Antworten (25)
Die erste Frage: Wozu? Einfach so? Um die Kinder samstags zu beschäftigen? Weil es früher auch so war und früher alles besser war? ...
Das würde den Stundenplan schon deutlich entzerren, vor allem an den Gymnasien, wo der Stoff nun in acht statt in neun Jahren durchgezogen werden soll. Ich schätze aber, es wäre bei den heute veränderten Bedingungen schwer umzusetzen. Ein Problem sind die heute viel häufigeren getrennten Familien; da sind die Kinder immer mal am Wochenende bei Papa ... auch Sportvereine kapern zunehmend Samstag und Sonntag für ihre Spiele und Turniere. Mir scheint, da wäre das Rad nur schwer zurückzudrehen.
Oder die Sonntagsschule? Man könnte dagegen den Stundenplan nach modernen Gesichtspunkten entrümpeln, das würde für die Effektivität der Bildung mehr bringen. Nur sehe ich niemanden, der oder die das anpacken könnte. Dazu braucht's an Arsch in der Hose, und den hat in unserer Bildungspolitik leider niemand.
Den gibts noch, nur nicht flächendeckend. Davon abgesehen wer soll es anbieten, da jetzt bereits Lehrermangel besteht. Und was würde es bringen sollen?
unterricht am samstag wäre auf jeden fall eine möglichkeit, den doch sehr dichtgedrängten stundenplan der kinder zu entzerren und ihnen mehr räume zum lernen und experimentieren geben. auf der anderen seite "beschneidet" man die freizeit und die gemeinsame zeit mit der familie.
Bin ich hier der einzige, der einerseits selbst zur Schule gegangen ist und andererseits eigene Kinder zur Schule geschickt hat, und daraus etwas gelernt hat? Ein Vergleich: Ich bin noch samstags zur Schule gegangen, sechs Stunden lang, von acht bis eins. Meine Kinder hatten samstags frei, das war für alle entspannt. Trotzdem hatten sie fast die gleiche Wochenstundenzahl. Nur gelernt haben sie weniger. Einen vollständigen Physik-, Chemie-, Geographie-, Geschichts-, Kunst- und Musikunterricht wie ich seinerzeit haben sie trotz gleicher Stundenzahl nie kennengelernt. Wenn der Lehrplan nicht stimmt, reißt das auch kein Samstagsunterricht heraus.
Samstag und Sonntag, von den ganzen Asigören käme da doch keiner, weil Mama und Papa bis 20.00 Uhr pennen. Auf freiwilliger Basis könnte man ihn einführen. Dann kämen nur die, die Interesse haben oder denen es zuhause zu stupide ist. Da könnte Schule evtl. sogar Spaß machen. Ich hätte als Kind zunächst die Nase gerümpft, aber einmal hingegangen zum Testen, ob es sich lohnt, wäre ich sicher.
Off topic, @Ing793: Gemeinfrei wird ein Werk sogar schon 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Zitate sind sowieso erlaubt, wenn sie anständig gekennzeichnet sind. Da kann dich Herr zu Guttenberg beraten, der müsste es inzwischen auch begriffen haben.
Ich plädiere dann schon viel eher für die Ganztagsschule. Meiner Meinung nach benötigen die Kinder mindestens zwei Tage Ruhe und Abstand von der Schule, um sich ein wenig auf sich selbst zu besinnen und genügend Zeit für Freizeitaktivitäten zu haben.
Das Problem erscheint mir hier doch eher zu sein, den Samstagsunterricht flächendeckend zu initialisieren um den Schülern adäquat Wissen zu vermitteln.
"Früher", wie es einige immer wieder sagen, haben sie mehr gelernt.... Frage hier, was haben sie denn gelernt? Der nahezu gleiche Inhalt muss auch heute noch gelernt werden, aber plus einiges mehr, da die Welt sich weiter dreht und man mit Gedichten rezitieren können heute im Berufsleben nicht sonderlich weit kommt.
Der Umfang an Inhalten ist deutlich gewachsen bei gleichbleibender Stundenzahl und mir soll keiner behaupten er könne 8h am Stück konzentriert neues Wissen generieren, was von Schülern zum Teil verlangt wird, grade im dt. Ganztagssystem.
Davon mal abgesehen verhalten sich Schüler meist wie sie es vorgelebt bekommen (mit Ausnahmen), also wie ihre Eltern. Wenn dort kein Wert auf Leistung in der Schule gelegt und anerkannt wird, werden die Kinder meist in der Schule resignieren.
"Früher", wie es einige immer wieder sagen, haben sie mehr gelernt.... Frage hier, was haben sie denn gelernt? Der nahezu gleiche Inhalt muss auch heute noch gelernt werden, aber plus einiges mehr, da die Welt sich weiter dreht und man mit Gedichten rezitieren können heute im Berufsleben nicht sonderlich weit kommt.
Der Umfang an Inhalten ist deutlich gewachsen bei gleichbleibender Stundenzahl und mir soll keiner behaupten er könne 8h am Stück konzentriert neues Wissen generieren, was von Schülern zum Teil verlangt wird, grade im dt. Ganztagssystem.
Davon mal abgesehen verhalten sich Schüler meist wie sie es vorgelebt bekommen (mit Ausnahmen), also wie ihre Eltern. Wenn dort kein Wert auf Leistung in der Schule gelegt und anerkannt wird, werden die Kinder meist in der Schule resignieren.
@ ingenius Vollständiger Physik-, Chemie-, Geschichte-, Kunst-, und Musikunterricht. Auch diese Fächer gibt es heute noch, neben Mathe, Deutsch und Biologie, die sie wahrscheinlich nicht aufgezählt haben. Aber wie siehts mit Informatik, Englisch, Französisch und ggf. noch weiteren Fremdsprachen aus? Dies muss heute auch abgedeckt werden, wie sie schon sagten mit der gleichen Studenzahl, was natürlich an den anderen Stunden abgezogen wird. Und hatten Sie in der Volks- oder Grundschule (ich weiß ja nicht wo sie waren) bereits Englisch? Dies muss man fairerweise auch in der Argumentation berücksichtigen.
Was können Sie denn konkret sagen, was Sie mehr gelernt haben als ihre oder andere Kinder?
Was können Sie denn konkret sagen, was Sie mehr gelernt haben als ihre oder andere Kinder?
@ Az666 (Antwort wegen der Zeichenbegrenzung in zwei Teilen)
Diese Frage kann ich ganz genau beantworten. An den Hauptfächern, also Deutsch, Mathe, Englisch, zweite Fremdsprache habe ich nichts auszusetzen. Anders sieht es in den sogenannten Nebenfächern aus. Ein Sohn von mir hatte in der achten Klasse das „Glück“, im Sachkundeunterrricht im ersten Halbjahr etwas Physik (Seil und Rolle), im zweiten Halbjahr etwas Chemie zu lernen, dargeboten von einem Referendar, das war’s. Ich hatte diese Fächer durchgängig von der fünften Klasse bis zum Abitur. In Biologie habe ich noch ein altes Schulheft mit sauberen Zeichnungen gefunden, wir haben die gesamte Botanik und Zoologie gelernt. Vom Schulwissen in Erdkunde und Geschichte profitiere ich heute noch. Im Musikunterricht wurde der Aufbau von Symphonien behandelt.
Diese Frage kann ich ganz genau beantworten. An den Hauptfächern, also Deutsch, Mathe, Englisch, zweite Fremdsprache habe ich nichts auszusetzen. Anders sieht es in den sogenannten Nebenfächern aus. Ein Sohn von mir hatte in der achten Klasse das „Glück“, im Sachkundeunterrricht im ersten Halbjahr etwas Physik (Seil und Rolle), im zweiten Halbjahr etwas Chemie zu lernen, dargeboten von einem Referendar, das war’s. Ich hatte diese Fächer durchgängig von der fünften Klasse bis zum Abitur. In Biologie habe ich noch ein altes Schulheft mit sauberen Zeichnungen gefunden, wir haben die gesamte Botanik und Zoologie gelernt. Vom Schulwissen in Erdkunde und Geschichte profitiere ich heute noch. Im Musikunterricht wurde der Aufbau von Symphonien behandelt.
Teil 2
Meine Kinder hatten die gleiche Wochenstundenzahl wie ich, aber dieses Wissen ist ihnen nicht vermittelt worden. Ich habe immer versucht herauszufinden, was da die ganze Zeit gemacht wurde, aber gelungen ist mir das nicht. Das nützt kein Samstagsunterricht.
Andererseits ist das Niveau unterschiedlich. Ich kenne auch die andere Seite des Lehrertisches, habe einmal für ein halbes Jahr als Vertretung an einer Schule Physik in einer 12. Klasse gegeben und muss sagen, die Schüler waren topfit. Solche dürfen samstags gerne zuhause bleiben, die packen das.
Meine Kinder hatten die gleiche Wochenstundenzahl wie ich, aber dieses Wissen ist ihnen nicht vermittelt worden. Ich habe immer versucht herauszufinden, was da die ganze Zeit gemacht wurde, aber gelungen ist mir das nicht. Das nützt kein Samstagsunterricht.
Andererseits ist das Niveau unterschiedlich. Ich kenne auch die andere Seite des Lehrertisches, habe einmal für ein halbes Jahr als Vertretung an einer Schule Physik in einer 12. Klasse gegeben und muss sagen, die Schüler waren topfit. Solche dürfen samstags gerne zuhause bleiben, die packen das.
@ Ingenius. Da muss man aber auch genauer differenzieren. Ich z.B. war auf einem naturwissenschaftlich geprägtem Gymnasium und hatte diese Fächer auch durchgehend, sogar im Abitur als LK (freiwillig natürlich). Andere haben andere Schwerpunkte, sei es jetzt sprachlich oder berufsbezogen (Wirtschaftsgymnasien) hier treten schon die ersten Unterschiede auf.
Erschwerend hinzu kommt, dass die Bildungspolitik Länder spezifisch starke Unterschiede aufweist und jeder sein eigenes Süppchen kocht.
Hierzu nur ein Bsp. aus meiner eigenen Studienerfahrung im Bereich Mathematik, hier hatte ich im Unterricht deutlich umfangreicher Kenntnisse erworben als z.B. Studenten aus Ländern mit Zentralabitur, was sich in Vorlesung dann so ausdrückte: "Integral was isn das?"
Erschwerend hinzu kommt, dass die Bildungspolitik Länder spezifisch starke Unterschiede aufweist und jeder sein eigenes Süppchen kocht.
Hierzu nur ein Bsp. aus meiner eigenen Studienerfahrung im Bereich Mathematik, hier hatte ich im Unterricht deutlich umfangreicher Kenntnisse erworben als z.B. Studenten aus Ländern mit Zentralabitur, was sich in Vorlesung dann so ausdrückte: "Integral was isn das?"
@ Ingenius.
Wäre es für diese jetzt besser gewesen samstags an die Schule zu gehen? Meiner Meinung nach nicht, aber wenn ich als Schule/Lehrer daran gemessen werde, wie die Notenergebnisse sind, und immer den Aussagen "die haben zu viele Ferien" ausgesetzt bin, bringe ich ihnen das bei, was sie zum guten Bestehen benötigen und nichts anderes.
Meine Lehrer konnten da freier Entscheiden, da sie die Arbeiten nicht vorgegeben bekamen sondern selbst stellten.Wie wollen Sie überhaupt selektieren, wer samstags gehen soll und wer nicht? Das käme ja einer Strafe gleich, was wiederum die Moivation vollkommen zunichte macht.
Ich weiß nicht den richtigen Weg, aber ich stimme Ihnen zu, dass so wie es läuft nicht perfekt ist. Allerdings gibt es gute Ansätze, aber die Kosten Mut und Geld. Und Geld ist hier leider für Bildung nur begrenzt vorhanden (um es mal freundlich auszudrücken).
Wäre es für diese jetzt besser gewesen samstags an die Schule zu gehen? Meiner Meinung nach nicht, aber wenn ich als Schule/Lehrer daran gemessen werde, wie die Notenergebnisse sind, und immer den Aussagen "die haben zu viele Ferien" ausgesetzt bin, bringe ich ihnen das bei, was sie zum guten Bestehen benötigen und nichts anderes.
Meine Lehrer konnten da freier Entscheiden, da sie die Arbeiten nicht vorgegeben bekamen sondern selbst stellten.Wie wollen Sie überhaupt selektieren, wer samstags gehen soll und wer nicht? Das käme ja einer Strafe gleich, was wiederum die Moivation vollkommen zunichte macht.
Ich weiß nicht den richtigen Weg, aber ich stimme Ihnen zu, dass so wie es läuft nicht perfekt ist. Allerdings gibt es gute Ansätze, aber die Kosten Mut und Geld. Und Geld ist hier leider für Bildung nur begrenzt vorhanden (um es mal freundlich auszudrücken).
Ich find's ja lustig, dass hier munter diskutiert wird, der Fragesteller ("lukatoni") sich aber kein bisschen rührt, auch auf konkrete Nachfragen nicht.
@ Kyrill :Irrtum,Robbie Williams spricht ein perfektes Englisch ,und hat
deshalb im" Singular" gesungen :LET ME ENTERTAIN YOU!
deshalb im" Singular" gesungen :LET ME ENTERTAIN YOU!
Kein Irrtum. Ich dachte eher an den Trailer auf Pro7. Aber heute früh fiel mir dann ein, dass er ja einen Song mit ähnlichem Titel sein Eigen nennt.
Nein finde ich nicht. EIn zweitage Wochenende sollte für jeden Menschen normal sein, auch für Schüler. Ich weiß noch, bei uns früher wurde Samstags sowieso schon nichts gemacht, es war nur Quälerei. Außerdem solten die Eltern ihre freien Tage auch nutezn können, um mit den Kindern etwas zu unternehmen.
Nein soll es nicht weil wir Kinder auch Freizeit für uns brauchen!!!!!!!!!!!!!!!!! Niemand möchte das Samstag wieder Schule ist !!!!! Weil die es wollen sind alles Arschlöcher
Definitiv, nein und wenn dann nur für eine kurze Zeitspanne. Ich lese hier, dass die Lehrer es als Ausgleich für die Ferien erbringen sollen. Das kann nur von Unwissenden kommen, die keine Ahnung haben, was Lehrer in den Ferien zu leisten haben, nämlich in der Regel immer Korrekturen und Unterrichtsvorbereitung, natürlich bei freier Zeiteinteilung.
Zudem gibt es ja auch einen Grund dafür, dass der Samstagsunterricht von wöchentlich, auf alle 2 Wochen geändert und später komplett abgeschafft wurde. Viele Eltern haben damals die Abschaffung gefordert, um auch ein Familienleben zu ermöglichen. Dieses ständige Hickhack von G9 auf G8 und wieder zurück, mit jährlichen Umstrukturierungen der Lehrpläne, Änderungen der Bücher etc. Dann Inklusion, nichts ist wirklich durchdacht, Sonderpädagogen fehlen... In anderen Ländern sind die Lehrer ständig im Teamteaching, hier stehen Lehrer unausgebildet, vor Kindern mit geistiger Behinderung, Autismus, sozial-emotionalen Schwächen und Lernbehinderung etc. Alles muss zusätzlich gestemmt werden.
Und ich kann den Lehrermangel, der auf uns zukommt, absolut verstehen, denn wer hat schon Lust, auf Dauer ein schlechtes Standing in der Bevölkerung zu haben, obwohl er sich jeden Tag mit zum Teil schlecht erzogenen Kindern und beratungsresistenten Eltern auseinandersetzen muss und von irgendwelchen Politikern Aufgaben zusätzlich zum normalen Unterrichtsgeschehen aufs Auge gedrückt bekommt, deren Ausmaße nicht greifbar sind. Die unterrichtlichen Voraussetzungen in der Schule sind teilweise auch noch von anno dazumal...
Zudem gibt es ja auch einen Grund dafür, dass der Samstagsunterricht von wöchentlich, auf alle 2 Wochen geändert und später komplett abgeschafft wurde. Viele Eltern haben damals die Abschaffung gefordert, um auch ein Familienleben zu ermöglichen. Dieses ständige Hickhack von G9 auf G8 und wieder zurück, mit jährlichen Umstrukturierungen der Lehrpläne, Änderungen der Bücher etc. Dann Inklusion, nichts ist wirklich durchdacht, Sonderpädagogen fehlen... In anderen Ländern sind die Lehrer ständig im Teamteaching, hier stehen Lehrer unausgebildet, vor Kindern mit geistiger Behinderung, Autismus, sozial-emotionalen Schwächen und Lernbehinderung etc. Alles muss zusätzlich gestemmt werden.
Und ich kann den Lehrermangel, der auf uns zukommt, absolut verstehen, denn wer hat schon Lust, auf Dauer ein schlechtes Standing in der Bevölkerung zu haben, obwohl er sich jeden Tag mit zum Teil schlecht erzogenen Kindern und beratungsresistenten Eltern auseinandersetzen muss und von irgendwelchen Politikern Aufgaben zusätzlich zum normalen Unterrichtsgeschehen aufs Auge gedrückt bekommt, deren Ausmaße nicht greifbar sind. Die unterrichtlichen Voraussetzungen in der Schule sind teilweise auch noch von anno dazumal...