SirLanzelot
Warum nennen manche Leute Rotkohl Blaukraut? Wurde das früher zum Färben von blauen Jeans benutzt?
Antworten (3)
Der Farbstoff des Rotkohls ist ein natürlicher Indikator, der auch gerne im Chemieunterricht verwendet wird. Das bedeutet, er ändert seine Farbe je nach dem pH-Wert der ihn umgebenden Lösung. Der pH-Wert ist im Prinzip ein Maß dafür, wie sauer oder alkalisch eine Lösung ist. Bereitet man nun den Rotkohl mit Essig zu, nimmt er eine rote Farbe an, weil die Umgebung sauer ist, verwendet man hingegen Natron, ist die Umgebung alkalisch, der Rotkohl nimmt eine blaue Fäbung an- Blaukraut.
Die Farbstoffe des Rotkohls heißen Anthocyane, Jeans wurden früher mit Indigo gefärbt.
Die Farbstoffe des Rotkohls heißen Anthocyane, Jeans wurden früher mit Indigo gefärbt.
Die Färbung des Gemüses hängt vom Boden ab, auf dem es wächst, denn aus diesem gewinnt die Pflanze ihre Nährstoffe. Dementsprechend kann es sein, dass Rotkohl eher blau-lila aussieht, wenn die Nährstoffe des Bodens so beschaffen sind. Zum Färben von Jeans wurden allerdings weder Rotkohl noch Blaukraut je verwendet, sie sind reine Lebensmittel.
Die Bezeichnung "Blaukraut" für "Rotkohl" ist vorwiegend im Süden Deutschlands etabliert. Die Rot- bzw. Blaufärbung des Kohls kommt durch den wasserlöslichen Pflanzenfarbstoff Anthocyan zustande, der durch seine Indikatoreigenschaft je nach pH-Wert seiner Umgebung mehr bläulich (basisch) oder rötlich (sauer) erscheint. Auf dem Feld nimmt die Kohlpflanze daher auf sauren Böden eine rötlichere Farbe und auf alkalischen Böden eine bläuliche Farbe an. Auch beim Kochen lässt sich die Farbe des fertigen Rotkohls durch seine Zubereitung beeinflussen.