Wie viel Geld geben die anderen Länder unter den ersten 10 im Medallienspiegel von London für Spitzensport jährlich aus?
in Deutschland werden jährlich 240 Mio. Euro für den Spitzensport ausgegeben.
130 Mio. das Innenministerium, 70 Mio. das Verteidigungsministerium, der Rest wird von Landesministerien sowie dem Zoll beigesteuert.
130 Mio. das Innenministerium, 70 Mio. das Verteidigungsministerium, der Rest wird von Landesministerien sowie dem Zoll beigesteuert.
Antworten (18)
Und wieder eine Frage eines Steuerzahlers, der seine Steuern in den Spitzensport abwandern sieht. Meine Frage ist: Na und? 240 Mio sind doch mittlerweile Peanuts! Was es bringt, wenn der Spitzensport nicht gefördert wird, sieht man am Beispiel Österreich. So eine Blamage. Und entsprechend kracht es gerade in Österreich im Gebälk. Und da wird die Summe, die in Deutschland "investiert" wird, sogar lobend erwähnt, und zur Nachahmung empfohlen (natürlich nicht in der Höhe). Aber was in Österreich sich die Funktionäre gerade verbal an den Kopf werfen, bekommst du sicher nicht mit.
Nein. Mir geht es überhaupt nicht um die 240 Mio. Euro. Mich ärgert auf der einen Seite das Schönreden der Situation durch unsere Funktionäre. Mit meiner Frage wollte ich einfach einen Vergleich haben was andere Länder so ausgeben. Das wir an die USA oder China nicht heranreichen ist mir schon klar. Aber, dass GB, Südkorea soviel besser sind als wir oder dass Länder wie Ungarn mit 1/8 der Einwohner knapp hinter uns ist gibt mir zu denken. Ich glaube, dass man die Missere nicht nur durch mehr Geld und bessere Bezahlung der Athleten lösen kann. Ich glaube. dass viel am 'Training mit Ziel zu Saisonhöhepunkt (siehe Schwimmer, erreichen die Jahresbestzeit zu den dt. Meisterschaften) die Höchstleistung zu bringen liegt. Wahrscheinlich muss man die Trainer besser bezahlen.
Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass wir nicht versuchen von den erfolgreicheren Nationen zu lernen. Was haben die Briten so viel besser gemacht?
Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass wir nicht versuchen von den erfolgreicheren Nationen zu lernen. Was haben die Briten so viel besser gemacht?
Zunächst mal supi, dass du dich angemeldet hast, denn mit einer Gastfrage bleibt man einfach stecken, weil nichts konkretisiert werden kann.
Ich weiß nicht, wieviel die anderen Staaten ausgeben. Sicher ist es bei den Führenden erheblich mehr. Und ganz sicher gibt es in diesen Staaten ein effektives Sportförderprogramm beim Militär, wie übrigens in Deutschland auch. So sind eine Vielzahl der Spitzenathleten der Winterspiele aus der Sportschule der Bundeswehr hervorgegangen. Ohne diese äußerst professionell betriebene Sportlerschmiede würde es mau aussehen.
Was man sicher nicht tun kann, ist den finanziellen Einsatz auf die Medaillen hochzurechnen. Nach dem Motto: Nächstes Mal ist der Etat 300 Mio, dafür gibt es dann 64 Medaillen.
Ich weiß nicht, wieviel die anderen Staaten ausgeben. Sicher ist es bei den Führenden erheblich mehr. Und ganz sicher gibt es in diesen Staaten ein effektives Sportförderprogramm beim Militär, wie übrigens in Deutschland auch. So sind eine Vielzahl der Spitzenathleten der Winterspiele aus der Sportschule der Bundeswehr hervorgegangen. Ohne diese äußerst professionell betriebene Sportlerschmiede würde es mau aussehen.
Was man sicher nicht tun kann, ist den finanziellen Einsatz auf die Medaillen hochzurechnen. Nach dem Motto: Nächstes Mal ist der Etat 300 Mio, dafür gibt es dann 64 Medaillen.
Aber jetzt mal ehrlich: Platz 6 im Medaillienspiegel, so schlecht ist das doch nicht, dass man da von einer Enttäuschung reden müsste. Klar gibt es den ein oder anderen Bereich, wo mehr drin gewesen wäre, besonders im Schwimmen. Es ist einfach so, dass wir leider ein Volk der Meckerer sind.
@DerDenis
Das Problem ist ja, dass wir immer schlechter werden. Wenn das so weitergeht, liegen wir in zwanzig Jahren hinter Liechtenstein.
Das Problem ist ja, dass wir immer schlechter werden. Wenn das so weitergeht, liegen wir in zwanzig Jahren hinter Liechtenstein.
Deutschland gibt wesentlich mehr für den Spitzensport aus als die aufgeführten, vom Staat selbst beigesteuerten Millionen bzw. Leistungen. Den größten Teil seines Sportlerlebens haben die "Stars" in den Vereinen, gefördert von den Mitgliedern (Beiträgen) und in den meisten Fällen sehr viel Ehrenamt, verbracht.
Nehmen wir zum Beispiel „Diskus-Harting“. Kein ganz einfacher Junge, bezogen auf seine Äußerungen zu Legalisierung von Doping oder auch jüngst seine Förderungkritik mit leichter politischer Schieflage. Aber der Mann (passt vielleicht besser als Junge) hatte es in der Vergangenheit auch nicht immer leicht. Dennoch ist er seinem sportlichen Weg treu geblieben und somit manches tiefe Tal gemeistert. Ich bin mir sicher das Herr Harting auch nach seiner sportlichen Kariere noch einiges aktive für die Gesellschaft leisten wird. Passiv tut er dies jetzt schon in dem er eben der Jugend zeigt ich kenne einen Weg auf dem man lernt auch aus schwierigen Situationen als Sieger hervorzugehen.
Das Interesse des Staates muss es nicht sein den Vergleich mit anderen Ländern zu sichern bzw. standzuhalten. Der Staat muss aus seinen Spitzensportlern Idole und Vorbilder formen, die der Jugend zeigen, dass Ehrgeiz, Disziplin und Leistung zum Erfolg führen. Erfolg der einem Anerkennung in der Gesellschaft verschafft und in einen Stand bringt sie selbst mitzugestalten.
Wie viele Programme der Bundes- und Landesregierungen versuchen der Jugend diese Werte zu vermitteln und was kosten sie? Der Sport tut dies in Deutschland jeden Tag; und das nicht nur für Spitzensportler. Werte entstehen auch im Breitensport. Doch damit dieser Prozess stattfinden kann, braucht es Vorbilder. Erfolgreiche Sportler die den Mädchen und Jungen den Weg zum Sport und in die Vereine zeigen. Diese Vorbilder muss der Staat mit seiner Förderung unterstützen den Rest machen seine Bürger in den Vereinen und Verbänden (fast) ganz alleine.
Wenn dieser Kreislauf funktioniert wird unsere Welt jeden Tag ein bisschen besser, und ein guter sechster Platz im Medaillenspiegel ist dann nur noch eine schöne Nebensache.
Wenn dieser Kreislauf funktioniert wird unsere Welt jeden Tag ein bisschen besser, und ein guter sechster Platz im Medaillenspiegel ist dann nur noch eine schöne Nebensache.
Es liegt so einiges im Argen in Deutschland, was den Leistungssport angeht. Die Trainingsbedingungen fuer die Hochleistungssportler sollten erst einmal verbessert werden. Da sieht es ja fast noch wie im Mittelalter aus in manchen Bereichen. Aber: mir ist ein Doping freier 6. Platz im Medaillenspiegel lieber, als unter den ersten geschicktesten Betruegern zu stehen. Wobei mir klar ist, dass man erst einer im strafrechtlichen Sinne ist, wenn es bewiesen wurde. China hatte im eigenen Land 51 mal Gold. Und diesmal ? 38 !! d.h. sie haben 13 weniger als vor vier Jahren. DE aber nur 5 mal Gold weniger: 2008 = 16. 2012 elf Goldmedaillen. Wenn man das gegenueberstellt, muss man sich fragen: Was war in Peking los?? Oder: Warum haben die Chinesen diesmal versagt. Der Heimvorteil etwa nicht funktioniert ?
@sunnyboy: Ich teile deine Meinung nicht, dass es in Deutschland im Argen liegt mit der Förderung des Spitzensports. Ich weiß nicht, ob du schon einmal in einem Sportleistungszentrum warst. Diese Zentren gibt es in jedem Bundesland. Daneben sind immer Spione in den Vereinen unterwegs, um Talente frühzeitig "abzufischen" und ihnen die Trainingsmöglichkeiten zu bieten, die sie benötigen, um sich sportlich zu entwickeln. Und die angesprochene Sportakademie der Bundeswehr ist eine Sportlerschmiede, die ihresgleichen sucht.
Ich habe den Eindruck, dass der Geruch des großen Geldes einen Leistungssportler verdirbt. Als Beispiel nehme ich da mal die Schwimmerin Franziska van Almsick. Sie war eine Vorzeigeschwimmerin, und dann kamen die Werbeverträge mit einem namhaften Autobauer, das große Geld floss, und weg waren die sportlichen Leistungen. Ob das ganze ursächlich war, weiß ich natürlich nicht mit Sicherheit, aber ich habe den Verdacht.
Ich habe den Eindruck, dass der Geruch des großen Geldes einen Leistungssportler verdirbt. Als Beispiel nehme ich da mal die Schwimmerin Franziska van Almsick. Sie war eine Vorzeigeschwimmerin, und dann kamen die Werbeverträge mit einem namhaften Autobauer, das große Geld floss, und weg waren die sportlichen Leistungen. Ob das ganze ursächlich war, weiß ich natürlich nicht mit Sicherheit, aber ich habe den Verdacht.
@ wiki01: Du musst ja nicht meine Meinung teilen, du brauchst nur aufmerksam die Aussagen der Athleten lesen, die sie nach der Olympiade veroeffentlicht haben. Ich sauge mir nichts aus den Fingern, weil ich mal eben ein Kommentaerchen absondern will, sondern bin sehr gut informiert, obwohl ich 10.000 km von DE entfernt wohne. Zu deiner Frage, ob ich schon mal in einem Leistungszentrum war, kann ich dir versichern: Nicht nur in einem ! :-)) Ich war und bin Berufssportler, danach Trainer und Sportarzt. Es ging mir nicht um das Geld, das den Sportlern zur Verfuegung gestellt wird, sondern um die teilweise katastrophalen Trainingsbedingungen.
Fortsetzung: Die Deutschen koennten sich von den USA einiges abgucken, in denen der Sport zentral "gemanaged" wird. Und noch etwas: Das, was die meisten Sportler in DE an Zuschuessen bekommen, ist ein Lacher. Dein Argument mit Almsick zieht schon deshalb nicht, weil andere Spitzensportler, nenne mal die Basketball-millionaere aus den USA, hervorragende Arbeit leisten und auch gewinnen. Sozusagen nach Plan. Den Amateursport im Spitzenbereich gibt es schon lange nicht mehr, deshalb sollen junge Leute, die den Sport als Beruf gewaehlt haben, auch ordentlich dabei verdienen. Fussballer und Tennisspieler lachen sich eins, wenn sie die "braven" Schwimmer, Fechter und Turner sehen. Warum sollten diese Sportler fuer Deutschland sozusagen zum Schnaeppchenpreis ihre Leistung anbieten und spaeter mittellos dastehen ?? Sie studieren teileweise noch nebenbei. Eine ungeheuere Belastung. Nein, Geld verdirbt nicht zwangslaeufig den Charakter, es ist notwendig, um Leistungen herauszukitzeln. .
nochmal an wiki01: Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, erkennst du, dass Millionen Berufsportler, die sehr viel Geld verdienen, gerade deshalb Leistung zeigen muessen und sich nicht lange ausruhen und staendig verlieren koennen, weil dann naemlich ihre Praemien und Sponsorgelder verloren gehen.