunterhalt kann bei der Einkommensteuer nicht abgesetzt werden, Ehegattenunterhalt schon.
Dinks (double income, no kids) genießen das Steuerprivileg des Ehegattensplittings, alleinerziehnde Elternteile nicht.
Das Ehegattensplitting stammt aus einer Zeit, als Ehe noch mit Familie gleichgesetzt wurde und ist längst überholt, gehört also abgeschafft, nur der Politik ist diese Ungerechtigkeit völlig egal. Soviel Rechtssaat müssen wir eben aushalten.
Das Ehegattensplitting stammt aus einer Zeit, als Ehe noch mit Familie gleichgesetzt wurde und ist längst überholt, gehört also abgeschafft, nur der Politik ist diese Ungerechtigkeit völlig egal. Soviel Rechtssaat müssen wir eben aushalten.
Vorsicht, sonst kommt gleich Skorti unter seinem Stein hervorgekrochen und hält dir einen Vortrag, wie toll in Deutschland alles ist und welch grossartigen Job alle Richter in diesem Land machen.
:-D
:-D
@ ing793
Und? Hat diese Partei das durchsetzen können?
Wenn ich meine, dass es die Politik nicht interessiert, meine ich nicht die Grünen, sondern zur Zeit die große Koalition, die das auf den Weg bringen könnte, aber nicht will, genau so wenig, wie sie die ungerechte kalte Steuerprogression abschaffen will, oder die längst zugesagte Abschaffung des Solidaritätsbeitrags auf den Weg bringen will.
Wie Kurt Tucholski schon erkannt hat, ändern Wahlen nichts, auch nicht, wenn die Grünen die stärkste Partei würden und den nächsten Kanzler oder die nächste Kanzlerin oder eine Person dritten Geschlechts dafür auswählen würden.
Und? Hat diese Partei das durchsetzen können?
Wenn ich meine, dass es die Politik nicht interessiert, meine ich nicht die Grünen, sondern zur Zeit die große Koalition, die das auf den Weg bringen könnte, aber nicht will, genau so wenig, wie sie die ungerechte kalte Steuerprogression abschaffen will, oder die längst zugesagte Abschaffung des Solidaritätsbeitrags auf den Weg bringen will.
Wie Kurt Tucholski schon erkannt hat, ändern Wahlen nichts, auch nicht, wenn die Grünen die stärkste Partei würden und den nächsten Kanzler oder die nächste Kanzlerin oder eine Person dritten Geschlechts dafür auswählen würden.
Auch wenn du nicht wortklauberisch sein willst, bist du es. Es ist doch offensichtlich, dass mit "der Politik" das zur Zeit Durchsetzbare gemeint ist, nicht die Meinungen irgendwelcher kleinerer Gruppen.